Diskussion über Auftritte radikaler Musiker

Die Forderung einiger SPD-Politiker am Freitag nach einer "Münchner Charta für die Musikszene" (muenchenblogger berichtete) war der bisherige Höhepunkt in der Diskussion, ob radikale Sänger in München auftreten sollen oder nicht.
Das Backstage, der Ort, an dem in den vergangenen Monaten mehrmals umstrittene Reggae-Sänger auftraten, reagiert nun konsequent und lädt zu einer Podiumsdiskussion. Das Thema: "Homophobie in der Reggae-Musik".
Am Freitag, den 19. Februar ab 19:30 Uhr werden Vertreter aus Politik, Behörden, Agenturen und Künstler im Backstage Werk diskutieren. Anschließend tritt die Dancehall-Gruppe T.O.K. auf.
Und eines wird nach der Diskussionsrunde hoffentlich klar sein: Eine "Charta für die Musikszene" braucht München nicht!
Kommentare
Die verwaltungsrechtliche
Die verwaltungsrechtliche Indizierung von Literatur und anderen Medien wird durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) durchgeführt. Das ist die richtige Stelle. Was hier indiziert wird, darf eh nicht gespielt werden. So einfach ist das.
Trotzdem kann man ja auch
Trotzdem kann man ja auch anderer Meinung sein als die BPjM. Natürlich wäre es schön, wenn die Clubs von sich aus gewissen Musikern keine Plattform für ihre teilweise Menschen verachtenden Äußerungen bieten würden.
Weil mit so einer Charta die
Weil mit so einer Charta die Willkür der jeweils die Charta nutzenden Leute Einzug erhält in einen Bereich der zu Recht eben nur von entsprechend legitimierter Stelle eingeschränkt werden darf. (namely BPjM)
da geht es nämlich ganz schnell und schon ist diese Gruppe zu "extrem" und jener Künstler zu "wasauchimmer" und siehe da, geschmackliche Diktatur, aka Zensur.
Nee danke, da ist das so deutlich sinniger. Der Drang den viele Deutsche haben, auch Erwachsenen den !Geschmack! vorschreiben zu wollen erschliesst sich mir nicht. Solange keine aktive "Volksverhetzung" betrieben wird und keine Leute zu Schaden kommen können sich erwachsenen Bürger ja wohl zu Gemüte führen was sie wollen.
(heißt nicht, daß ich es gutheisse daß manche Reggae-gruppen derart feindliche Texte bzgl Lesben oder Schulen verfassen und damit auftreten, ich finde das eher scheiße, aber wenn man einfach nur den Auftritt in München verbietet hört das auch nicht auf, da ist es doch deutlich sinnvoller, direkt darauf einzugehen und es dadurch zu konfrontieren. Eine derartige Charta wäre ja eher die Umsetzung der 3 Affen: Nicht sehen, nicht hören, nichts dazu sagen müssen)
Juhuuuu - entlich wieder
Juhuuuu - entlich wieder "entartete Kunst"... Hat uns denn die Geschichte nicht genug Lehren beigebracht???
Die Podiumsdiskussion war
Die Podiumsdiskussion war echt großartig und hat mir total die Augen geöffnet. Deswegen habe ich auch einen öffentlichen Entschuldigungs- und Dankesbrief geschrieben:
http://medium.blogsport.de/2010/02/20/eine-oeffentliche-entschuldigung/
Liebes Medium, schön, dass
Liebes Medium,
schön, dass dir alle Hinweise zur Meinungsfreiheit egal sind, die auch hier geäußert wurden. Selbst nutzt du die Meinungsfreiheit ja sogar um Mensch persönlch anzugehen.
Mit deinem Beitrag hast du dich eindeutig für eine ernsthafte Diskussion in Sachen Homophobie disqualifiziert. Gute Nacht!
Warum braucht München keine Charta für die Musikszene??
Wenn sie verhindert das rassistische Musiker, die zum Mord an Minderheiten aufrufen, auftreten können, dann denke ich schon das wir so etwas brauchen. Schließlich scheint es mit der Selbstverantwortung der Clubs nicht so weit zu sein (s. Sizzla-Auftritt im Backstage).