Proteste in München

Smash we can: Gegen die Nato-Sicherheitskonferenz

Einiges ändert sich auf der Sicherheitskonferenz 2009, die Demonstrationen bleiben. "Smash we can" lautet das Motto der Siko-Gegner in diesem Jahr.
Porteste gegen die Siko 2008 (Foto: Stefan Strasser)
Porteste gegen die Siko 2008 (Foto: Stefan Strasser)

In diesem Jahr ist alles ein wenig anders: Wolfgang Ischinger, ein ehemaliger deutscher Diplomat, leitet die Münchner Sicherheitskonferenz und nicht mehr Horst Teltschik. Erstmals sollen auch (einige wenige) linke Gruppierungen zur Konferenz eingeladen werden. Doch auch in diesem Jahr gibt es Proteste – die "Siko" findet zum 45. Mal statt. Unter dem an Barack Obama angelehnten Motto "Smash we can" wird im Internet und mit Aufklebern an Rolltreppen in der Stadt bereits zu Kundgebungen und Demonstrationen gegen die "Siko" aufgerufen.

Die Organisatoren der Proteste haben sogar ein Video auf Youtube hochgeladen, in dem ausführlich und mit Aufwand produziert die Gründe für den Protest erläutert werden. "Die Sicherheitskonferenz in München ist einer der Orte, an denen Kriege propagiert und Rüstungsgeschäfte eingefädelt werden. Komm deshalb am 7. Februar auf die Demo gegen die Nato-Sicherheitskonferenz", heißt es. Dann wird der Song "You can get if you really want" eingespielt. Die Großdemo beginnt am 7. Februar um 12:30 Uhr auf dem Marienplatz.

Vom 6.-8. Februar findet die Sicherheitskonferenz im Bayerischen Hof statt. Erwartet werden unter anderem der unterlegene US-Präsidentschaftskandidat John McCain und der britische Außenminister David Milliband.

Das Bündnis aus pazifistischen, sozialen, globalisierungskritischen und antikapitalistischen Gruppierungen wird während dieser Tage zu zahlreichen Aktionen aufrufen. "Gegen Rassismus und Krieg! Nato abschaffen! Eine andere Welt ist möglich!", fordert das Aktionsbündnis auf der Homepage. Die Gegner werfen den Konferenzteilnehmern vor, von Sicherheit zu reden, doch mit ihrer Politik würden sie Krieg, Folter und Militarisierung fördern.

Hinweis: Für Auswärtige, die noch eine Unterkunft benötigen sowie für Einheimische, die einen Schlafplatz zur Verfügung stellen möchten, lohnt sich ein Blick auf die "Pennplatzbörse".

Kommentare

Mapaed am Fr., 02.01.2009 - 14:23

"Smash we can" ist ja endlich mal ein friedfertiges Motto ...
So ganz im Gegensatz zu den Kriegstreibern der Konferenz, die sogar die möglichen Kriegsgegner einladen (Iran/Achmadinedjad) ...
Na ja ... dafür gibts die Meinungsfreiheit und die Polizei.

Franz am Sa., 03.01.2009 - 00:14

Warum ist der Link hinter "Homepage" so komisch? eigentlich wäre es so richtiger.

Ach ja - der eher modische Slogan ist einer neben anderen, der im Bündnisaufruf selber gar nicht vorkommt (also nicht "das Motto"). Ist halt fetziger, erspart einem aber nicht, sich die Inhalte genauer anzugucken.

Aber wie man sieht - mit dem tatsächlich informativen Video gibts so natürlich mehr Aufmerksamkeit ;-)

Beim Plakat (Geduld ..) heißt es dann knapp: "NATO abschaffen".

rook am Sa., 03.01.2009 - 12:04

nato abschaffen ist mal einer der dümmsten slogans den ich je gehört habe.

freeman am So., 04.01.2009 - 15:04

@rook

was ist die rechtsgrundlage für die invasion in afgahnistan??
das 9/11 eine operation unter falscher flagge war ist mehrfach bewiesen, das gegenteil nicht!

http://video.google.de/videoplay?docid=-6487589132427993552&hl=de

http://www.youtube.com/v/CQ5noYnjHsA&hl

Yes-we-can am Mo., 05.01.2009 - 01:33

Zum Glück werden diese Demonstrationen erneut verpuffen. Mit einem Slogan wie "Smash we can" ist das auch gut so - was soll das denn? Ziemlich peinlich, ein Slogan, der einen Aufruf zur Gewalt beinhaltet, sorry. Ich hoffe die Teilnehmerzahl wird historisch gering sein.
Nichtsdestotrotz, jedem sein Recht auf Demonstration. Meine Meinung aber: Die NATO ist notwendiger denn je.

rook am Mo., 05.01.2009 - 09:15

hahaha freeman, ich hoffe für dich dass das ein scherz war, alles andere wäre wirklich wirklich traurig ^^

Franz am Di., 06.01.2009 - 01:06

hey, da gibt es Reaktionen ..

@yes-we-can
- auch wenn ich selbst nicht scharf auf so Mode-Anglizismen bin: Die Gewalt liegt im Auge des Betrachters.

- ok - die NATO und ihr Gewaltapparat ist genau dann notwendig, wenn man den Gegensatz zwischen arm und reich (geographisch wie innerhalb der Länder) weiter vergrößern möchte und Interessenausgleich per gleichberechtigte (!) Verhandlungen durch Militärische Überlegenheit vermeiden möchte (zugegebenermassen etwas knapp hier). Das läuft dann auf Faustrecht statt Völkerrecht hinaus, momentan die vorherrschende Linie.

Dann wird man mit den Reaktionen leben müssen, nicht alle lassen sich das gefallen.

Nur: Lebensqualität sehe ich in dieser Politik nicht, und ich akzeptiere sie nicht freiwillig.

Muhandisun am Di., 06.01.2009 - 19:37

@Franz

Dann geh doch in Länder mit einer höheren Lebensqualität! Vorschläge:

- das Südamerika der Chancengleichheit
- die arabischen Länder der Gleichberechtigung und Freiheit
- die ehemals Kommunistischen Länder der nun unendlichen Möglichkeiten des Großkapitals und der Macht der Rohstoffe
- oder die parasitätern Inseln der Steuerfreiheit wie Schweiz, Dubai ect.

BUNDESPOPEL am Do., 08.01.2009 - 10:35

HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA

CASH WE CAN !

Die Teilnahme an den Demonstrationen is was für Leit, die Zeit und Kohle haben.

Ich trink da lieber ne´Flasch gutes Münchner Bier.

Franz am Fr., 09.01.2009 - 21:27

"Dann geh doch ..."

wie originell.

Demonstrationen zeigen sich vor allem dadurch aus, daß man eben *hier* das richtige erreichen will.

Und die Empörung bei Friedensbewegten richtet sich nicht zuletzt darauf, daß vieles weltweite Elend (wirtschaftlich und politisch) Ergebnis der Einmischung der "reichen Länder" ist. Überheblichkeit gegenüber anderen Ländern halte ich entweder für unverschämt - die Räuber gegenüber den Opfern (nicht immer, aber immer öfter) oder für Beschränkt.

Beipiel Kongo: Das jahrzehntelange Leiden der Bevölkerung geht direkt darauf zurück, daß Belgien und USA gemeinsam den rechtmäßig gewählten Lumumba (ein Beispiel für sehr viele verwandte Fälle) unter Mitwirkung de UNO übrigens umbringen ließen, mit viel Bestechung wurde auch weiterhin nachgeholfen. Falls sich jemand wundert warum so ein reiches Land so viel Elend produziert. Der korrupte Mobuto dem man zur Herrschaft verhalf (Demokratie? - gerne, solange "uns" das Ergebnis passt) war dann gerne gesehener Gast der CSU. Ja, ich seh schon, Moral in der Politik ist was für Weicheier ..

Thomas am Fr., 09.01.2009 - 23:35

Vom Blödsinn, eine Großveranstaltung wie die Sicherheitskonferenz mitten in der Innenstadt abzuhalten, mal abgesehen, fehlt mir irgendwie das Verständnis für die Gegner und ihre Parolen: Was hat die Nato eigentlich mit Rassismus zu tun? Zudem muß man - auch, wenn ich einen Nato-Austritt Bayerns bzw. Deutschlands sehr befürworten würde - anerkennen, daß die Nato für den Frieden in der Welt deutlich mehr getan hat als bspw. die UNO.

freeman am So., 11.01.2009 - 15:58

viele wissen nichts davon, aber das ziel der mächtigen interessensgeber in den usa haben das ziel eine weltregierung zu errichten. Die Medien Berrichten darüber nicht.

Googelt mal nach Bilderberger, Rotschild, Council of Foreign Relations

Ihr werdet verarscht von unseren "selbst" gewählten Politikern!

Franz am So., 11.01.2009 - 22:56

@Thomas
- 'Innenstadt' .. ist ja gut, wenn die Kritik zum Nachdenken führt, die NATO-Politik kritisiere ich natürlich ortsunabhängig ;-)

- NATO für den Frieden??? - und morgen gibt's ein neues Märchen ...
Keine Erinnerung wg. Jugoslawien, Afghanistan ..?
und auch das Anstacheln von Sadam zum Krieg Irak gegen Iran war von NATO-Mächten gesponsert .. ähnlich wie die Abenteuer jüngst in Georgien.
Bitte aufwachen!
Die UNO ist in der Tat oft eher Kumpan als Alternative, aber die Charta ist so schlecht nicht, wenn sich die Mächtigen mal dran halten würden, und auch sich selber unter die Rechtsprechung des Internationalen Gerichtshofs begeben würden .. ok, das *ist* ein Traum.

Es ist verblüffend, wie unbefangen Legenden zur NATO mitgetragen werden.

@freeman
'ziel eine weltregierung' - ach was, das hat Ischinger in seinem SZ-Kommentar doch ganz offen als Ziel benannt, da brauchts kein Verstecken mehr. Die sieht dann wahrscheinlich wie Israel aus - einige Machtzentren für die einen, Ansprüche beim Rest der Menschheit laufen dann unter Terrorismus ...

freeman am Mo., 12.01.2009 - 00:10

franz, du hast absolut recht daraus macht keiner ein geheimnis, die n.w.o. verbrecher haben das auch offiziell als ziel bekannt gegeben & verkündet diese auch durchzusetzen, ohne oder zur not auch mit waffengewalt. man macht wie immer das was man will & die welt schaut zu und noch schlimmer, schickt auch noch ein paar soldaten, söldner oder freischärler hin. eben so wie wir es gewöhnt sind. der verdummten masse ist das alles egal, passiert ja nicht vor der haustür.

die entscheidungen & durchsetzung erfolgt aber schon im stillen kämmerlein, man muss ja auch die politiker, wirtschaftsbosse & gewerkschaftsvorsitzende mit einbeziehen dass es funktioniert. auch wenn die ziele bekannt sind, es hat kein einziges verdammtes blatt davon berichtet, dass u.a. frau merkel und herr schröder an einem geheimen treffen teilgenommen haben, kann mir einer sagen WARUM?

http://de.youtube.com/watch?v=l7328bgPPLg

Franz, ich wollte dir auch noch für den Kommentar am 6.1. danken!!

Gerhard am Di., 03.02.2009 - 22:42

Ich für meinen Teil bin froh dass es die NATO gibt, ansonsten "wär ick keen freer Berliner jebliem", sondern hätte Honecker zujubeln dürfen. Deshalb kann ich die (fast nur jungen) NATO-Gegner nicht ganz ernst nehmen.

Harry am Di., 03.02.2009 - 23:21

Du solltest schreiben "froh dass es die NATO gab", dann könnte ich dem zustimmen. Seit dem Ende der Sowjetunion und des Warschauer Pakts sehe ich aber für die NATO keine Existenzberechtigung mehr.

Ober5befreiter Brezl am Di., 10.02.2009 - 15:49

Auch wenn die NATO in ihrer Anfangsphase gute Seiten hatte, so hat sie sich längst von einem Verteidigungsbündnis hin zum Angriffsbündnis entwickelt. Wer die Einsätze der NATO genauer verfolgt, stellt ziemlich schnell fest, das z.B. die Bundeswehr in Afghanistan nicht die "Heimat", sondern ganz andere Dinge verteidigt (oder sollte ich lieber schreiben "erkämpft"?)...

Die NATO ist ein gefährliches Militärangriffsbündnis, das auf einem riesen Stapel von Atomwaffen sitzt. Wer sowas auch noch befürwortet oder unterstützt, hat nicht einen Funken aus der menschlichen Geschichte gelernt...

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