MÜNCHEN AKTUELL

Seit einigen Wochen kann man auf sueddeutsche.de jeden Artikel kommentieren. Und nun haben sie sich noch etwas einfallen lassen, um Interaktivität mit dem Leser zu demonstrieren:

Heute um 15 Uhr kann man mit Stefan Kornelius, dem Ressortleiter Außenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung, kommunizieren - zum Thema Sicherheitskonferenz. Kornelius, der vor kurzem das Internet mal eben pauschal als Seuche bezeichnete, meldet sich mit einem Kommentar zu Wort. Und antwortet auf die Kommentare der Leser.

Die ersten haben sich jetzt schon gemeldet: "Glauben Sie, es wird zur Sicherheitskonferenz Anschläge geben?", fragen zwei besorgte Münchner.

Die Sicherheitskonferenz beginnt heute um 20 Uhr in München.

In Reiseführern über den Amazonas oder über afrikanische Steppen findet sich meist auch ein Teil über die wilden Tiere dort, welche Vorsichtsmaßnahmen man treffen soll und wie man sich schützen kann. Doch auch in München gibt es Wildtiere - und deswegen hat die Stadt einen Flyer herausgebracht.

Denn im Verborgenen - mitten in der menschlichen Zivilisation - leben in unserer Stadt wilde Tiere. Dass der Biber im Englischen Garten sein Unwesen treibt, haben wir inzwischen mitbekommen. Auch er kommt in der Broschüre vor.

Aber auch weniger bekannte Tierarten werden erwähnt: Igel, Siebenschläfer oder Steinmarder machen Münchens Straßen unsicher - und sogar Füchse lassen sich manchmal in der Stadt blicken. Vorsicht also!

Am Wochenende wird München - wie jedes Jahr - von der Sicherheitskonferenz heimgesucht. Und dem Organisator Horst Teltschik ist es heute gelungen, sich bei den Gegendemonstranten noch unbeliebter zu machen, als er sowieso schon ist.

Auf die Frage, ob ihn die Demonstranten bei der Tagung stören, sagte Teltschik im Bayerischen Rundfunk:

"Es ist die Tragik jeder Demokratie, dass bei uns jeder seine Meinung öffentlich vertreten darf und dass man politisch Verantwortliche in einer Demokratie schützen muss. In Diktaturen würde so etwas nicht passieren."

Die Empörung in allen Parteien war enorm: Als unmöglich stuften Grüne, SPD und CSU die Äußerungen ein. Teltschik habe sich als Demokrat disqualifiziert, sagte Bürgermeister Hepp Monatzeder.

via: sueddeutsche.de

Na, so etwas: Unser Oberbürgermeister Christian Ude geht fremd. In großen Magazinen ist er auf ganzseitigen Werbeanzeigen zu sehen und preist eine Stadt.

Allerdings nicht seine Stadt, die schöne Isarmetropole am Rande der Alpen. Nein: Ude unterstützt ein echtes Nordlicht, eine Stadt mit dem merkwürdigen Namen Bremen, von der lediglich die Stadtmusikanten und das Weserstadion bekannt sind.

Warum macht Ude so etwas? Die Bilder gehören zu der Kampagne "Freunde für Bremen" der Freien Hanseaten. Darauf verrät Ude, warum er Bremen so gerne mag: weil die Stadtstaaten "als Fürsprecher der Städte im Bundesrat von immenser Bedeutung sind". Naja, damit können wir leben, die wir in der nördlichsten Stadt Italiens direkt an den Bergen wohnen.

Aber vielleicht macht Ude das ganze auch mit einem anderen Hintergedanken: Er will wohl den Bremer Fußballverein Werder unterstützen, damit der in der restlichen Spielzeit weiterhin den FC Bayern - den größten Rivalen von Udes Lieblingen TSV 1860 München - so schön fertigmacht.

Trinkfreudige Wiesn-Gäste werden dieses Jahr tief in die Tasche greifen müssen. Offiziell ist zwar noch nichts, doch nach Informationen der Süddeutschen Zeitung könnte beim 174. Oktoberfest sogar die 8-Euro-Grenze überschritten werden. Neben der Bierpreiserhöhungen durch die Brauereien werden vor allem die Anhebung der Mehrwertssteuer sowie Kosten für Personal und Sicherheit für den gesalzenen Preis pro Maß verantwortlich gemacht.

Können sich also bald nur noch Touristen und Großverdiener den feuchtfröhlichen Wiesn-Besuch leisten? Auf sueddeutsche.de trudeln jedenfalls bereits die ersten grantigen Kommentare ein.

Seid gewarnt, ihr Wiesn-Wirte: Denn wenn wir Bayern überhaupt zu einer Revolution fähig sind, dann zu einer Bierrevolution! Und wehe ihr schenkt schlecht ein. Sonst müssen wir nämlich auch noch den Gauweiler aus der Mottenkiste holen, damit euch der beim Ausschenken genau auf die Finger schaut! Und das wollen wir doch alle nicht.

München bekommt ein schwul-lesbisches Jugendzentrum. Nach einem Antrag der Grünen und der Rosa Liste hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss mit den Stimmen aller Parteien dem Projekt "Diversity" einen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro für Miete und Renovierung gewährt.

Das Jugendzentrum liegt in der Blumenstraße 11. Jugendlichen sollen beim Coming Out unterstützt werden.

Mensch, Ottmar Hitzfeld!

Gestern auf der ZDF-Pressekonferenz hast Du gleich den richtigen Ton getroffen. Das "Unmögliche" willst Du "möglich machen", hast Du gesagt. Und es ginge Dir nicht ums Geld, sondern um "den Stolz und die Ehre". Das ist die Sprache, die wir verstehen! Das wollen wir hören! Denn Fußball, der FC zumal, das ist doch Herzblut!

Das sind doch Tränen, Trauer und Triumphe! Aber wem erzähl ich das... Keiner weiß besser, wie man dieser Mannschaft Selbstvertrauen einflößt. Und nur darum gehts.

Denn dass unsere Helden, unsere Idole, "gutes Spielermaterial" sind - wie du Poldi, Schweini und Co. gestern in der Pressekonferenz genannt hast - wissen wir schon längst. Auch wenn wir es vielleicht nie so gesagt hätten.

Aber was solls. Es geht hier nicht um Befindlichkeiten, es geht darum, den downtrend zu stoppen, was Ottmar? Vierter Tabellenplatz, mitten in der Saison, das ist nah dran am knock-out.

Aber wenn ein Insider wie Du, Ottmar, auf "gutes Spielermaterial" trifft, ist der turnaround in reach. Zumal Du zum Jahresabschluss immer gepusht hast und Dein Ruf der eines outperformers ist. Was wiederum nicht heißt, dass Du Dir underperformance leisten kannst. Fußball ist ein fast-market und dein Vertrag läuft auch nur bis zum Ende der Saison.

Wenn du also bis dahin kein breakeven oder mindestens eine soft-landing bilanzieren kannst, dürften die lead-manager Hoeneß
und Rummenigge ihre carried interest bedroht sehen. Denn für die zählen benchmarks, benchmarks und nochmal benchmarks. Das wiederum geht aufs Material. Beim Deisler haben wir's gesehen.
Aber ein tracking-error kann sich auch beim Fußball keiner mehr leisten. Fill-or-kill ist die Devise.

Wenn dein Spitzenmaterial also schlapp macht - liquidieren. Poldi zum Beispiel. 11 Einsätze, 1 Tor. Da stimmt doch was mit der Nettorendite nicht?! Vielleicht solltest Du das Material zurückschicken, Ottmar.

Oder umtauschen. Bei 10 Millionen Euro im Einkauf ist doch bestimmt Garantie drauf...?!

Der Münchner Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter hat heute Mittag sein Amt abgeben. Der Rückzug kam überraschend.

Bis zur Ernennung eines Nachfolgers soll der 78-jährige Wetter das Erzbistum weiter führen. Deswegen hat Papst Benedikt XVI. Wetter zum Apostolischen Administrator ernannt.

Es wird vermutet, dass Wetter bereits jetzt zurückgetreten ist, weil im Jahre 2010 in München der zweite Ökumenische Kirchentag stattfinden wird und Wetter seinem Nachfolger genug Zeit zur Vorbereitung des Treffens geben will.

Foto: Auf der Pressekonferenz vor dem Papstbesuch: Benedikt XVI. scheint Wetters Wange liebevoll zu berühren. Daneben Ministerpräsident Edmund Stoiber und OB Christian Ude.

via: spiegel-online

Tourismuschefin Gabriele Weishäupl und Stadtrat Helmut Pfundstein enthüllten heute Mittag den siegreichen Entwurf des diesjährigen Wettbewerbs für das offizielle Oktoberfestplakat: Eine sich schwungvoll um die eigene Achse drehende Wiesn-Bedienung vor leuchtend gelbem Hintergrund, entworfen von Alexander Heininger und Ursula Kölle, beide Absolventen der Akademie an der Einsteinstraße U5.

Dass es sich bei der aus der Vogelperspektive abgebildeten Dame aber tatsächlich um eine Wiesn-Bedienung handeln soll, wirft Fragen auf. Dynamisch wirkt sie ja durchaus, aber wer hat auf dem Oktoberfest schon mal eine Bedienung mit nur einer Maß und einer Breze herumlaufen sehen?

Die Münchner Grünen haben eine Umbenennung der Meiserstraße gefordert. In Nürnberg gibt es auch eine Meiserstraße, die nach dem umstrittenen ehemaligen evangelischen Landesbischof benannt ist, und die wird einen neuen Namen bekommen.

"Seine antijüdische Äußerungen lassen ihn als Namensgeber für eine Straße in München denkbar ungeeignet erscheinen", sagte der Fraktionschef der Grünen Siegfried Benker. Die Straße soll stattdessen nach einer "Persönlichkeit aus dem protestantischen Widerstand" gegen den Nationalsozialismus benannt werden, so Benker.

via: SZ

Greencity, ebenso wie verschiedene Naturschutzorganisationen aus aller Welt, ruft zu der Aktion "Energie-Schweigeminuten" auf. Heute Abend von 19:55 Uhr bis 20 Uhr soll man alle elektronischen Geräte ausschalten. Greencity möchte so ein Zeichen gegen die Energieverschwemdung und für den Klimaschutz setzen.

In einer Rundmail heißt es:

Ein Akt, der nur 5 Minuten dauert, der nichts kostet, der aber der Regierung zeigt, dass die Klimakatastrophe ein schwerwiegendes Thema der Weltpolitik sein sollte.

Warum genau am 1. Februar? Die Uno veröffentlicht heute die neuesten Erkenntnisse zum Thema Klimawechsel.

Felix Magath muss gehen: Nach Informationen der Bild-Zeitung hat sich der FC Bayern München von seinem Trainer getrennt.

Mit Magath, der seit Juli 2004 Trainer war, wurden die Bayern zweimal Meister und zweimal DFB-Pokal-Sieger. Als Nachfolger ist Ottmar Hitzfeld im Gespräch, der die Bayern bereits von 1998 bis 2004 trainierte. Er soll zu Saisonende seinen Job antreten.

Der FC Bayern hat die Meldung zunächst nicht bestätigt.

via: sueddeutsche.de, Foto: Wikipedia

München bekommt Besuch von einem Schwergewicht: Am 28. März 2007 soll der erste Airbus 380 auf dem Franz-Josef-Strauß-Flughafen landen.

Von innen kann man das größte Passagierflugzeug dann allerdings nicht besichtigen. Aber es soll zwei Aussichtspunkte geben, von denen aus man den Airbus 380 anschauen kann.

Der A380 kommt im Rahmen einer Testreihe nach München - und fliegt dann weiter nach Toulouse. Wann der erste A380 auf einem regulären Flug in München Halt macht, ist noch unklar.

via: SZ, Foto: Wikipedia

Überall hängen sie jetzt wieder: die Plakate, die zu den Gegendemonstrationen zur Sicherheitskonferenz 2007 in München aufrufen. Die Veranstaltungen in einem ersten Überblick:

Mittwoch, den 7. Februar, 19 Uhr:
Gegenkriegs-Forum im Eine-Welt-Haus: Debatte um einen Gegenentwurf zur herrschenden Politik, mit Thanassis Pafilis (MdEP, Generalsekretär des Weltfriedensrates) Conrad Schuhler (Journalist), Tobias Pflüger (MdEP), Florian Pfaff (Angriffskriegsverweigerer), Lühr Henken (Hamburger Friedensforum).

Donnerstag, den 8. Februar 2007, 19 Uhr:
Friedensmahnwache auf dem Marienplatz

Freitag, den 9. Februar 2007, 16 Uhr:
Protestkundgebung zur Eröffnung der NATO-Kriegstagung

Samstag, den 10. Februar:
12 Uhr, Großdemonstration auf dem Marienplatz: Auftaktkundgebung, danach Demo zum Konferenzhotel Bayerischer Hof

20 Uhr, Feierwerk: Bayerns größte No-NATO-Party mit dis*ka und anderen Bands, DJs, Film, Volxküche und vielem mehr. 7 Euro.

Der Mordfall Sedlmayr wird nicht noch einmal aufgerollt. Die Beschwerden der 1993 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilten Täter wurden als unbegründet verworfen, so das Landgericht Augsburg.

Bei einem der Verurteilten wurde zusätzlich die besondere Schwere der Schuld festgestellt, was eine vorzeitige Entlassung auf Bewährung nach 15 Jahren unmöglich macht. Damit ist auch der dritte Versuch der Verurteilten gescheitert, eine Wiederaufnahme des Prozesses zu erreichen.

In den vergangenen Monaten gerieten die Täter auch wegen einer anderen Sache in die Schlagzeilen. Zeitungen und Online-Publikationen, die die Verurteilten immer noch mit vollem Namen nannten, mussten einstweilige Verfügungen akzeptieren. Die vollständige Nennung der Namen verletze die Persönlichkeitsrechte, so das umstrittene Urteil des Landgerichts Frankfurt. Eine Rehabilitation sei so nur eingeschränkt möglich.

Die guten alten Hertie-Kaufhäuser wurden in den letzten Jahren zusehends Mangelware. Nach der Übernahme durch Karstadt 1993 waren alle Hertie-Filialen nach und nach verkauft, geschlossen oder in Karstadt umbenannt worden. Bis auf eine: Das seit 1905 bestehende Traditionshaus am Münchner Hauptbahnhof.

Doch auch das hat nun ein Ende: Im Zuge einer Wiederbelebung der Marke Hertie sollen ab März mehr als 70 kleinere Kaufhäuser, die der Karstadt-Konzern 2005 an britische Finanzinvestoren verkauft hatte, unter dem Namen Hertie geführt werden.

Der letzte Original-Hertie in München wird sich dann nach über 100 Jahren wohl noch in diesem Jahr eine Umbenennung gefallen lassen müssen. Ob sich allerdings der Münchner Sprachgebrauch so schnell an den umgetauften Einkaufstempel anpassen wird, darf bezweifelt werden. Schließlich gibt es vor allem unter älteren Münchnern bis heute standhafte Karstadt-Sag-Verweigerer: "I muass no schnei in Hertie!"

via Walters Weblog (Foto: Okfm, Wikipedia)

Wohl eines der erfolgreichsten, mit Sicherheit aber das kapitalistischste Brettspiel der Welt erscheint im Herbst 2007 in einer speziellen Deutschland-Ausgabe. Anstelle der üblichen Straßennamen wie Poststraße oder Schlossallee werden die Felder mit deutschen Städten belegt.

Im Internet kann man unter monopoly-wahl.de darüber abstimmen, welche der 38 zur Wahl stehenden Städte es letztlich auf die 22 Felder des Spielbretts schaffen. Für Süddeutschland macht derzeit Augsburg mit einem enormen Stimmenvorsprung das Rennen. Den Münchnern hingegen scheint ein Platz auf dem Deutschland-Monopoly ziemlich wurscht zu sein, die bayerische Landeshauptstadt liegt jedenfalls weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen.

Sollen die Augsburger ruhig gewinnen und auf der Schlossallee Platz nehmen, schließlich bezeichnet man sich in Augsburg eh ganz gerne als "Greater Munich" - was immer das bedeuten mag.

Abstimmen kann man bei der Monopoly-Wahl noch bis 01. April.

via wuerzblog.de
(Foto: Horst Frank, Wikipedia)

Münchens inoffizieller U-Bahn-Experte FloSch fragt sich auf seinem Münchner-U-Bahn-Blog, welche die schönste U-Bahnhaltestelle in München ist:

Ich werde immer wieder gefragt, was ich für Münchens schönsten U-Bahnhof halte. Aber ich bin ehrlich gesagt nicht in der Lage, darauf eine definitive Antwort zu geben. München hat einfach zu viele schöne U-Bahnhöfe!

Ob "abgefahrene" Stationen wie Odeonsplatz oder Georg-Brauchle-Ring. Oder eher Bahnhöfe, an denen man seltener vorbeikommt, wie Dülferstraße oder Josephsburg. So ganz entscheiden kann sich FloSch nicht. Vielleicht könnt ihr ihm ja helfen.

(Foto: Westfriedhof, Florian Schütz)

Es ist beschlossene Sache: München bekommt ein Skigebiet - zumindest ein kleines. Auf dem Frötmanninger Berg kann man künftig skifahren. Fragt sich nur: ab wann.

Gestern schrieb die SZ, dass sich der Skibetrieb noch ein wenig verzögert, da nicht alle Auflagen der Stadt erfüllt sind. Zum Beispiel darf auf dem Berg nichts verankert werden. Deshalb plant man einen mobilen Lift. Doch Absperrzäune sind nunmal nötig und müssen auch verankert werden.

Der Skiverband München will nun bei Oberbürgermeister Christian Ude bei diesen Punkten nachhaken. Und hofft auf ein rasches O.K. Denn zuspät der Skibetrieb soll möglichst bald losgehen, denn die Saison ist ja nicht ewig. Und wir wollen ja noch in diesem Winter direkt in München Skifahren.

Jeden Donnerstag bringt Wolfgang Krebs die Fernsehzuschauer zum Lachen. In der BR-Sendung "quer" spielt er authentisch Edmund Stoiber nach. Doch was wird nach Stoibers Rücktritt im September 2007 aus Krebs?

Die SZ schreibt: Auf Beckstein will Krebs auf gar keinen Fall umlernen. Wahrscheinlicher sei es, dass sich das Stoiber-Double künftig aus dem politischen Jenseits zu Wort meldet. Von einem Schaukelstuhl oder ähnlichem aus.