Christian Ude verschärft Kritik an Discounterkette Lidl

Nach wiederholtem Scheitern einer Betriebsrats-Gründung in einer der Münchner Lidl-Filialen, ist OB Christian Ude nun endgültig der Kragen geplatzt. Laut SZ warf Ude dem Discounter bei einer von der Gewerkschaft Verdi organisierten Veranstaltung im Literaturhaus "gesetzwidrige Umstände" vor.

Das Engagement des Oberbürgermeisters, der zu den prominenten Paten der Betriebsratswahl in Münchner Lidl-Märkten gehört, habe bei der Chefetage von Lidl "Empörung" ausgelöst. Die Konzernführung sieht sich als Opfer einer von Verdi initiierten Diffamierungskampagne.

Die nackten Zahlen riechen allerdings verdächtig: Bei ca. 2600 Lidl-Filialen in Deutschland gibt es lediglich acht mit einer Mitarbeiter-Vertretung. Es müssen geradezu paradiesische Arbeitsverhältnisse bei Lidl herrschen, wenn tatsächlich nur ein winziger Bruchteil aller Mitarbeiter an einem gesetzlich verankerten Mitspracherecht interessiert ist.

Der Discounter hofft möglicherweise darauf, eine vorübergehend schlechte Presse aussitzen zu können. So leicht sollte man es den Verantwortlichen allerdings nicht machen. Fragen Sie doch einfach mal nach beim nächsten Lidl-Einkauf.

Kommentare

Jürgen Knoll am So., 05.08.2007 - 11:00

Was erwarten Sie von einem konzern der in einem Rechtsstaat täglich tausende Menschen versklavt. niemand in diesem demokratischen Land kümmert sich darum dass die grossen Discounter lkw Fahrer zwingt ihre Ladung selbst zu entladen ohne dafür bezahlt zu werden . Und das obwohl das gesetzlich verboten ist. Im falle eines Unfalls kommen dabei weder krankenkasse noch Berufverband für die Kosten auf. Dabei wird von Lidl und co sehr starker Druck auf die Fahrer ausgeübt. Wer sich weigert den teils schikanösen Anweisungen des Lagerpersonals zu folgen erhält sofort hausverbot für sich und seine Firma was den verlust seiner arbeitsstelle zu Folge hat. So können diese Konzerne Milliardengewinne auf dem Rücken der kleinen Leute machen und dass nicht in einem entwicklungsland sondern mitten in Europa.