Söder im Suff, Strauß im Siegestaumel
Plötzlich herrscht eiserne Stille. Erst geht Bruder Barnabas in seiner Fastenpredigt auf den tödlichen Gewaltakt in Solln ein - und dann noch dies. "Wenn in Regensburg zwei überforderte Polizisten zwöl Mal auf einen Geisteskranken schießen, davor vier Schuss wie einst beim Jennerwein von Hinten, dann wird gaaanz langsam ermittelt - wenn überhaupt!" Harsche Worte sind 2010 in der Fastenpredigt gefallen. Einige fragen: Darf man das? Horst Seehofer meint: "Das war keine Sternstunde." Claudia Roth dagegen regt sich über die Reaktion des "Noch-Ministerpräsidenten" auf und meint, sie fände es gut, dass diese Worte in der Predigt gefallen sind.
Sonst ist es auf dem Nockherberg eigentlich wie immer. Manche finden die Fastenpredig zu hart, andere zu lasch. Manche gähnen mal während des Singspiels, andere lachen sich schief.
Und alle sind sich einig: Der Auftritt des Untoten Franz Josef Strauß ist der absolute Höhepunkt. Helmut Schleich zieht den Kopf ein wie das Original und poltert nicht weniger.
"Wenn das die Hoffnung ist, wie sieht dann Verzweiflung aus?" meint Strauß zu Karl Theodor zu Guttenberg. Zu Roth: "Wie kann denn eine, die gegen Atomkraft ist, so verstrahlt sein?"
Und dann kracht auch noch Markus Söder - in sichtlich derangiertem Zustand herein, um zu verhindern, dass Guttenberg zum Sieger des Abends erklärt wird. "Söder Söder!", proletet er zur Melodie von "Hyper Hyper" über die Bühne.
Nur einer schaut am Ende nicht sonderlich glücklich: Oberbürgermeister Christian Ude - aber nicht weil er so schlecht weggekommen wäre (nur ein paar Olympia- und Etat-Witze), sondern weil er mit seinem neuen Double offensichtlich nicht so zufrieden ist. "Ich bin ja plötzlich ganz schön gealtert", meint er. Der neue Ude schaut in der Tat eher aus wie Peter Gauweiler.
Barnabas 2010
Nachdem der Barnabas zurück "getretten" wurde - durch Brauerei, Politik und Haßprediger, ist es Zeit dieses Spektakel zu beenden. Die Zustimmung zu dem "Publikum" kann man an der Wahlbeteiligung deutlich erkennen.
Die Reaktion des "Publikum" zeigt nur das Biergenuss blöd macht, die Kritik wurde nicht verstanden - Sie war nicht auf dem Niveau, daß für dieses Publikum von Nöten ist.
Die künstlerische Freiheit ist wieder da wo wir vor 1940 waren. Die Bevölkerung hat zur Zensur durch BR-Fernsehen eine sehr ausgeprägte Meinung. Lesenswert sind hier die SZ-Kommentare zu - Barnabas' letzte Predigt (70 Stück), - Lerchenberg tritt zurück (154 Stück).
Das Vorzeige-Gelage durch Politiker ist umso schwerer erträglich, wenn die Jugendlichen am Komasaufen gehindert werden, trotz solcher Vorbilder.
Und die Zukunftsaussichten sind auch nicht geeignet dieses zu ändern, mit Reformen durch Politik und Regierung.
Werbung für Tabak wurde untersagt - Werbung für Alkohol sollte folgen.
Sollte die Paulaner Brauerei nicht auch die Meinung der Bevölkerung spüren,
mit einem Embargo durch den Verbraucher (Biertrinker).