Das "Für Freunde" in der Reichenbachstraße ist auf den ersten Blick eine ziemlich ungewöhnliche Location für Konzerte. Wo soll denn in der winzigen Bar eine Band hinpassen? Doch Platz ist in der kleinsten Kneipe, wenn man ein bisschen zusammenrückt: Beim gestrigen Konzert der grandiosen Münchner Newcomer-Band "The Tibby Vaughan" blieb sogar noch Platz für ein begeistertes Publikum.
Die musikalischen Einflüsse von The Tibby Vaughan bewegen sich zwischen The Libertines, Velvet Underground und Elvis, aber keinesfalls Sting, wie die Band nachdrücklich betont.
Mit "Singing David Bowie Songs" hat die Band rund um Sänger Bernard Rusted nicht nur eine genial-melancholische Trink-Hymne geschrieben, sondern auch einer kleinen Kneipe in der Jahnstraße ein musikalisch-poetisches Denkmal gesetzt: "There are broken hearts in X-Cess". Den Isi wird's freuen! (Eine frühe Fassung des Songs kann man sich unter myspace.com/thetibbyvaughan anhören, vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere X-Cess-Gast in Bernies Texten wieder).
Am 16. Juni sind The Tibby Vaughan im Babalu zu sehen, doch die Band wird auch ihre Tour durch die Bars dieser Welt fortsetzen, zumindest bis der große Durchbruch kommt. Nächste Station ist voraussichtlich im X-Cess, der Termin noch ungewiss. Überhaupt fordern wir: Mehr Kneipen-Konzerte! Der Schritt von der Theke in die Olympiahalle ist kleiner, als man denkt.