"Ich Kommanda, Du Kommanda, er Kommanda, sie Kommanda, wer Kommanda? Telekommanda!" hallt es über die Wiese. Die Liedtexte sind so schlicht, dass es eigentlich eine Frechheit ist. Doch die Mediengruppe Telekommander macht gerade diese vermeintliche Schlichtheit so einzigartig: Ihr Auftritt auf dem Prima-Leben-und-Stereo am Vöttinger Weiher in Freising war sicherlich der Höhepunkt des Festivals. (Impressionen vom Festival gibt es in unserer Bildergalerie.)
Florian Zwietnig und Gerald Mandl schreiben einfache Texte, die oft nur aus einem einzigen Satz bestehen, der sich hymnenhaft in Endlosrotation wiederholt. "Bis zum Erbrechen schrein..." Doch die Texte enthalten starke Gesellschafts-, Medien- und Konsumkritik, wie sie die deutsche Popkultur seit langem nicht hervorgebracht hat. Dazu der Gesang, der ein Schrei des Entrüstens, aber auch ein Schrei der Befreiung ist. Untermalt von Gitarren, die zu Elektro-Hip-Hop-Beats hämmern.
Und dann diese Genialität, sich in die eigenen Songs einzubauen: "Die singen ja wie die deutschen Beastie Boys!" Als Folge ertönen die rhythmischen Rufe der Fans über das Festival-Gelände: "Telekommanda!Telekommanda!"
Die Mediengruppe Telekommander stellte alle zuvor auftretenden Bands in den Schatten. Nicht einmal die routinierte Hamburger Band Die Sterne (muenchenblogger berichtete) konnte bei ihrem Auftritt am ersten Tag eine derart entusiastische Stimmung erzeugen.
Am Samstag hatten zuvor Fertig Los, Dr. Norton, The Dalles, Hund am Strand und Timid Tiger gespielt. Sie hatten den Zuschauern den Regen ertragbar gemacht. Den Regen vergessen ließ sie erst die Mediengruppe Telekommander. Und als zum Abschluss des Festivals noch die ein wenig enttäuschenden The Robocop Kraus spielten, waren viele schon mit einem warmen Gefühl im Bauch auf dem Heimweg.