Brief von Huber spaltet die Protestierenden
LMU-Präsident Bernd Huber hat den protestierenden Studenten einen Brief geschickt, in dem er fordert "die Besetzung sofort zu beenden". Dazu hat er den Studenten ein Angebot geschickt. Darin heißt es recht vage: Die Studienbeiträge an der LMU werden einer Bewertung unterzogen, Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge sollen dereguliert werden und die LMU unterstütze die Forderung nach einer Verfassten Studierendenschaft. Der gesamte Brief ist hier nachzulesen.
Das Plenum gestern abend war daraufhin gut besucht. Lange wurde darüber diskutiert, wie auf das Angebot Hubers einzugehen sei. Einige forderten die Räumung des Audimax, andere dagegen sagten, auch nach Weihnachten den Raum weiter besetzt halten zu wollen, und die Proteste auf den Landtag auszuweiten. Notfalls bis sie gewaltsam aus dem Audimax getragen werden.
Fotos von der Besetzung gibt es in unserer Bildergalerie.
Das große Problem der Münchner Studenten ist die nachlassende Beteiligung an den Protesten. Meist übernachtet nur eine Handvoll Studenten im Audimax. Der Druck ist so natürlich nur schwer aufrechtzuerhalten. Außerdem wird die Spaltung der Protestierenden immer deutlicher. Unterschiedliche Ansichten hatten sie ja von Anfang an. Manche Studenten wollen sich nun mit dem Erreichten zufrieden geben, andere wollen weiterkämpfen, bis sich das Bildungssystem in der ganzen Welt geändert hat.
Huber hat den Brief wahrscheinlich genau in dieser Absicht geschrieben. Er will eine Spaltung der Protestierenden - um so mehr Druck aufbauen zu können. Das Audimax freiwillig zu räumen, wäre also sicher die falsche Entscheidung.
Gestern Abend sind die Studenten sich nicht einig geworden, wie sie auf den Brief reagieren sollen oder ob sie sogar den besetzten Raum frei geben.
Übrigens: Heute um 14 Uhr wird erneut am Geschwister-Scholl-Platz demonstriert.