20 Jahre Backstage

Glückwünsche, Kritik und ein erneuter Umzug

Das Backstage feiert 20. Geburtstag. Doch nach Party ist nicht allen: Der Club geriet in letzter Zeit in die Kritik - und ein weiterer Umzug steht ins Haus.
Ein Highlight 2010 im Backstage: das Konzert von Ian Brown (Foto: Stefan Strasser)
Ein Highlight 2010 im Backstage: das Konzert von Ian Brown (Foto: Stefan Strasser)

In München überleben Discos oft kaum ein Jahr. Die Miete ist zu hoch, der Wettbewerb zu dicht. Wenn dagegen ein Club 20. Geburtstag feiert, kann er eigentlich nur ziemlich viel richtig gemacht haben. Und das hat das Backstage auch, das an diesem Dienstag 20-jähirges Bestehen feiert. Der Club an der Friedenheimer Brücke ist Veranstaltungsort für interessante Konzerte, alternative Partys und lockt viele Nachtschwärmer mit individuellen Konzepten wie dem Nachtbiergarten und verhältnismäßig günstigen Preisen an.

An diesem Dienstag wird deswegen gefeiert. Bei freiem Eintritt treten ab 20 Uhr Blue Killa, beNuts, Elli, Chris Columbis und Alison Square Garden auf. Anschließend legen DJs auf.

Doch dem Backstage ist nicht nur nach Feiern zu Mute. "Nicht nur die Feierei steht im Vordergrund, nein es geht mal wieder um ein heißes Thema. Denn das Backstage wird wieder mal umziehen", heißt es in der Einladung zur Jubiläumsparty. In den vergangenen Jahren musste der Club bereits mehrmals die Location wechseln.

Außerdem ist das Backstage in den vergangenen Monaten in Verruf geraten, da hier Reggaesänger auftreten durften, in deren Songs schwulenfeindliche Äußerungen vorkommen. Einige Stammgäste von früher meiden den Club deswegen inzwischen.

Und so wünschen wir dem Backstage zum 20. Geburtstag viel Erfolg für die Zukunft, viel Glück, dass der erneute Umzug relativ glimpflich über die Bühne geht. Wir wünschen uns vom Backstage aber auch etwas. Und zwar, dass es wieder uneingeschränkte Heimat für alternative Kultur wird, in der nicht der Kommerz womöglich eines Tages wichtiger wird als Werte wie Toleranz.

Bildergalerie:

Ian Brown im Backstage

Fotos: Stefan Strasser (20. Januar 2010)

Kommentare

BumsDings am So., 09.01.2011 - 18:19

Amen.

Thorsten am So., 09.01.2011 - 18:33

Mir ist eigentlich total egal ob irgendwelche Reggaesänger mit seltsamen Ansichten im Backstage auftreten oder nicht. Ich find nur den Bierpreis total überteuert!!!

Dieter Janecek am Di., 11.01.2011 - 00:38

Danke für den insgesamt ausgewogenen Beitrag. Zur Thematik Grauzone / Backstage habe ich einen Blogeintrag verfasst:
http://blog.dieter-janecek.de/2011/01/10/20-jahre-munchner-backstage/

Jenny am Fr., 14.01.2011 - 22:22

Ich möchte hier auch einmal die Gegenseite FÜR das Backstage darstellen. Das Backstage ist unserer Ansicht nach nicht im geringsten Homophob. Schließlich sind wir eine lesbische Band (noch dazu eine Newcomer Band und das Backstage hat uns genauso behandelt, wie alle anderen Bands, die noch auftraten. Wenn man sich mal genauer informiert, was das Backstage für Bands einlädt und welche Veranstaltungen dort auch stattfinden, sowie was für ein Publikum dort zu finden ist, wird man schnell merken, dass das Backstage nicht im geringsten Homophob ist. Das sage ich als Homo. Ich gehe GERNE in den Laden und fühle mich dort wohl.
Alternative Kultur und Toleranz fordert Respekt für alle Meinungen.
Also was bitte ist es genau, was das Backstage an sich hier falsch macht?
Beste Grüße
Jenny von Allison Square Garden

Joe am Sa., 15.01.2011 - 02:46

Pst Jenny ,

hier sind alle der selben Meinung. Das Backstage hat Sizzla auftreten lassen und jetzt sind sie schwulenfeindlich^^
Im übrigen niemand hat was gegen lesbische Frauen ;)

Genauso quatsch ist die Aktion mit Frei.Wild <-
Aber so ist Deutschland eben, war doch mit den Onkelz genauso - die konnten noch so oft Nazis raus rufen gebracht hat es ihnen nichts. In den Köpfen der Leute sind die Onkelz "die Nazinamd", dass die teilweise echt gut gespielt haben und Gesellschaftsfähige Musik produziert haben juckt keinen Onkelz-Gegner..

ayetho am Sa., 15.01.2011 - 12:53

ich glaube auch nicht, das sizzla eingeladen wurde, weil er gut in das politische bild der clubeigentümer passt.

eine frage zum umzug: äh, was? wohin?

Sparumzieher am Mo., 25.06.2012 - 10:50

@ayetho
Hihi, wenn man sich heute anschaut, was aus dem Umzug geworden ist...
Allerdings hab ich von meidenden Stammgästen bis dato nicht viel mitbekommen.

JollyRoger am Mo., 07.10.2013 - 10:49

Also mittlerweile steht fest, dass Ende 2014 Schluss ist für das Backstage. Allerdings wurde auch bereits ein Bündnis geschmiedet, welches möglicherweise ein neues Backstage entstehen lassen kann. Bis dahin werde ich aber sicher noch bei einigen Veranstaltungen dabei sein ;)

Neuen Kommentar hinzufügen
Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.