München hotter als Berlin: Die Beatsteaks im Hansa 39
Klein, fein und ein ganz wenig geheim blieb der Auftritt der Berliner Punkrock-Combo Beatsteaks im Hansa 39 am Samstag bis zum Schluss. Und es hat sich gelohnt: Bei einem weit über anderthalbstündigen Konzert gaben sowohl Band als auch Publikum alles.
"Gestern in Berlin war's hot, aber hier in München ist es ja noch hotter" haben die Beatsteaks schon nach ihrem zweiten Song verkündet. Grund für den Temperaturanstieg war nicht nur die unglaublich gut gelungene Mischung aus Songs vom neuen und den vier letzten Alben, sondern vor allem wohl das springende, singende und crowd-surfende Publikum. Die sympathischen und vor allem sehr publikumsnahen Buben aus Berlin ließen sich weder von verstimmten Gitarren noch Stromausfällen beeindrucken, sondern lieferten eine Show, an der es wirklich gar nichts auszusetzen gab.
Egal ob alte, deutschsprachige Songs oder Tracks vom neuen, am Freitag erschienenen Album ".limbo.messiah" - die Textsicherheit der Zuschauer war bemerkenswert. - Und vielleicht auch Anstoß für die herzliche Interaktion zwischen Band und Publikum. In manchen Fällen entwickelt sich eben allen Vorurteilen zum Trotz auch eine dicke Freundschaft zwischen München und Berlin.
Obwohl Sänger Arnim Teutoburg-Weiß weder irgendwo hinauf kletterte noch sein Surfbrett für die exquisiteste Variante des Crowd-Surfens in die Menge warf, sondern nur wild auf der Bühne hin- und hersprang, war es doch ein unglaublich gutes und sehr intimes Konzert. Eines von wenigen, eines von denen, die es viel öfter geben müsste. Nicht umsonst bezeichnen viele die Beatsteaks deshalb als einen der besten, wenn nicht sogar den besten, deutschen Live-Act. Vielleicht aber war es aber auch ein besonderes Konzert, weil die wenigen Tickets nicht auf dem freien Markt erhältlich waren, sondern nur über die Homepage gekauft werden konnten.
Ein Zuschauer kürte das Konzert im Hansa 39 zum bisher besten der Band - und er hat sie schon acht Mal gesehen. Muenchenblogger glaubt ihm das gern und empfiehlt: Geht zu den Beatsteaks!
Fotos von Nico Klemer und Markus Röhrmoser.