MÜNCHEN AKTUELL

Ein Münchner "Löwe" hat einen Angreifer niedergestreckt. Nein, kein Verteidiger des besten Münchner Fußballvereines. Auch keine entlaufende Raubkatze aus dem Tierpark Hellabrunn. Vielmehr, eine dieser hässlichen Plastikfiguren, die die gesamte Innenstadt bevölkern.

Die besten Szenen vom Kampf: Der 24-jährige Betrunkene stupst das Plastiktier mit voller Wucht an. Doch dieses bleibt standhaft.

Beim zweiten Versuch kippt das Wappentier zwar, versetzt seinem Angreifer aber einen solchen Hieb mit der Pranke, dass dieser zu Boden geht. Voller Wut über die Niederlage zerkratzt der Fachinformatiker anschließend ein Auto.

Fazit: Die Löwen müssen weg, wenn die Münchner sich schon so über sie ärgern und die Raubtiere auch noch zu Gewalttätern mutieren.

Heute vor genau 60 Jahren verließ das erste Exemplar der Süddeutschen Zeitung die Druckerpresse. In einer Jubiläumsbeilage zeichnet die SZ-Redaktion den Weg der alten Tageszeitungs-Dame nach, wie sie sich zu einem überregionalen und meinungsbildenden Blatt für ganz Deutschland entwickelt hat.

Aber es gibt noch einen Geburtstag zu feiern. Denn 1995 bekam die gedruckte SZ elektronischen Nachwuchs - eine Webseite erblickte das Licht der (Netz-)Welt und wurde auf den Namen sueddeutsche.de getauft. 10 Jahre wird sie heute alt, die Online-Version. Es ist also nicht mehr lange hin bis zur Pubertät und wer weiß, vielleicht werden da auch Medien mal rebellisch.

Wir wollen aber hoffen, das sich der Internet-Enkel auch in Zukunft noch gut mit seiner Papier-Oma versteht. Wie sang schon Udo Jürgens: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an! (Und bis 2011 ist ja noch ne ganze Weile hin.)

Der Professor der Ludwigs- Maximilians- Universität München Theodor W. Hänsch hat den Nobelpreis für Physik erhalten - als erster in Deutschland tätiger Wissenschaftler seit 16 Jahren. Gemeinsam mit dem Amerikaner John Hall wird er in Stockholm für seine Arbeiten im Bereich der Optik ausgezeichnet. Er hat Frequenzen mit einer bisher nicht gekannten Genauigkeit von 15 Stellen hinter dem Komma messbar gemacht.

Professor Bernhard Huber, der Direktor der LMU, freute sich darüber, dass "die Exzellenz der Naturwissenschaften an der LMU eindrucksvoll bestätigt wird". Der bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel sah sich ebenso im Heimvorteil: Hänsch erweise dem "Wissenschaftsstandort Bayern und der Ludwig- Maximilians- Universität München die größte Ehre". Auch Ministerpräsident Edmund Stoiber sprach von einer "Ehre für Bayern und Deutschland". Ob die Politiker danach nach Berlin reisten, um sich von der promovierten Physikerin Angela Merkel die Forschungsergebnisse erklären zu lassen, ist nicht bekannt.

Hänsch ist 1941 in Heidelberg geboren. Er promovierte in Physik an der Universität Heidelberg und ist seit 1986 Professor an der LMU München sowie Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Er erhielt bereits unter anderem den Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er ist Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse und des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst. In diesem Jahr wurde ihm der Otto-Hahn-Preis verliehen.

Theodor W. Hänsch ist der 13. Nobelpreisträger der LMU. Bedeutende Physiker wie Wilhelm Röntgen, Wilhelm Wien,Werner Heisenberg und Gerd Binnig haben diese Auszeichnung ebenso erhalten.

Es mag wohl auch am trüben Herbstwetter gelegen haben, dass auf der diesjährigen Wiesn keine Rekorde gebrochen wurden, obwohl sie einen Tag länger dauerte als letztes Jahr. Dennoch herrscht größtenteils Zufriedenheit mit dem Verlauf des Oktoberfests.

An 17 Wiesntagen kamen knapp 6,2 Millionen Menschen auf die Theresienwiese, die mit sechs Millionen Maß Bier etwas weniger konsumierten als im letzten Jahr. Dafür war wohl der Hunger größer, das sieht man allein schon an den 95 Ochsen, die in den Mägen der Besucher landeten (sechs mehr als 2004).

Außerdem gab es dank strengerer Kontrollen an den Festzelt-Eingängen weniger Raufereien als im Vorjahr. Vielleicht auch eine Folge des Konzepts der "ruhigen und gemütlichen Wiesn", das laut Fremdenverkehrschefin Gabriele Weishäupl gut funktioniert habe. Selbige kommentierte auch den - im wahrsten Sinne des Wortes - feucht-fröhlichen Abschluss: "Die Wiesn war grad schee, aber am Schluss ging's uns allen nass rein."

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 04.10.05

Das derzeitige Mistwetter sagt vielleicht mehr als tausend Worte: Petrus hat es nicht gut mit uns gemeint in diesem Sommer und er scheint auch kein Freund von Bundesgartenschauen zu sein. Denn das Wetter war alles andere als ideal, um die ehrgeizigen Ziele der BUGA-Macher zu erfüllen.

In einer Woche geht die große Blumenschau zu Ende, bereits am Freitag haben die Veranstalter Bilanz gezogen. Von den erwarteten vier Millionen Besuchern werden am Ende nur knapp drei Millionen gekommen sein. Übrig bleibt ein Defizit von 4,7 Millionen Euro.

Oberbürgermeister Christian Ude hob jedoch die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der BUGA für München hervor, so seien im Fremdenverkehr und anderen Branchen zusätzlich 42 Millionen Euro umgesetzt worden. Er räumte allerdings ein, dass sich an der Gestaltung der Gartenschau die Geister schieden und man das Konzept wohl besser hätte vermitteln können, als dies geschehen sei.

Letztendlich bleibt den Münchnern ein innovativ gestalteter Park, der von 2006 an öffentlich zugänglich ist.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 01.10.05

Der "Tag der offenen Moschee" ist mittlerweile zu einer festen Tradition geworden, jedes Jahr öffnen hunderte Moscheen in Deutschland am 03. Oktober ihre Türen und werden zu Orten des kulturellen Austauschs und der Begegnung. Auch in München laden wieder mehrere islamische Gemeinden ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu ein, das Leben und den Glauben der Muslime näher kennenzulernen.

- Islamische Gemeinschaft "Dzemat Sabur" e.V. (Bosnische Moschee, Pasing), Bodenseestraße 80, 13.30 bis 16 Uhr
- Islamisches Zentrum München (IZM, Freimann), Wallnerstraße 1 - 5, 10 bis 17 Uhr
- Mehmet Akif Moschee und Kulturzentrum e. V. (DITIM, Milbertshofen), Moosacher Straße 20, 14 bis 19.30 Uhr
- Pasinger Moschee (DITIM, Pasing), Planegger Straße 18 a, 14 bis19.30 Uhr
- Türkisch-Islamisches Zentrum München (DITIM, Sendling), Schanzenbachstraße 1, 14 bis 19.30 Uhr.

Quelle: JIZ Online

Nach wiederholtem Scheitern einer Betriebsrats-Gründung in einer der Münchner Lidl-Filialen, ist OB Christian Ude nun endgültig der Kragen geplatzt. Laut SZ warf Ude dem Discounter bei einer von der Gewerkschaft Verdi organisierten Veranstaltung im Literaturhaus "gesetzwidrige Umstände" vor.

Das Engagement des Oberbürgermeisters, der zu den prominenten Paten der Betriebsratswahl in Münchner Lidl-Märkten gehört, habe bei der Chefetage von Lidl "Empörung" ausgelöst. Die Konzernführung sieht sich als Opfer einer von Verdi initiierten Diffamierungskampagne.

Die nackten Zahlen riechen allerdings verdächtig: Bei ca. 2600 Lidl-Filialen in Deutschland gibt es lediglich acht mit einer Mitarbeiter-Vertretung. Es müssen geradezu paradiesische Arbeitsverhältnisse bei Lidl herrschen, wenn tatsächlich nur ein winziger Bruchteil aller Mitarbeiter an einem gesetzlich verankerten Mitspracherecht interessiert ist.

Der Discounter hofft möglicherweise darauf, eine vorübergehend schlechte Presse aussitzen zu können. So leicht sollte man es den Verantwortlichen allerdings nicht machen. Fragen Sie doch einfach mal nach beim nächsten Lidl-Einkauf.

Die Tatsache, dass sich in der Politik Parteien streiten, gehört zu den Grundeigenschaften der Demokratie und ist durch das derzeitige Koalitions-Wirrwarr stets in den Medien präsent. Dass aber auch die unterschiedlichen Regierungsebenen in nicht minder hohem Maße miteinander konkurrieren, gerät dabei schon mal in den Hintergrund.

Nachdrücklich hat nun Christian Ude, zur Zeit Präsident des deutschen Städtetags, auf die Bedeutung der Kommunen verwiesen. In seiner wöchentlichen Kolumne auf muenchen.de stellt der Münchner Oberbürgermeister von der Föderalismusreform bis zu Hartz IV die wichtigsten Forderungen in einer 27 Punkte umfassenden Liste vor.

Der geplante Umbau des Gärtnerplatzes wurde nun einstimmig vom Stadtrat beschlossen. Der älteste Münchner Schmucklatz, der sich tagsüber als auch nachts zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt hat, soll im Frühjahr nächsten Jahres so umgestaltet werden, dass er kaum mehr als Liegewiese benutzt werden kann: Die Rasenfläche wird erheblich verkleinert, die Blumenbeete erhalten mehr Raum und zwölf Bäume werden den Platz zukünftig einrahmen. Die Kosten für den Umbau sollen sich auf knapp 290.000 Euro belaufen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Heute vor genau 25 Jahren ereignete sich am Haupteingang des Münchner Oktoberfests einer der schlimmsten Terroranschläge der deutschen Nachkriegsgeschichte. Am 26. September zündete der 21-jährige Gundolf Köhler eine Splitterbombe, bei dem Attentat starben 13 Menschen, mehr als 200 wurden zum Teil schwer verletzt.

Anlässlich des 25. Jahrestags fanden heute in München mehrere Veranstaltungen statt. Nach einem Gedenkzug wurde am Abend auf dem Marienplatz zu einer Wiederaufnahme der Ermittlungen aufgerufen. Denn die Theorie vom psychisch labilen Einzeltäter, die von den Behörden offiziell verlautbart wurde, gilt als höchst umstritten. Spuren ins rechtsextremistische Milieu sollen damals unterdrückt oder zumindest ignoriert worden sein.

Kritiker der offiziellen Version des Tathergangs versuchten im Anschluss durch eine Rekonstruktion der Ermittlungen Licht ins Dunkel des Anschlags zu bringen. "Oktoberfest. Ein Attentat" heißt das Buch, dass der Autor Ulrich Chaussy über das kontroverse Thema geschrieben hat. Nicht zuletzt der geplante Neonazi-Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum vor zwei Jahren zeigt, dass Terror von rechts auch heute eine Gefahr darstellt und noch lange nicht zu den Akten gelegt werden sollte.

Nicht nur Christian Ude macht es misstrauisch, wenn es bei über 2500 Lidl-Filialen in Deutschland lediglich acht mit Betriebsrat gibt. Deshalb fördert der Münchner Oberbürgermeister zusammen mit anderen bekannten Namen Betriebsrats-Initiativen in den Münchner Lidl-Märkten.

Trotz prominenter Unterstützung ist nun allerdings wieder eine Betriebsratsgründung in München gescheitert, wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Wochenend-Ausgabe berichtet. Der Vorstoß einer Mitarbeiterin endete - wie schon im Juli bei einem ähnlichen Fall - mit einer fristlosen Kündigung (natürlich aus einem anderen Grund, versteht sich).

Wer sich näher für die kontroverse Beschäftigungspolitik des Discounters interessiert, dem sei das Weblog zum Schwarzbuch Lidl der Dienstleistungs-Gewerkschaft verdi zur Lektüre empfohlen.

Der Tod brach an einem Freitag vor 25 Jahren über das ansonsten so fröhliche Münchner Oktoberfest herein: Am 25. September 1980 um 22.19 Uhr explodierte am Haupteingang eine Bombe, die in einem Abfalleimer verborgen war. 13 Menschen starben und mehr als 200 Oktoberfest-Besucher wurden verletzt, zum Teil so schwer, dass sie auch 25 Jahre später unter den Folgen leiden.
Als Täter hatte man Gundolf Köhler identifiziert, der ebenfalls bei der Explosion getötet worden war. Bis heute herrscht Unklarheit, ob nicht doch mehrere Täter an dem Anschlag beteiligt waren.
Am Montag, dem Jahrestag des Attentats, findet um 12 Uhr am Haupteingang des Oktoberfestes eine Gedenkfeier statt. Um 18 Uhr zieht von dort ein Gedenkzug zum Marienplatz.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Das Wohnen in München ist billiger geworden. Laut einer Auswertung von Mietinseraten durch das städtische Planungsreferat gibt es seit 2002 einen stetigen Rückgang der Mietpreise von jährlich etwa fünf Prozent.

Im nationalen Vergleich liegt München bei den Mietpreisen aber immer noch an der Spitze. Im Wohnungsmarktbarometer wurden auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Stadtteilen deutlich. Das gute alte Schwabing liegt mit einem durschnittlichen Quadratmeterpreis von 12,33 Euro vorn, "billiger" wird es in Richtung Westen mit knapp 10 Euro in Aubing, Langwied, Lochhausen, Allach und Untermenzing.

Insgesamt gilt logischerweise: Je näher am Zentrum, umso tiefer muss in die Tasche gegriffen werden. Ein weiteres Fallen der Mietpreise erwartet man beim Planungsreferat übrigens nicht.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Für eine große Zahl von Reisenden dürften die letzten Tage ein bisschen unkomfortabel gewesen sein. Wer beispielsweise seine Koffer gepackt hat, um dem Wiesn- und Koalitionsstress der nächsten Wochen in Richtung Jamaika zu entfliehen, der könnte bei der Ankunft am Flughafen von Kingston vergeblich auf sein Gepäck gewartet haben.

Schuld daran ist ein Koffer-Chaos am Münchner Airport, das durch einen computerbedingten Ausfall der Gepäcksortieranlage im Terminal 2 ausgelöst wurde. Etwa 8000 einzelne Gepäckstücke müssen seit Sonntag per Hand sortiert und ihren Besitzern hinterhergeflogen werden - und das dauert natürlich seine Zeit. Es kann also durchaus sein, dass Wiesn-Flüchtlinge in Jamaica und aller Welt noch bis Mittwochmorgen auf ihre Zahnbürste warten müssen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Kettenkarussell fahren ist dir zu langweilig? Von wegen – in 35 Meter Höhe schaut das ganz anders aus!

"Star Flyer" heißt die neue Attraktion auf dem Münchner Oktoberfest 2005. Die Sitze werden zunächst in die Höhe katapultiert und dann mit 80 Stundenkilometern im Kreis herum geschleudert. Wer es dann wagt, einen Blick nach unten zu riskieren, der blickt auf ganz München.

So macht Kettenkarussell fahren wieder Spaß… Nur zum Zuckerwatte essen und Beine Baumeln lassen, hat man dort oben am Himmel keinen Nerv.

Ergebnisse der Parteien bei der Bundestagswahl 2005 in München:

CSU: 37,5
SPD: 29,0
Grüne: 14,6
FDP: 12,3
Linke: 3,9
Sonst.: 2,7

Wahlbeteiligung: 76,9 Prozent

Kandidaten:

München-Süd: Peter Gauweiler (CSU) mit 43,8 Prozent
München-West: Han-Peter Uhl (CSU) mit 42,7 Prozent
München-Nord: Axel Berg (SPD) mit 43,7 Prozent
München-Ost: Herbert Otto Frankenhauser (CSU) mit 43,3 Prozent

Neues Rekordergebnis für Münchens Oberbürgermeister Christian Ude: Lediglich zwei Schläge benötigte er, um das erste Fass Wiesnbier anzuzapfen - und hat damit seine Bestmarke aus dem Jahr 2000 übertroffen, als das Bier nach zwei Schlägen und einem Sicherheitsschlag floss. Mit dem "O´zapft is!"-Ruf eröffnete Ude das 172. Münchner Oktoberfest.
Ob dieses Rekordergebnis Einfluss auf das Wahlergebnis von Udes Partei, der SPD, bei der morgigen Bundestagswahl haben wird, wird sich zeigen. Fest steht: Ude hat Stärke demonstriert.

Das Oktoberfest dauert vom 17. September bis 3. Oktober, also 17 Tage und damit einen Tag länger als sonst, da der Feiertag 3. Oktober auf den Montag fällt und ein zusätzlicher Wiesntag ist.
Erwartet werden bis zu sechs Millionen Besucher. Die Maß Bier kostet in diesem Jahr bis zu 7,25 Euro. Im vergangenen Jahr lag der Höchstpreis noch bei 7,10 Euro.

Aktuell: Bilder vom Trachtenumzug 2006

Alphornbläser, Gebirgsschützen, Trachtler, winkende Kinder, Festwägen, Jagdhunde, Steinadler: Anlässlich des Trachten- und Schützenumzuges zum Oktoberfest wird am kommenden Sonntag auf Münchens Straßen einiges los sein. Auch das Münchner Kindl, Oberbürgermeister Christian Ude und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber werden an dem Treiben teilnehmen. Die Trachtler zeigen, was man traditionell für Dirndl trägt – nämlich nicht diese 80-Euro-Einheitsdirndl aus den Second-Hand-Läden der Stadt. Rund sieben Kilometer ist der Trachtenzug lang, 8.500 Trachtler nehmen teil.

Am Sonntag, 18. September um zehn Uhr geht es los. Der Ursprung des Trachten- und Schützenzuges zum Oktoberfest geht auf das Jahr 1835 zurück. Damals wurde er zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. und seiner Frau Theresa von Bayern abgehalten. Seit 1950 findet der Zug stets am ersten Wiesn-Sonntag statt.

Der Weg des Festzuges: Maximiliansstraße – Max-Joseph-Platz - Residenzstraße - Ludwigstraße (Schleife südlich der Galeriestraße) - Odeonsplatz - Briennerstraße - Amiraplatz – Kardinal-Faulhaber-Straße – Promenadeplatz – Pacellistraße - Lenbachplatz - Karlsplatz-Stachus - Sonnenstraße - Schwanthalerstraße - Paul-Heyse-Straße - Georg-Hirth-Platz – Herzog-Heinrich-Straße - Kaiser-Ludwig-Platz – Schubertstraße – Esperantoplatz – Festwiese.

Laut den jüngsten Prognosen wird es in der Endphase des Bundestags-Wahlkampfs nun doch noch einmal so richtig spannend und es scheint sich möglicherweise ein Wechsel von der Wechselstimmung abzuzeichnen. Die Rede Gerhard Schröders am morgigen Samstag wurde hier bereits angekündigt. (Im Unterhaltungsteil der Veranstaltung singt übrigens Roland Kaiser und versucht die noch unentschlossenen Schlagerfans auf die Seite des Kanzlers zu ziehen - wenn das mal kein genialer Schachzug der SPD ist!)

Nun gilt es noch den zweiten Protagonisten der rot-grünen Koalition anzukündigen: Auch Joschka Fischer lässt es sich natürlich nicht nehmen, mit seinem grünen Wahlkampf-Tourbus auf dem Marienplatz Halt zu machen (Dienstag, 13. September, ab 18:30). Neben dem Außenminister und der Bundesvorsitzenden Claudia Roth werden die Münchner Direktkandidaten Jerzy Montag, Toni Hofreiter, Stefan Boes, Ulrike Goldstein und Dieter Janecek zur Stelle sein.

Sofern ich mich recht an ein bekanntes Kinderbuch erinnere, dann hat es mit den Wochentagen folgendes auf sich: Wenn am Sonntag die Sonne scheint, am Montag ein Herr Mon zu Besuch kommt, man am Dienstag ganz normal Dienst hat, am Mittwoch die Mitte der Woche ist, es am Donnerstag donnert und man am Freitag überraschend frei bekommt, wer steht dann am Samstag vor der Tür? Das Sams? Nein, der "Kanz"! (Zumindest wenn man dieser Wahlwerbung Glauben schenken darf, deren Kalauerfaktor allerdings fast an die Werbeabteilung von McDonald's herankommen dürfte.)

Diesen Samstag (10.09.2005, ab 12 Uhr) kommt also "der Kanz" auf den Marienplatz und spricht zu den Bürgerinnen und Bürgern der (lokalpolitischen) SPD-Hochburg München. Da die Umfragewerte für die Regierung derzeit immer noch nicht viel rosiger geworden sind, ist dies vielleicht die letzte Gelegenheit, Schröder als Amtsinhaber in Aktion zu sehen. Wenn schon "Kan di dat" Merkel nicht nach München kommt, hoffen wir mal, einen kämpferischen Kanzler im Wahlkampfendspurt erleben zu dürfen.