Fußball-Globus auf dem Marienhof

"Beim Fußball verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft."
Jean-Paul Sartre

"Entweder ich gehe links vorbei, oder ich gehe rechts vorbei."
Ludwig Kögl

Fussballglobus Marienhof MuenchenEs existiert eine geheimnisvolle Verbindung zwischen dem Fußball und den restlichen Dingen des Lebens. Das haben schon große Philosophen erkannt und jeder Fußballfan wird dies aus eigener Erfahrung bestätigen.

Doch meistens handelt es sich eher um ein dunkles Erahnen, als dass es sich nachvollziehbar erklären ließe. Aussagen wie "Die Breite an der Spitze ist dichter geworden" (Berti Vogts) oder "Ihr müßt die langen Bälle kürzer spielen" (Jupp Derwall) verdeutlichen diese fußballerische Neigung zu antirationalistischer Mystik.

Die Zusammenhänge zwischen Fußball und Kultur - kurz Fußballkultur - lassen sich vom 13. März bis zum 7. Mai in André Hellers Fußball-Globus auf dem Marienhof näher ergründen. Im Inneren des riesigen Fußballs, der seit Herbst 2003 auf Tour durch alle zwölf FIFA WM-Städte Deutschlands ist, befindet sich eine interaktive Ausstellung zur Geschichte des Fußballs, der die Menschen bekanntlich schon in Urzeiten bewegte.

Abends gibt es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm (PDF) rund um Fußball, Literatur, Musik, Politik und Wissenschaft, mit dem man sich ganz hervorragend von den derzeitigen Querelen um die deutsche Nationalmannschaft ablenken kann. Überhaupt täte der ganzen Diskussion ein wenig stoische Gelassenheit ganz gut. Wie hat es Matthias Sammer einmal so schön ausgedrückt: "Das nächste Spiel ist immer das nächste."

Fußballglobus auf dem Marienhof
13.03.-07.05.2006
Veranstaltungsprogramm (PDF)

Kommentare

Tobi Bauer am Mo., 20.03.2006 - 20:44

Da war doch was. - Genau: Der Fußball-Globus auf dem Marienhof. Am Wochenende trieb mich die Neugier (und ein bißchen auch die Kälte) dazu, die 2 Euro Eintritt zu entrichten und mir das Dings mal genauer anzusehen. Ich hatte mir nicht besonders viel erwartet; und wurde trotzdem enttäuscht. Die "interaktive Ausstellung" entpuppte sich als abgegriffene Aneinanderreihung von miserablen Videoclips (in etwa ISDN-Qualität), die meiste Fläche wird von Adidas genutzt, um Produkte an den Fan zu bringen und kulturelle Elemente sucht man in der Ausstellung vergebens. Stand das Dings eigentlich schon in Berlin? Denn dann würds mich nicht wundern, wenn keine Sau zur Eröffnungs-Gala made by André Heller wollte. Fazit: Schenker, zerlegt das Teil wieder in 100.000 Einzelteile und transportierts an die Nordsee. Zum Versenken.

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