Rettet die Münchner Freiheit

"Luxuswohnungen ziehen Gesindel an"

Michael Mittermeier, Konstantin Wecker, Erwin Pelzig, Willy Michl wollen die Münchner Freiheit retten. Bei einer Protestaktion vor etwa 1000 Zuschauern machten sie mit ihrem Vorhaben ernst.
Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig (Foto: muenchenblogger)
Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig (Foto: muenchenblogger)

Bekannte Künstler wie Konstantin Wecker, Willy Michl, Erwin Pelzig oder Michael Mittermeier haben sich dem Protest gegen die Schließung der Schwabinger 7 angeschlossen und sind am Dienstagabend im Forum der Münchner Freiheit aufgetreten.

Zu der Veranstaltung, die das Vereinsheim und die Initiative zur "Rettung der Münchner Freiheit" organisiert hatten, kamen an die 1000 Münchner. Die Stimmung schwankte zwischen Begeisterung und Beklemmung.

Impressionen gibt es in unserer Bildergalerie.

muenchenblogger dokumentiert die besten Passagen von Michael Mittermeier und Erwin Pelzig:

"Es ist offenbar die Anwesenheit eines Franken nötig, um ein Stück München zu retten." (Der Würzburger Erwin Pelzig über seine Rolle bei der Rettung der Schwabinger 7)

"Da liegen so viele Gehirnzellen von uns drin, die darf man nicht einfach abreißen. Denn das hat Potential, da könnte man einen Computer draus machen." (Michael Mittermeier über die Schwabinger 7)

"Ist da Planung im Spiel oder Alkoholismus?" (Erwin Pelzig über Bauprojekte in München wie die Allianz Arena)

"Neulich auf der Leopoldstraße habe ich einen Polizisten hinter einem Baum gesehen. Was machen Sie da, hab ich gefragt. Er warte auf Radfahrer, die telefonieren, meinte er. Da hab ich gesagt: Na dann, viel Erfolg und gute Erholung." (Erwin Pelzig)

"Luxuswohnungen ziehen Gesindel an. Shoppinggesindel. Die nicht in München wohnen, aber die Wohnungen kaufen, um ihre Einkaufstaschen zwischenzulagern." (Erwin Pelzig)

"Für meine Tochter wird es ganz normal sein, dass an jeder Ecke ein Nagelstudio steht. Die Nagelstudiomafia hat die Matrazengeschäftemafia verdrängt." (Michael Mittermeier sieht die Zukunft von München düster)

Bildergalerie:

Rettet die Münchner Freiheit: Künstler protestieren

Bekannte Münchner Künstler schließen sich dem Protest gegen die Schließung der Schwabinger 7 an: Am Dienstag sind unter anderem Michael Mittermeier, Konstantin Wecker, Erwin Pelzig und Willy Michl an der Münchner Freiheit aufgetreten.
Fotos: Lisa Sonnabend/Max Sterz

Kommentare

Minga78 am Mi., 18.05.2011 - 11:41

Tja recht haben sie! Schaut euch doch nur das Glockenbach an - dort sind schon jede Menge Snobs hingezogen. Warum weil es ja so hip und angesagt ist - was war jetzt ist es ihnen zu laut und zu viel los am Abend. Was soll denn das? Dann zieht halt nicht hin - und jetzt dasselbe an der Münchener Freiheit - nein Danke!

Mark am Mi., 18.05.2011 - 19:14

Absolute Sauerei, was in München überall abgeht. Ich sag nur: Luxusverslummung.

Ich drück der 7 feste die Daumen. Wehrt euch mit allen Mitteln!

dorfkramer am Mi., 18.05.2011 - 19:17

Ja, sollen die denn eine Bruchbude hinstellen? Die Ansprüche sind halt gestiegen und höher bauen ist nur logisch, weil wir Wohnungen in der Stadt brauchen.
Also mal halblang, Leute, die Sieben war gut und ehrlich, aber ich kann jeden Bauherrn verstehen, der das Teil abreißt und ein Haus hinstellt, das auch Mieter findet.

MUC am Do., 19.05.2011 - 15:26

Mit der Begründung könntest Du jedes Gebäude abreissen, dass nicht den erwünschten ROI bringt. Zudem muss Gemeinwohl über Einzelinteressen stehen. Zu geringe Rendite ist aus meiner Sicht kein hinreichendes Argument.

Herr Bert am Fr., 20.05.2011 - 01:39

Ja ich finde auch man sollte endlich mal den Englischen Garten und den Hofgarten zum Baugebiet erklären. Kann ja nicht sein, einfach so unproduktive Flächen, wenn so so viele gerne in der Innenstadt wohnen würden.

Schwabinger am Sa., 21.05.2011 - 00:32

Sehr richtig, Herr Bert! Und für was man diesen komischen Olympiapark noch braucht ist mir auch schleierhaft, den sollte man auch mal zubauen!

Mapaed am Sa., 21.05.2011 - 01:52

Mei,
mich würde mal interessieren wie man eigentlich "Gemeinwohl" definieren kann.
Nein - nicht die Definition aus dem Soziologielexikon.

Sondern wie eigentlich die Abwägung der Interessen geschehen soll.

Bei dem SchwaSi-Gelände ist ja viel "Verteidung von Nostalgie" vorhanden.
Wobei die Nostalgie nicht unbedingt eine viel "genutzte" Nostalgie ist.

Denn wenn so viele Leute die SchwaSi tatsächlich besuchen würden wie sich jetzt über das kommende Ende beschweren.

Dann wäre das die härteste Tür der Stadt ...

Mapaed am Sa., 21.05.2011 - 01:53

Aus reiner Notwendigkeit wohlgemerkt ...
Nicht aus Arroganz.

Jan am So., 22.05.2011 - 20:45

Erstens: Für Michael Mittermeier, Konstantin Wecker & Co. ist die Protestaktion doch nur eine PR-Veranstaltung.

Zweitens: Man sollte sich die Frage stellen, wie man als Grundstücksbesitzer handeln würde?

@Jan am Mo., 23.05.2011 - 02:49

Wie würde sich denn ein Waffenschieber im Krieg verhalten?

Sinnfreie Frage.