Abstimmung über Semesterticket knapp gescheitert
Seit 14 Uhr stehen die Ergebnisse zur Abstimmung zum Semesterticket (muenchenblogger berichtete) fest. Die Studenten der TU und der Hochschule München haben für ein Semesterticket gestimmt. Die Studenten der LMU sind gegen eine Einführung.
Beachtenswert: 53,7 Prozent aller Studenten haben an der Abstimmung teilgenommen. Die Ergebnisse im einzelnen - laut semesterticket-muenchen.de:
Endergebnis an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU):
Ja: 47,9 % (11.056)
Nein: 52,1 % (12.022)
Beteiligung: 51,2 % (23.078)
Endergebnis an der Technischen Universität München (TUM):
Ja: 82,5 % (12.561)
Nein: 17,5 % (2.657)
Beteiligung: 64,8 % (15.218)
Endergebnis an der Hochschule München (HM):
Ja: 65,5 % (4.238)
Nein: 34,5 % (2.228)
Beteiligung: 43,7 % (6.466)
Damit das Semesterticket in München eingeführt wird, mussten mindestens jeweils 20 Prozent der Studenten von LMU, TU und Hochschule München an der Abstimmung teilnehmen und jeweils eine Mehrheit für das Ticket stimmen. Da die LMU-Studenten dagegen votierten, ist dies also nicht erreicht. Es wird kein Semesterticket in München geben - zumindest vorerst.
Thomas Honesz von der Studierendenvertretung an der LMU kommentierte in einer Pressemeldung das Ergebnis: "Sowohl der Sockelbeitrag als auch das Gesamtangebot sind zu teuer und wurden daher von vielen Studierenden nicht mehr als solidarisch empfunden. Die hohe Wahlbeteiligung und die Zahl der Befürworter zeigen aber auch, dass der aktuell angebotene Ausbildungstarif II nicht zufriedenstellend ist."
Christian Briegel vom AK Semesterticket an der TUM sagte: "Handlungsbedarf besteht in jedem Fall. Nun ist es an der Politik, einem Semesterticket auf den Weg zu helfen." Und Sandro Steger von der Studierendenvertretung der Hochschule München meinte: "Die Rekordbeteiligungen und Mehrheiten an der HM und TUM sprechen für sich. Sie unterstreichen den Wunsch der Studierenden als nächsten Schritt das vorgelegte Angebot zumindest an diesen beiden Hochschulen einzuführen."
Das Model für München sieht foldendermaßen aus: Jeder Studente soll einen Beitrag von 78,50 Euro pro Semester zahlen. Was erstmal absurd anmutet: Damit kann er am Wochenende und unter der Woche von 18 bis 6 Uhr fahren. Zur Uni also nicht.
Wer auch tagsüber zur Uni mit dem MVV fahren möchte, muss noch einmal zusätzlich einen Aufpreis von 143,50 Euro zahlen. Das wären pro Monat 37 Euro für eine uneingeschränkte Nutzung im Gesamtnetz. Davon würden natürlich vor allem die TU-Studenten in Garching profitieren.
Kommentare
Deine Argumentation ist ja
Deine Argumentation ist ja grandios! Wenn du dich mit dem Thema beschäftigt hättest, würdest du auch verstehen warum die "hirnverbrannten TU'ler" dafür gestimmt haben. Dabei ist die TUM ja schliesslich die Top University Munich !
Du meinst eher die Top
Du meinst eher die Top University von Garching & Weihenstephan.
Mei, die erhoffte
Mei, die erhoffte "Solidarität" der LMUler mit den Garchinger und Weihenstephaner TU-Studenten ist halt nicht eingetreten.
Da war das Angebot für diejenigen an der LMU, die zu Fuß gehen, mit dem Radl fahren, nur zwei Ringe für die Wochenkarte brauchen (also 31,50 Euro/Monat) nicht attraktiv genug.
Die Studenten haben ökonomisch, nicht politisch abgestimmt. Sowohl die TUler (die hätten durch ein Semesterticket Geld gespart) als auch die LMUler (die hätten wohl im Schnitt draufgezahlt).
Überrascht?
My 2Cent.
Das ist ja wirklich ein
Das ist ja wirklich ein tolles Angebot.
Heute zahlt ein Student, der von der Studentenstadt zur Universität will, 31,50 € pro Monat. Und auch nur für die Monate, die er das Ticket braucht. Mit Semesterticket dann auf einmal 37€.
Sollen die LMU-Studenten für die Offshore-Strategie der TU zahlen? Da sollte doch eher die TU das Sponsoring der Tickets übernehmen!
@ex-lmu: Das hätte die TUM
@ex-lmu:
Das hätte die TUM auch gemacht - noch jemand, der einfach keine Ahnung aber trotzdem eine Meinung hat.
Und dass an der LMU ca. 48% dafür waren, sprich die Situation an der LMU insgesamt auch nicht so rosig für einige Studierende ist, ist dem Rest wohl auch scheißegal.
Ich glaube das Problem war
Ich glaube das Problem war wirklich der ziemlich hohe Preis und die schwachsinns Konditionen. Aber das Ergebnis ist alles Andere als eindeutig.
Ich finde eigentlich auch die getrennte Abstimmung ist relativ sinnfrei, aber es war wahrscheinlich ein rechtliches Problem, alle studenten ohne Unterschied abstimmen zu lassen - also ohne nach Universität zu trennen.
Das Ergebnis zeigt für mich jedenfalls ziemlich eindeutig, dass Studenten allgemein ein Semesterticket wollen.
Ich als LMU'ler hätte keinen Vorteil dadurch gehabt, aber auch keinen erheblichen Nachteil - waren glaub am Ende ein paar Euro. Mir war es im Endeffekt egal - rein finanziell. Und das ging vielen Leuten so. Ich dachte mir nur, wenn es erstmal durch ist, dann kommt es und wird auch irgendwann billiger.
Nun ist es gescheitert, aber man kann ganz klar erkennen, dass die Tendenz eher in Richtung Semesterticket geht - zwei klare Ja-Antworten, und ein eher unentschlossenes nein.
"Ich dachte mir nur, wenn es
"Ich dachte mir nur, wenn es erstmal durch ist, dann kommt es und wird auch irgendwann billiger."
Natürlich - vor allem weil die MVG in letzter Zeit das enorm unter Beweis gestellt hat, wie sie kontinuierlich die Fahrpreise... SENKEN???
naja man muss des auch mal
naja man muss des auch mal so betrachten: wenn man alle studenten die abgestimmt haben hernimmt, ergibt des plötzlich ne absolute mehrheit von über 60% (könnt ja mal nachrechnen)
ich finds halt absolut inakzeptabel und undemokratisch wenn ne große mehrheit dafür ist, die aber durch so ein hirnverbranntes, getrenntes abstimmungssystem NICHTS zählt
@Tom: Richtig! ...aber das
@Tom:
Richtig!
...aber das dachte ich mir schon, als das System bekannt gegeben wurde. Ich glaub die MVG reibt sich jetzt die Hände und freut sich, dass ihr Plan aufgegangen ist!
Wobei wir mal wieder beim
Wobei wir mal wieder beim Thema wären, wieso man nicht TU, LMU und seit der Bachelor/Master Umstellung auch die FH zusammenlegt. Warum muss es in populären Zweigen ernsthaft drei unabhängige Fakultäten geben die vor sich hinwurschteln. Sollte man einfach in jedem Bereich angewandte- und forschungs-orientierte Abschlüsse anbieten und der Staat spart sich ein paar "allgemeine BWL" Lehrstühle.
Solidarität, Selbstkritik
Solidarität, Selbstkritik und Toleranz werden leichter ermahnt als ausgeübt. Offenbar auch unter der intellektuellen Elite, die aufgrund ihrer besseren Situation (Wieviel vom Volk kann sich ein Studium leisten?) eigentlich moralisch dazu verpflichtet wäre, mit dem guten Beispiel voranzugehen. Wen wundert die vom Bundeskanzler Schröder kritisierte Selbstbedienungsmentalität?
Sich in einem öffentlichen Forum gegenseitig zu beschimpfen und Schuld zu geben erzeugt kein positives Bild bei denen, die jetzt solidarisch euer Studium finanzieren (nein, euer fünfhundert Euro pro Semester reichen dafür nicht) und demnächst auf der anderen Seite des Tisches beim Vorstellungsgespräch sitzen.
Und beim MVV werden jetzt
Und beim MVV werden jetzt alle erleichtert aufatmen, dass die Stoßgebete erhört wurden und sie das Semesterticket nicht einführen müssen...
Na immerhin auf die Vernunft der LMU'ler ist Verlass!
Ist ja Wahnsinn was das für hirnverbrannte TU'ler sind mit 82% Stimmen für so eine Lachnummer