Plötzlich wird die Halle voller: Die deutschen Punkrocker von Muff Potter aus Münster betreten die Bühne und spielen deutschsprachigen Punkrock. Wer bist gestern abend dachte, deutschsprachiger Punkrock funktioniert nicht und Münster sei eine fade Stadt wird schon innerhalb der ersten zehn Minuten eines Besseren belehrt.
Die fünf sympathischen Jungs von Muff Potter spielen fast eine Stunde lang vor einer zum Teil eingeschworenen Fangemeinde und selbst alle die, die sie vorher nicht kannten, werden zu sofort Fans. Vielleicht auch deswegen, weil der Sänger ohne Worte versteht, was das Publikum will "Ihr denkt euch jetzt, laber nicht, sondern halt's Maul und spiel nen Song." Richtig gedacht und richtig gemacht.
Als Schlusspunkt des Abends betritt Ash die Bühne. Drummer Rick McMurray, Bassist Mark Hamilton und Sänger-Gitarrist Tim Wheeler geben bei ihrem Auftritt sowohl alte Kracher als auch neue Songs zum Besten. Ein Querschnitt durch die letzten vier Alben und eine Soundtrack-Auskopplung beweisen, was die Band kann: rocken. Letzter Song vor der Zugabe ist der Titeltrack des neuen Albums "Twilight of the Innocents" und spätestens jetzt steht fest - den 29. Juni muss man sich rot anstreichen, das Album klingt viel versprechend.
Zu Wheelers Füßen kreischen in der ersten Reihe die Mädels, die genau vor zehn Jahren, im Veröffentlichungsjahr des Debuts "1977", vielleicht gerade mal sieben waren. Der inzwischen Dreißigjährige lässt sich davon jedoch kaum beeindrucken und bedankt sich brav beim kompletten Publikum zwischen den Songs in seinem charmanten irischen Akzent, der trotz seines Umzugs nach New York nicht verloren ging.
Mit "Kung Fu" verlassen die Buben die Bühne, verabschieden sich bis zum Herbst und lassen ein Publikum zurück, das sich ernsthaft auf die neue CD freuen sollte: Der "Ash-Bubblegum-Punkrock" hat nämlich rein gar nichts an seiner Größe verloren.