Die Frage nach der schönsten Haltestelle im Netz der Münchner U-Bahn wurde vor einiger Zeit bereits gestellt. Doch Schönheit ist nicht das einzige Kriterium, nach dem sich U-Bahnhöfe messen lassen.
Ein Kandidat für die Station mit der unheimlichsten Atmosphäre ist jedenfalls die Haltestelle Lehel. Während das Lehel bereits oberirdisch nicht gerade zu den pulsierendsten Stadtvierteln Münchens gehört, ist im U-Bahn-Tunnel schon mal rein gar nichts los.
Wie ein lieblos kopierter Klon der vorangehenden Station Odeonsplatz erstreckt sich die endzeitlich anmutende Röhre im Licht der Neonlampen. An manchen Stellen fehlen die Platten der Wandverkleidung, dort gibt der Bahnhof sein düster-vernarbtes Innenleben preis.
Wer nachts die vorletzte Bahn verpasst, darf sich auf einen halbe Stunde Wartezeit einstellen. Nicht selten ist eine respektlose Maus die einzige Gesellschaft, die dem Wartenden in diesem verschlafenen Tunnel zuteil wird.
Kommentare
Ich könnte mir zu
Ich könnte mir zu Nachtschlafenderzeit wahrlich unangenehmere Gesellschaft als ein paar nette Mäusschen vorstellen...
Na ja, immerhin wird da
Na ja, immerhin wird da saniert, sonst würd's in ein paar Jahren eher einer Tropfsteinhöhle ähneln.
Für die Freunde des
Für die Freunde des Morbiden bietet sich der U-Bahnhof Westfriedhof an. Die Wände haben den Charme eines frisch ausgehobenen Grabes.
Also richtig schön ist die Station Lehel nicht, auch die sehr langen und weit in die Tiefe führenden Rolltreppen sind ein besonderes Erlebnis, aber ich bin überzeugt, dass es schlimmere U-Bahnhöfe in München gibt.