Startstation der Sehnsucht: Tanger Unplugged in den Kammerspielen

Von Tarifa aus, dem südlichsten Punkt des europäischen Festlandes, braucht man eine halbe Stunde nach Tanger in Marokko. Doch auf der 30 minütigen Fahrt wird deutlich, wie fern Europa und Afrika sich sind.

Tanger

Tanger blickt auf eine bewegende Geschichte: Es war international verwaltet, heute noch gibt es das amerikanische, spanische oder englische Viertel. Künstler wie William S. Burroughs und die Beatniks, Paul und Jane Bowles oder die Woolworth-Erbin und Multi-Milliardärin Barbara Hutton lebten hier. Immer noch kämpft Tanger gegen seine Drogenvergangenheit. Heute sieht es sich zudem mit der Flüchtlingsproblematik konfrontiert: Die Menschen warten in den Wäldern vor Tanger, in der Hoffnung die letzten Kilometer ihrer Flucht bis nach Europa zu Ende gehen zu können. Tanger ist anziehend und abschreckend zugleich.

Tanger unplugged

In den Kammerspielen feiert das Theaterstück Tanger Unplugged am Freitag, den 28. September Uraufführung:

Bei Barbara Weber wird der Mythos Tanger zur Infrastruktur, in der zwei gegenläufige Sehnsuchtsbewegungen aufeinander prallen: die nach geographischer und die nach mentaler Grenzüberschreitung. Unplugged ist ein Format, das sich politisch, rhythmisch, diskursiv mit relevanten Themen und Mythen auseinander setzt.

Die Vorführung beginnt am Freitag um 20 Uhr im Neuen Haus.

(Foto oben: Lisa, Foto unten: Münchner Kammerspiele)

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