Josef Hader privat im Audimax

Nach Hans Söllner und den Sportfreunden Stiller hat am Samstag um 17 Uhr nun auch Kabarettist Josef Hader im besetzten Audimax der LMU vorbeigeschaut und die protestierenden Studenten ein wenig unterhalten. Hader bezeichnete seinen Auftritt als "Truppenbetreuung".

Hader spielte einen Ausschnitt aus seinem Programm "Privat". Obwohl der Auftritt im Vorfeld übers Internet angekündigt war, fanden sich nicht all zu viele Studenten im Audimax ein. "Ich bin hier schon mal vor mehr Publikum aufgetreten", sagte Hader und zeigte dann aber Verständnis dafür. Er mutmaßte, dass deswegen so wenige Studenten da sind, damit die Uni-Leitung gar nicht mehr merke, dass das Audimax noch besetzt sei und so eine Räumung umgangen wird.

In seinem 45-minütigen Auftritt sprach er von Vorurteilen, die er gegen Frauen, Kroaten oder Rentner hegt. Zum Beispiel: Dass es immer die Rentner seien, die im Supermarkt brüllen: "Zweite Kasse!" Hader lasse ihnen dann immer den Vortritt, denn sie hätten ja nicht mehr so viel Zeit.

Der Kabarettist berichtete vom Landleben in Österreich, wo die Bauern O-Beine haben, weil sie sich immer mit ihren Gummistiefeln auf ihrem Acker festkrallen, um zu demonstrieren: "Das ist meins." Er dagegen sei eher Stadtmensch. Er ziehe die Rucola-Hedonisten dem Landdasein vor. "Am Land ist's fad", sagte Hader. "Auch wenn man nicht 30 Jahre in einem Keller eingesperrt ist."

Und dann steigt Hader selbst versehentlich herab in die Hölle. Er wollte in Wien einer Bananenschale auf dem Boden ausweichen, rutschte dabei so unglücklich auf einem Hundehaufen aus, dass er in einen Gulli schlidderte und, schwups, war er in der Unterwelt. Mit allerlei Mühe gelingt es ihm immer wieder den Teufel zu überlisten. Beinahe hätte er auch Reinhold Messner wieder an die Oberwelt gebracht, hätte dieser nach seiner Rettung nicht noch die restlichen Stockwerke in der Unterwelt besteigen und erkunden wollen.

Heute um 20 Uhr tritt Hader dann regulär an der Uni auf. Nicht umsonst, aber diesmal vor vollem Hause.