Kleine Münchner Labelkunde #4: C.A.R.E. Music Group

Care - Alles für den Künstler

Communication, Art, Recording und Entertainment. Nachdem Tom Glagow bei Universal und Chrysalis gearbeitet hat, gründete er vor knapp einem Jahr in München die C.A.R.E. Music Group. Hier steht vor allem der Künstler im Vordergrund.
Tom Glagow in seinem Büro in Neuhausen (Foto: muenchenblogger)
Tom Glagow in seinem Büro in Neuhausen (Foto: muenchenblogger)

Früher betreute Tom Glagow ABBA, Ringo Starr oder die Killerpilze. Heute hat er mit C.A.R.E. Music Group sein eigenes Label und veröffentlicht überwiegend Jazz-Musik. Außerdem arbeitet er an einer Crusaders-Biographie.

Gründung:

Im Oktober 2008 entschied sich Thomas Glagow einen eigenen Musikverlag auf die Beine zu stellen. C.A.R.E. Music Group begann daher erst als Verlag, der sich um die Rechte von Künstlern kümmerte und diese vertrat. Erst Ende des Jahres schlug der Konzertveranstalter Karsten Jahnke vor, aus C.A.R.E. auch ein Label zu machen.

Und tatsälich begann Glagow bereits im Januar 2009 mit den ersten CD-Veröffentlichungen. Dabei brachte er viele Erfahrungen aus seinen früheren Jobs mit. Als Verkäufer in einem Plattenladen, als Radio-DJ und später als Mitarbeiter großer Musik-Labels lernte er die verschiedensten Verbreitungswege der Musik kennen. Ab 1992 war er Product Manager bei Universal, bevor er 2000 zu Chrysalis wechselte, wo er bis 2008 die Stelle des Managing Director inne hatte. Nach einer kurzen Auszeit machte er sich bereits Ende 2008 an sein neues Projekt.

C.A.R.E. steht für Communication, Art, Recording und Entertainment. Dabei ist die Betreung des Künstlers sehr wichtig. Der Labelchef ist in der Regel rund um die Uhr für seine Künstler erreichbar. Vor allem die Entstehung neuer Platten und die Zufriedenheit der Musiker steht im Vordergrund. Weitere Bereiche, wie Konzerte oder Merchandise werden von anderen Spezialisten übernommen.

Programm:

C.A.R.E. hat schwerpunktmäßig Jazz im Programm, wobei auch andere Musikrichtungen mit hineinspielen können. Was zunächst ein deutsches Jazzlabel hätte werden sollen, ist heute international bekannt und die Künstler stammen aus der ganzen Welt. Seit Januar 2009 wurden schon mehr als zehn Alben herausgebracht. Bis Ende 2010 soll der Katalog etwa 20 Veröffentlichungen umfassen.

Die Platte "Coolidge Returns" vom Coryell Auger Sample Trio zeigt, was die zweite Generation von Jazz-Musikern kann. Karma Auger ist der Sohn des legendären Jazz Keyboarders Brian Auger, Julian Coryells Vater Larry Coryell spielte Jazz-Gitarre und Nicklas Sample ist der Sohn von Joe Sample. Man hört auf dem Album deutlich die Einflüsse, die die Väter ihren Söhnen mit auf den Weg gegeben haben.

Kim SandersKim Sanders ist mit ihrem Album "A Closer Look" ebenfalls bei C.A.R.E. (Foto: kimsanders.com)

Eine weitere Entdeckung von C.A.R.E. ist Kim Sanders. Die in Berlin lebende Amerikanerin übzeugt auf ihrem Album "A Closer Look" mit Musik, die sie selbst als “Electronic Soul" bezeichnet. Die Platte wurde mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik" ausgezeichnet und ist als "eine der künstlerisch herausragenden Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes im vergangenen Quartal" bezeichnet worden.

C.A.R.E. und München:

Auch zwei Münchener Bands finden sich im Programm von C.A.R.E. Von Beginn an ist die Gruppe 3erGezimmeR mit dabei. Die drei Popakademie-Dozenten Peter Wölpl, Frank Itt und Benny Greb zeigen, wie man Instrumentalmusik mit Improvisation und Jazz, Funk und Rock-Einflüssen spielen kann. Vor allem live ist die Band ein absoluter Hörgenuss und auch das gleichnamige Album von 3erGezimmeR ist sehr hörenswert.

Christian ElsässerAb 2010 bei C.A.R.E.: Der Münchener Christian Elsässer (Foto: ®Johann Marcus Streitner)

Einen weiteren Neuzugang aus München wird es 2010 beim Label geben. Der 26-jährige Pianist und Komponist Christian Elsässer nimmt gerade ein Album für C.A.R.E. auf.

Zukunftspläne:

Auch ein Mitwirken bei dem am 22. Mai 2010 stattfindenen Klangfest ist geplant. Neben Christian Elsässer wird auch Clara Ponty von C.A.R.E. Records präsentiert.

Weiterhin möchte Tom Glagow ein Buch über eine seiner Lieblingsgruppen, "The Crusaders" schreiben. Der Gründungsmitglied Joe Sample ist ein guter Storyteller und eine Biographie über die Gruppe wäre eine spannende Geschichte. Doch bis es soweit ist, veröffentlicht C.A.R.E. noch in diesem Jahr ein Re-Issue und eine Remix-CD der Crusaders.

Und auch die Grammys 2011 stehen wieder an. Als Mitglied im Grammy-Ausschuss darf Tom Glagow mit abstimmen. Nur wenige deutsche Mitglieder sind in dem Ausschuss, dem Glagow bereits seit mehr als 10 Jahren angehört.

Kleine Münchner Labelkunde

Kommentare

BeatNull am Fr., 01.03.2013 - 01:54

Hallo C.A.R.E seit ihr zufähilg an guten rapp in so ziemlich allen richtungen intersiert ?

michael g. schüll am So., 06.09.2020 - 19:18

info an tom glagow :
unter dem weblink ''care-music-group'' deines wikipedia-eintrags
erscheint eine porno-seite
ist das beabsichtigt ?

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