Schneepflug im Audimax der LMU: Kabarettist Alfred Dorfer im Interview

DorferEr spielt die Survival Show "Expedition Österreich" im Audimax der Uni Wien nach. Er hat sich als schmieriger Bankangestellter in "Hinterholz 8" in unser Gedächtnis gebrannt. Und er hat Josef Hader in "Indien" zu einem tanzenden Restaurantkritiker mutieren lassen. Alfred Dorfer wagt als erster österreichischer Kabarettist die "Mission Audimax LMU" und kommt am 14. Mai in ebendiesen Hörsaal.

Der gebürtige Wiener und inzwischen Wieder-Student der Theaterwissenschaft an der Uni Wien, begeisterte in seinem "heim.at"-Programm ebenso wie in "Badeschluss" durch seine ganz eigene und provokante Sicht der politischen Lage Österreichs und seinem Plädoyer für die Freiheit der Gedanken. Mit "M.A 2412 - Magistratsamt für Weihnachtsaufgaben" startete Alfred Dorfer in Zusammenarbeit mit Roland Düringer eine Fernsehserie, die sich durch ihren einzigartigen Humor eine feste Fangemeinde erspielen konnte. Schließlich zeichnet er seit zirka zwei Jahren seinen preisgekrönten "Dorfers Donnerstalk" im Audimax der Uni Wien auf.

Nach der Weltpremiere seines neuen Programms "fremd" im Münchner Lustspielhaus und einem nur kurzen Gastspiel in seiner Heimat kehrt der Kabarettist nun zurück in unsere Weltstadt mit Herz und präsentiert in einem für ihn gewöhnlichen Umfeld sein neues Programm: dem Audimax der LMU.

Muenchenblogger ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und hat in einem vormittäglichen Gespräch mit Alfred Dorfer überraschende Antworten erhalten.

Muenchenblogger: Wie kommt es, dass die Weltpremiere Ihres neuen Programms "fremd" im Münchener Lustspielhaus stattfand und nicht in Österreich?

Alfred Dorfer: Weil ich mit dem Lustspielhaus und seinem Veranstalter seit weit mehr als zehn Jahren freundschaftlich verbunden bin. Außerdem ist es in Zeiten der Europäischen Gemeinschaft ja gleich, in welchem Land die Premiere ist. Und ich mag das Münchner Publikum.

Muenchenblogger: Was erwarten Sie sich denn vom Münchner Publikum im Audimax der LMU?

Alfred Dorfer: Da bin ich sehr gespannt. Ich hab so ein bisschen die Rolle eines Schneepflugs, weil ich der erste österreichische Kabarettist bin, der dort auftritt. Wenn das Publikum aber nur halbwegs so ist wie das bei den Vorstellungen in Wien im Audimax, dann ist es schon gut. Den Raum hab ich jedenfalls schon besichtigt und der gefällt mir ausgezeichnet.

Muenchenblogger: Gibt es denn einen Zusammenhang zwischen Ihrem früheren Programm "heim.at" und "fremd" oder ist die gegensätzliche Wortwahl zufällig?

Alfred Dorfer: Es handelt sich um eine zufällige Wortwahl. "heim.at" war eine Gefühlsanalyse der politischen Lage in Österreich nach der Wahl im Jahr 2000. Damals kam es zu einem Tabubruch, indem eine schwarze Regierung unter der Mitarbeit von Jörg Haider zustande kam. Diese Gefühlsanalyse wurde dann in Deutschland eben auch auf den deutschen Raum angewandt. In "fremd" finden sich weder speziell österreichische Befindlichkeit noch österreichische Bilder; vielmehr geht es um die Globalisierung.

Muenchenblogger: Sie zeichnen Ihre Sendung für den ORF, den "Donnerstalk", im Audimax der Uni Wien auf. Denken Sie, dass die Uni als humorfreie Zone besonderer Förderung bedarf?

Alfred Dorfer: Die Aufzeichnung des "Donnerstalk" im Audimax in Wien stellt bewusst eine Diskrepanz zu den anderen Veranstaltungen an diesem Ort dar - was wir da machen, ist es eine Regierungs- und ORF-Satire. Nachdem die Uni Wien im Moment eine Baustelle ist, kommt sie in diesem Zusammenhang zusätzlich einem Gleichnis mit der österreichischen Bildungspolitik nahe.

Muenchenblogger: Man kennt Sie ja nicht nur von der Bühne, sondern auch von Ihren Film- und Fernsehprojekten. Ist denn in dieser Hinsicht in nächster Zeit etwas in Planung?

Alfred Dorfer: Nach der Aufzeichnung der nächsten "Donnerstalk"-Staffel habe ich Auftritte in diversen deutschen Comedy-Formaten, zum Beispiel bei Urban Priol. Im kommenden Herbst und Frühjahr bin ich auf Tournee im deutschen Raum. So ist zumindest die Planung für das nächste Jahr und dann sehen wir mal weiter.

Muenchenblogger verbleibt schließlich mit dem klassischen "Danke, ganz lieb!" für das Interview und wünscht gutes Gelingen an der LMU.

Für genau diese Vorstellung am 14. Mai verlosen wir hier, live und direkt, zwei Eintrittskarten. Die extrem schwierige Preisfrage: Wie hieß die Kabarettformation, in der Alfred Dorfer gemeinsam mit zwei Kollegen das erste Mal für Furore sorgte? Die erste richtige Antwort in den Kommentaren gewinnt (Email-Adresse nicht vergessen).

Für die Vorstellung im Audimax der LMU am 14. Mai gibt es noch Karten an den bekannten Vorverkaufsstellen.
Obiges Foto von Ingo Pertram, alle Rechte vorbehalten.
Weblinks:
Alfred Dorfer Homepage
Euelenspiegel Concerts

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