MÜNCHEN AKTUELL

Heute wurde ein rechtsradikaler Vorfall an der Münchner Bundeswehr-Uni bekannt. Vor einem Jahr hatte nach Informationen der Bild-Zeitung jemand die Stubentür eines Offiziersschülers mit den Worten "Jude Sau" beschmiert.

Noch ist nicht bekannt, wer für die Parole verantwortlich ist. Die Bundeswehr habe den Vorfall bisher nicht bekannt gemacht.

via: sueddeutsche.de

Die Nachricht erschütterte viele BR-Fans und ließ deren Haar noch schütterer werden: Im Zuge der Programmreform soll die Sendung von Antje-Katrin Kühnemann eingestellt werden.

Nur zwei Monate nach Edmund Stoiber muss also eine weitere Größe Bayerns gehen. In der "Sprechstunde" hatte Kühnemann jahrelang Tipps gegen Rheuma, Herzleiden oder Diabetes gegeben. Die Sendung der 60-Jährigen wird nun durch ein Wellness-Programm ersetzt.

Und die AZ sucht noch den Grund für die Aufgabe: Kühnemann ist nicht magersüchtig, hat sie immerhin schon herausbekommen.

Zu Graffiti hat unser OB Christian Ude ein zwiespältiges Verhältnis: Sein privates Badezimmer hat sich Ude 1993 vom Graffiti-Künstler Loomit gestalten lassen - von Berufswegen darf das Stadtoberhaupt die gesprühten Werke an öffentlichen Fassaden natürlich nicht so gut finden.

Ein Auge zudrücken wird er insgeheim aber vielleicht bei den Ude-Porträts, die seit einiger Zeit Stromkästen und Wände in München zieren. Welcher Politiker kann schon von sich behaupten, derart begeisterte Fans in der Streetart-Szene zu haben? Oder ist das schnauzbärtige und bebrillte Konterfei vielleicht gar nicht der Herr Ude? Wer weiß, Banksy lässt grüßen!

Die Grünen haben die Pläne von MVG und Bahn heftig kritisiert, Busse und Bahnen per Video zu überwachen. Grünen-Fraktionschef Siegfried Benker schrieb in einem Stadtratsantrag:

"Videokameras sind ein schwerwiegender Eingriff in die Grundrechte, der nicht auf die derzeit praktizierte Art und Weise stattfinden darf."

Die Kameras stellen, so Benker zur tz, "ohne Diskussion angebliche Sicherheitsbelange über die Persönlichkeitsrechte der Fahrgäste".

Das Bundesverfassungsgericht hatte am 20. März zu einem Platz in Regensburg geurteilt:

"Die geplante Videoüberwachung ist ein intensiver Eingriff. Sie beeinträchtigt alle, die den betroffenen Raum betreten. [...] Die Videoüberwachung und die Aufzeichnung des gewonnen Bildmaterials erfassen daher – wie bei solchen Maßnahmen stets – überwiegend Personen, die selbst keinen Anlass schaffen, dessentwegen die Überwachung vorgenommen wird. [...] Angesichts des erheblichen Gewichts der Grundrechtseinschränkung kann die geplante Videoüberwachung nicht auf das Bayerische Datenschutzgesetz gestützt werden."

Es wird davon ausgegangen, dass das Urteil weitreichende Konsequenzen für ganz Bayern hat.

Mit der Videoüberwachung soll Vandalismus verhindert werden. Auch an Plätzen wie dem Orleansplatz sollen vermehrt Kameras aufgestellt werden.

Als am 30. Januar der Landesvater Edmund Stoiber im BR über den Bildschirm flimmerte und nicht eine Reisesendung, tickte ein 27-jähriger Münchner aus: Er rief beim Bayerischen Fernsehen an und drohte: "Bei Euch geht gleich eine Bombe hoch, viel Spaß und Spannung!"

Er hatte sich so über die Sendung über das Altvatergebirge gefreut. Diese wurde jedoch aus aktuellem Anlass durch eine Politiksendung ersetzt.

Der Mann gab bei seiner Vernehmung den Drohanruf zu und begründete ihn mit seiner allgemeinen Verärgerung mit den Politikern in Deutschland. Der Mann muss sich nun wegen einer Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten verantworten.

via: Polizei München

Seit zwei Jahren ist das Stadtwiki für München nun schon online und seitdem ordentlich gewachsen. 2275 Artikel zu vielen Münchner Themen sind mittlerweile vorhanden, dazu zahlreiche Bilder von Gebäuden, Straßen, Sehenswürdigkeiten und vielem mehr. Auch die Vernetzung mit Wikipedia wurde verbessert: Allgemeine Informationen in der Wikipedia werden durch nützliche regionale Infos im München Wiki ergänzt.

Mit einem Festakt wird am Donnerstag, den 22. März 2007 das Jüdische Museum am Jakobsplatz eröffnet. Auf 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Museum Einblicke in die Münchner jüdische Geschichte und Kultur. Für Besucher ist das Museum erstmals am Freitag, den 23. März geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter muenchen.de/juedisches-museum.

Bereits im November vergangenen Jahres wurde auf dem Jakobsplatz die neue Hauptsynagoge eingeweiht. (Impressionen gibt es in unserer Bildergalerie).

Vor vier Jahren begannen die USA den Krieg im Irak. Deswegen protestieren heute weltweit Menschen gegen den Krieg - so auch in München. Von 16 Uhr an gibt es auf dem Marienplatz eine Lesung und eine Kundgebung.

Es werden Texte von Arundaty Roy, Günter Grass, Mumia Abu Jamal, Uri Avnery, Erich Fried, Harold Pinter oder Bertolt Brecht vorgetragen. Anschließend beginnt die Kundgebung. Bei schlechtem Wetter - was uns ja heute wohl erhalten bleibt - findet die Veranstaltung im Eine-Welt-Haus statt.

Ein ganz besonderes Geschenk bekommt Papst Benedikt XVI. zu seinem 80. Geburtstag von seinen Glaubensbrüdern aus München: 80 Flaschen mit dunklem Festbier aus Weihenstephan will der Münchner Weihbischof Engelbert Siebler dem bayerischen Papst am 16. April im Vatikan überreichen. Danach wollen sie kräftig miteinander feiern.

Muenchenblogger hat dagegen gehört, dass der Papst gar nicht so gerne Bier trinkt. Und wenn, dann nur als Radler gemischt mit Orangenlimonade - im Volksmund gelbs Limo genannt. Dies ist nämlich das wahre Lieblingsgetränk von Papst Benedikt.

Wir wünschen unserem Papst also alles Gute, viel gelbs Limo und natürlich: Prost!

In ganz Bayern schrillten am Mittwoch eine Minute lang Sirenen. In ganz Bayern? Nein. In München nicht.

Das Innenministerium überprüfte die Funktionsfähigkeit des Warnsystems. Der Ton soll Menschen in Gefahrsituationen dazu bringen, Radio oder Fernsehen einzuschalten.

In München war eine solche Prüfung allerdings nicht nötig - es blieb ruhig: Denn hier sind die Sirenen schon seit fast zehn Jahren abgebaut worden. Hier sei die Alarmierung anderweitig gesichert - z.B. durch die Feuerwehr, hieß es.

Die LMU München hatte in einer Rundmail nach den Terrordrohungen gegen Deutschland zu einer "hohen Wachsamkeit" aufgerufen und darum gebeten, Verdächtiges zu melden. Das löste bei vielen Empfängern der E-Mail Verwirrung aus.

Nun hat sich die Leitung der Münchner Uni heute entschuldigt. Der Rektor der LMU, Prof. Dr. Bernd Huber sagte am Mittwoch, die E-Mail sei "streckenweise missverständlich formuliert" gewesen. "Die LMU ist ganz strikt gegen eine Atmosphäre der Bespitzelung, der Beschnüffelung oder des wechselseitigen Aushorchens eingestellt."

Huber distanzierte sich vom Vorwurf, an der LMU würden
ausländische Studenten und im besonderen Studenten mit islamischem Glauben diskriminiert. Die LMU sei eine "liberale, weltoffene Großstadtuniversität".

via: SZ

Neues aus dem Großstadtdschungel: In Lochhausen ist ein Reh in einem Gartentor steckengeblieben. Samstag Nacht hatte sich der Waldbewohner zu weit in die Zivilisation vorgewagt und hat sogleich seine Lektion bekommen.

Das Reh trieb sich in dem Garten eines Einfamilienhauses in der Görbelmoosstraße herum. Als es versuchte, den Garten - ganz brav - durch die Gartentür zu verlassen, blieb es in dem Tor stecken. Feuerwehrleute konnten das Reh wieder befreien.

via: SZ

Am Sonntag steht ganz München wieder im Zeichen von St. Patrick. Bei der nasskalten Parade im letzten Jahr fror es den irischen Nationalheiligen trotz Rauschebart ganz gewaltig, dieses Mal kümmert sich sein Freund Petrus hoffentlich um besseres Wetter. (Fotos von der St. Patricks Day Parade 2006 in unserer Bildergalerie).

Mehr über die historischen Hintergründe des Nationalheiligen St. Patrick gibt es auf der Homepage zum Münchner St. Patrick's Festival vom englischen Literaturprofessor Terry Eagleton zu erfahren:

Als Schutzheiliger hat er folgende Nachteile:

1. Wir wissen eigentlich nicht, wer er war.
2. Wir wissen eigentlich nicht, wo er herkam.
3. Er war nicht der erste christliche Missionar in Irland.
4. Es hat ihn möglicherweise zweimal gegeben.
5. Er hat möglicherweise gar nicht existiert.

Abgesehen davon ist er ein fabelhafter Schutzheiliger.

Die Parade beginnt um 12 Uhr an der Münchner Freiheit und marschiert über Leopold- und Ludwigstraße in Richtung Odeonsplatz.

Nach der feierlichen Segnung des Shamrock und den Reden der Ehrengäste, gibt es wieder ein Bühnenprogramm mit Tanz und Musik. Offiziell ist um 18 Uhr Schluss, doch in Münchens Irish Pubs geht's dann natürlich erst richtig los.

St. Patrick's Festival München
11. März um 12:00 Uhr
Start: Münchner Freiheit
Ziel: Odeonsplatz
After Parade Party bis 18.00 Uhr

Weblink: www.stpatricksday.de

Einst war der Dackel Symbol für München: Bei der Olympiade 1972 war Waldi, der Rauhaardackel, Maskottchen. Heute kommt er in der Stadt jedoch kaum mehr vor.

So wurden 1972 noch 28000 Dackel gezüchtet, heute sind es nur noch 7300. Das Münchner Hundesteueramt zählt nur noch 220 Langhaar- und 191 Rauhaardackel in der Stadt. Der Dackel wurde von Terrier, Chihuahuas und Schäferhunden aus dem Englischen Garten und anderen Parks gedrängt.

Da muss was passieren! Muenchenblogger ruft zur Rettung des Dackels auf. Helft mit, den Dackel wieder populär zu machen! Kauft Euch einen, schwärmt im Freundeskreis von den netten Tierchen vor. Macht Fotos und schickt sie uns, damit die ganze Welt sieht, wie hübsch diese Hunderasse ist. Der Dackel muss in unserer Stadt wieder ein Zuhause bekommen!

via: SZ, tz (Foto: Ula Kapala/stock.xchng)

8. März, Nockherberg, Abschiedslied auf den scheidenden Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, gesungen zur Melodie von "Don't cry for me Argentina":

"Weint nicht um mich, Landeskinder. Ihr werdet es schwer bereuen. Es ist zu spät jetzt, spart euch die Tränen. Ich werde weg sein, ihr kriegt den Beckstein."

Sonst die üblich lustigen Sprüche - zum ersten Mal vorgetragen von dem Niederbayer Django Asül, der insgesamt gut ankam:

"Wie nah Sekret und Sekretär einander sind, zeigt die Schleimspur, die Söder hinterlässt."

Asül über Erwin Huber:

"Sein Motto, das er vor drei Wochen in einem Interview verraten hat, ist: Luck is, when opportunity meets preperation. Auf gut deutsch heißt das soviel wie: 'Habe keine Affäre, wenn gerade Ämter zu vergeben sind.'"

Auch Oberbürgermeister Christian Ude bekommt eins ab:

"München, die Stadt mit dem ewigen Bürgermeister. Man spricht schon vom Stoiber-Syndrom."

Und dann wie üblich: Prost!

Nach längerer Durststrecke häufen sich wieder die Erfolge für Bayern-Star Bastian Schweinsteiger. Gestern zog er mit seiner Mannschaft ins Viertelfinale der Championsleague ein, heute hatte der Fußballspieler Erfolg bei einer rechtlichen Auseinandersetzung, bei der es buchstäblich um die Wurst ging.

Ein Fleischwarenfabrikant aus Augsburg hatte sich 2005 in einem Anflug von fleischgewordener Kreativität und WM-Vorfreude die Marken "Schweini" und "Poldi" im Lebensmittelbereich registrieren lassen. Die Spitznamen von Deutschlands Nachwuchsstürmern sollten zukünftig die Wurstkreationen des Großhändlers schmücken.

Schon allein deshalb ein riskantes Unterfangen, da FC Bayern Manager Uli Hoeneß bekanntlich selbst eine Wurstfabrik besitzt und somit wohl Exklusivrechte auf Bayern-interne Wurstbenennungen anmelden könnte.

Dies dürfte bei der heutigen Entscheidung des Landgerichts München I allerdings keine Rolle gespielt haben: „Auch Spitznamen genießen den besonderen gesetzlichen Schutz des Namensrechtes“, so die Urteilsbegründung.

via sueddeutsche.de (Foto: Horst Ettensberger/Wikipedia)

Die Münchner Staatsbibliothek hat eine Kooperation mit Google begonnen: Mehr als eine Million Bücher sollen im Rahmen des Projekts Google Books digitalisiert werden und künftig online abrufbar werden.

In den kommenden Wochen werden große Lastwägen die Bücher in der Stabi abholen und zum Digitalisieren birngen. Finanziert wird das Projekt von Google. Für das Projekt können Bücher verwendet werden, deren Autoren seit mehr als 70 Jahren tot sind, da das Urheberrecht dann nicht mehr gilt. Die Stabi ist die erste deutsche Bücherei, die an dem Projekt teilnimmt.

Die Münchner Studenten können sich also freuen: Vielen bleibt der unbeliebte Gang zur Bibliothek erspart und man findet endlich wieder einen freien Platz im Lesesaal.

Lieber FC Bayern, das war ja mal ganz schön knapp. Ein sichtlich aufgewühlter Ottmar Hitzfeld, der soeben noch das Trikot des leicht verdutzten Ruud van Nistelrooy abgestaubt hat, gibt sich im Interview heiser und atemlos: Verdienter Sigg dank "Schangsenplus", gleich die erste "Torschangse" nach wenigen Sekunden genutzt, das gibt jetzt auch den nötigen "Schubb" für die Bundesliga.

Im Hintergrund nölt Rummenigge ununterbrochen wegen der Schiedsrichterleistung rum. Kann dem Mann mal jemand sagen, dass Bayern gar nicht verloren hat?

Jetzt darf aber auch noch Uli Hoeneß seinen Senf dazu geben. Der Angstschweiß der letzten Minuten ist noch nicht vollständig von der Stirn verdampft, da gibt Hoeneß schon wieder den coolen Macker: Das wäre ja geradezu lächerlich gewesen, wäre man angesichts der vielen "Torschaaßen" heute nicht weitergekommen.

Am Ende betont Ottmar, der Held der Stunde, gleich nochmal, wie schön doch eigentlich die Arbeit als TV-Experte bei Premiere ist und hängt nach dem soeben eingefahrenen "Schempienslieg"-Erfolg insgeheim eine weitere Null an seine Gehaltsforderungen für den FC Bayern dran. Der Ottmar ist ja schließlich kein Doofer. So läuft's Business!