"No Melody" - Die Turntablerockers beweisen im Haus der Kunst das Gegenteil

Gefühlte 90 Grad und mehrere tausend Dezibel hatte es vergangenen Samstag im Haus der Kunst. Transvestiten gab es, jede Menge Frauen auf der Herrentoilette und eine gepflegte Mischung aus House, Elektro und Bigbeat - aufgelegt von den Turntablerockers.

Die Turntablerockers, das sind DJ Thomilla und Michi Beck (ja, der von den Fanta4), die von den Nachtagenten anlässlich des fünfjährigen Bestehens ihrer Website (www.nachtagenten.de) nach München gelockt wurden. Neben Liedern wie "No Melody" oder "A little Funk" ist das DJ-Team vor allem für ihre magnetische Wirkung auf das urbane Party- und Szenevolk bekannt. Dementsprechend war der Andrang an der Abendkasse, trotz dem happigen Eintrittspreis von 15 Euro.

Nicht viel günstiger sah es bei den Getränkepreisen aus, freundlicherweise rundeten die Barkeeper meistens ohne ausdrücklichen Wunsch der Gäste nach oben auf, so dass einem die lästige Entscheidung über die Höhe des Trinkgeldes abgenommen wurde.

Außerdem führte die mit zwei Kabinen etwas knapp bemessene Frauentoilette zu einer Eroberung der Herrentoilette durch das vermeintlich schwächere Geschlecht und einem Ausweichen des stärkeren Geschlechts in die Flora und Fauna des angrenzenden Englischen Garten.

Von musikalischer Seite jedoch blieb kein Auge trocken, kein Tinitus ungehört. Bereits ab zehn Uhr zeigte das DJ-Team Simon & Garbfunkel, wie eine vernünftige Schweißdrüsenstimulation aussehen kann.

Und als gegen halb eins die Turntablerockers endlich an die Turntables kamen, waren bereits sämtliche Oberteile verschwitzt, der durchschnittliche Blutdruck lag weit über 180. Tendenz steigend. Für Freunde der elektronischen Musik also ein rundum gelungener Streich, auch wenn Freunde des kleinen Geldbeutels und des gepflegten Abharnens geringe Abstriche auf sich nehmen mussten.

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