Rauchverbot - Wer soll das kontrollieren?

Ab 01. Januar 2008 gilt in Bayerns Gaststätten, Kneipen, Diskotheken und Festzelten striktes Rauchverbot. Völlig unklar ist allerdings noch, wie die Einhaltung überhaupt kontrolliert werden soll.

Wasserpistole

Hans Schaidinger, Oberbürgermeister von Regensburg und derzeit Präsident des bayerischen Städtetags, ist letzte Woche vorgeprescht und schlug vor, die Kontrolle des Rauchverbots könne von den Kommunen übernommen werden, allerdings nur, sofern eine volle Gegenfinanzierung durch den Freistaat erfolgt.

Wird es also schon bald Antirauch-Sheriffs auf Streifengang geben, die frisch entzündete Glimmstengel mit der Wasserpistole löschen oder bleibt die Verantwortung für die Einhaltung des Verbots letztendlich an den Wirten hängen?

Kommentare

Tobi Bauer am Fr., 02.11.2007 - 14:12

Super, Rauchverbot, mein Lieblingsthema.

Die Einhaltung des Rauchverbots wird meiner Einschätzung keine übergeordnete Kontrollinstanz benötigen.

Kommunale Anti-Rauch-Sheriffs? - Völliger Unsinn.

In den Lokalen ist das Rauchen verboten und fertig. Wer sich trotzdem eine anzündet, wird den Unmut der übrigen Gäste recht schnell und deutlich zu spüren bekommen. - Da brauchts gar kein staatliches Eingreifen.

Es werden die Gäste sein, die auf die Einhaltung des Rauchverbots pochen. - Es wundert mich immer wieder, wie wenige Leute sich diese Form des sozialen Drucks gerade beim Rauchen vorstellen können; Funktioniert doch in so vielen anderen Bereichen auch...

Chris am Fr., 02.11.2007 - 14:22

Sehe ich anders, Tobi. Das wird so wenn dann nur in Kneipen mit entsprechendem Publikum funktionieren. Mir fallen sofort eine Reihe von Läden ein, in denen die vermeintliche Coolness der Raucher quasi als Statussymbol betrachtet wird.
Das allertraurigste ist, dass alle Wirte nun meinen durch Rauchfreiheit Umsatzeinbrüche in horrenden Dimensionen ertragen zu müssen. Was für ein Unsinn, als ob 90 Prozent der Ausgehenden zur zum rauchen losziehen.
Somit fehlt auch dort das Interesse wirklich restriktiv vorzugehen. Nur mit entsprechenden Konsequenzen für Wirte und Raucher wird man aus diesen "Scheissegal-ich-bin-so-lässig-und-stecke-mir-trotzdem-eine-an"-Rauchern dann auch Freiluftraucher machen. In Niedersachsen gibt es dafür schon die ersten Beispiele.

cohu am Fr., 02.11.2007 - 16:47

Also, wenn selbst die Iren und die Italiener (!) das hinkriegen mit einem Durchhalten des Rauchverbots, dürfte das dem von Natur aus gehorsamen Deutschen relativ leicht beizubringen sein. Bin da ausnahmsweise ganz der Meinung von Herrn Bauer :-)

servus am Fr., 02.11.2007 - 17:50

in italien und irland wird aber auch nicht jede kneipe von den nachbarn aus ihren vier wänden gerissen, wenn sich ein paar leute über flüsterlautstärke auf der straße unterhalten.
ich bin ja mal auf die pssst menschen vor den kneipen gespannt, die verzweifelt versuchen die angeheiterte menge auf mausepieps runterzuregeln.

cohu am Fr., 02.11.2007 - 18:40

Na dann, einzig sinnvolle Lösung: Legalisierung von Schusswaffen. Wie der Ami sagt: "An armed society is a polite society".

zico am Mo., 05.11.2007 - 10:45

Das große Problem mit dem baldigen Rauchverbot in Kneipen sehe ich darin, dass die Raucher dann wohl vor der Kneipe rauchen werden worüber sich dann sehr schnell, aufgrund des aufkommenden Lärms, die Anwohner beschweren werden.
Und dann gibts bald wieder Sperrstunden...

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