Besetzung der Kunstakademie

"Die Uni brennt auch in München"

"Solidarität mit Wien" heißt die Devise zahlreicher Studenten, die sich heute Nachmittag zu einer Kundgebung und Besetzung der Münchner Kunstakademie zusammengefunden haben.
Besetzt: Die Münchner Kunstakademie am 5. November 2009 (Foto: muenchenblogger)
Besetzt: Die Münchner Kunstakademie am 5. November 2009 (Foto: muenchenblogger)

Die Besetzung der Akademie ist ein Zeichen der Solidarität mit den aktuellen Studentenprotesten in Wien. Der 5. November ist zugleich Auftakt der “Global week of action” der weltweiten Bildungsproteste.

Bilder von der Kundgebung und Besetzung an der Münchner Kunstakademie gibt es in unserer Bildergalerie.

Die nächsten bundesweiten Proteste sind für den 17. November geplant, auch in München wird wieder eine Demonstration stattfinden.

Bildergalerie:

Besetzung der Kunstakademie

Solidarität mit Wien: Am 05. November 2009 wurde die Münchner Kunsakademie von demonstrierenden Studenten besetzt.
Fotos: muenchenblogger

Kommentare

Frau Merkel am Do., 05.11.2009 - 22:43

Für was wird besetzt? Solidarität zu Wien?
Welchen der Bildungspolitiker und Uni-Funktionären muss man hier in DLand mit einer Bestezung unter Druck setzen, dass sich was in Ösiland ändert? ...oder habe ich da was falsch verstanden?

Flo am Fr., 06.11.2009 - 02:48

Ich würde sagen: Die Kundgebung war eine Solidaritätsveranstaltung - die Besetzung ist natürlich auch gewissermaßen eine Solidarisierung mit den Österreichern die schon seit einiger Zeit dabei sind. Aber das politische Signal geht mindestens ebenso gut an die deutsche Politik. Und - grenzübergreifend - an die europäische, die schließlich Bologna auf dem Gewissen hat.

Teresa Geisler am Sa., 07.11.2009 - 01:18

Genau, die Kunstakademie ist in Folge der Solidaritätskundgebung besetzt worden!Nich aus diesem Grund.
Die Forderungen der Protestierenden in Österreich decken sich nämlich größtenteils mit den Forderungen des Bildungsstreiks in München- mit denen sich auch die Besetzer der Kunstakademie identifzieren.(beispielsweise demonstrieren die Ösis auch für die Abschaffung für Studiengebühren in Deutschalnd).
diese sind in der Hauptsache:
Gegen die fortschreitende Ökonomisierung der Bidung,
und die Unterfinanzierung der Unis
(also sprich gegen Studiengebühren, nicht reformierte undurchdachte Bachelor und Masterpläne, gegen die Beschlüsse des Bologna Prozess, gegen G8...)

BM am Sa., 07.11.2009 - 02:03

Stand: Nach vom 6. auf 7. November
Am 5. November gegen 14:00 haben sich geschätzte 150 Studenten verschiedener Münchener Hochschulen vor der Akademie der Bildenden Künste in München zu einer Kundgebung versammelt, die sich unter anderem solidarisch mit den Hochschulbesetzungen in Wien, gegen die Ökonomisierung des Studiums und für freie Bildung artikuliert hat. Anschließend folgten die Versammelten spontan einem Aufruf der Studierendenvertretung der Kunstakademie und drangen in einen Saal des Altbaus der Akademie ein. Und haben die Akademie für "besetzt" erklärt.
Die Leitung, Professorenschaft, Verwaltung und Mittelbau der Akademie wehren sich in Verhandlungen mit dem Kultusministerium seit Jahren gegen die verordneten Reformen im Rahmen des Bologna-Prozesses. Die Studiengebühren konnten nicht abgewendet werden, bei der Modularisierung ist eine Hinauszögerung der Einführung von Bachelor und Master bis 2014 erzielt worden. Die Studenten der Akademie sind aber erstaunlich wenig aktiv in Erscheinung getreten. Bis jetzt.
Der Funke, der sich an der Akademie der bildenden Künste in Wien (http://www.malen-nach-zahlen.at) entzündet hat ist auf mehrere österreichische, deutsche, italienische und, nach dem was ich gehört habe, auch auf andere europäische Hochschulen übergesprungen. Seit dem arbeiten, protestieren und nächtigen die Teilnehmer der Aktion im alten Sitzungssaal und weiteren Räumen der Münchener Akademie mit wechselnder Besetzung. Die Verwaltung "toleriert" den Protest im Haus. Manche Professoren haben sich offen solidarisch erklärt und einige Werkstattleiter ihre Unterstützung zugesichert. Viele auswärtige Gruppen und Privatpersonen haben ebenfalls ihre Solidarität bekundet.
Unter den (nicht ausschließlich) Studierenden haben sich Arbeitsgruppen zu Inhalten und Organisation, Einzelinitiativen sowie eine über alle Erwartungen hinaus leckere Volxküche gebildet: "ohne mapf - kein kampf". Die Teilnehmerzahl schwankt zwischen wenigen Dutzend, die rund um die Uhr die Stellung halten und geschätzten 300 im allabendlichen Plenum.
Weitere Unterstützung ist willkommen/gefragt/notwendig. Die Frage lautet: Wo stehst du?
Mancheiner denkt: "Mqn kann eh nix tun" - die Aktion zeigt - es geht. Einen Flyer mitnehmen und irgendwo anders aufhängen ist schon cool.
Mancheiner fühlt sich nicht genügend informiert um sich öffentlich gegen z.B. den Bologna-Prozess usw. auszusprechen - ein diffuses Unbehagen, dass etwas schief läuft, qualifiziert ausreichend. Die Inhalte werden bis in die Punkte und Unterpunkte ausformuliert und vorgestellt.
Mancheinem sind die Art von Aktionen zu radikal, zu wirr, zu wenig radikal, zu strukturiert... - jeden Tag finden ein bis zwei Plenen statt. In diesen werden alle Themen absolut basisdemokratisch ausdiskutiert- jeder kann sich äußern, auch wenn es manchmal etwas dauert bis man dran ist. Oder spontan eine Aktion überlegen.
Vom Plenum Beschlossenes, z.B. Programm für den Tag unter http://www.bildungsstreik-muenchen.de/category/besetzung-aktion/
Ganz einfach: Macht die Akademie, wie sie euch gefällt.

luzi am Sa., 07.11.2009 - 15:09

Hi zusammen,
ich war auch dabei und hab dazu nen kleinen Artikel mit Fotos veröffentlicht. Die etablierten Medien interessieren sich ja offensichtlich nicht dafür wenn in Österreich 50 000 Leute auf die Straße gehen und öffentliche Gebäude besetzen, sich Münchner Studierende (genauer Studierende in der BRD) damit solidarisieren und die Forderungen aufgreifen.

Den Artikel finden Interessierte hier:
http://www.luzi-m.org/nachrichten/artikel/datum/2009/11/05/273/

Tubba am So., 08.11.2009 - 02:01

Naaa, die haben halt Angst, dass die Studenten von heute tatsächlich mal aufmucken sollten. Ansonsten kämen ja noch ein paar mehr auf die Idee. Das wäre ja kontraproduktiv zur soziale Einlullung die über Jahrzehnte jetzt doch gut funktioniert hat.
Das einzige, wo das noch anscheinend noch machbar ist, scheint dann zu sein, wenn es um das Geld geht.

DnMaster am Di., 19.10.2010 - 21:55

Vor ca. einer Stunde wurde das AUDIMAX auf der Wiener Hauptuni wieder besetzt!!!!!!!!

http://www.facebook.com/home.php?filter=lf#!/unsereuni
http://www.ustream.tv/channel/unsereuni2010

Neuen Kommentar hinzufügen
Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.