Pipedream aus Altötting: Ska als Mission

Wenn man als Bewohner Bayerns an Altötting denkt, fällt einem als erstes vermutlich der Wallfahrtsort ein. Wer nun allerdings meint, da gäbe es nichts anderes als Weihrauch und Pilger, der hat sich getäuscht: Die Jungs von Pipedream kommen aus der Stadt des Nationalheiligtums Bayerns und wissen mit ihrer Mischung aus Punk und Ska ganz genau, wie man rockt.

Muenchenblogger traf die durch und durch bayerischen Buam vor ihrem Konzert in München zu einem außerordentlich lustigen Interview und hat mal genauer nachgefragt: Wie kommt's, dass ihr bei den Mighty Mighty Bosstones auf der Bühne getanzt habt? Welche Band war besonders wichtig für Euch? Und wie war das nochmal mit Roland Kaiser?

Muenchenblogger: Altötting gilt ja jetzt nicht wirklich als der Mittelpunkt der Punkrock-Ska-Bewegung. Wie kommt es, dass Ihr aber vor Bands wie den Mighty Mighty Bosstones spielen durftet?

Pipedream: Ehrliche Antwort? Na gut, wir haben uns hochgespielt. Manche Leute schlafen sich hoch, wir haben uns hochgespielt. Förderlich war aber sicher, dass es besonders guten Kontakt zum Backstage gab, deswegen konnten wir schon oft in München spielen.

Muenchenblogger: Was war denn der größte Highlight in Eurer Bandgeschichte?

Pipedream: Als Vorband von den Mighty Mighty Bosstones zu spielen, das war schon super.

Als der Trompeter der Band übrigens von dem Auftrit als Vorband bei den Mighty Mighty Bosstones erfuhr, sprang er vor Freude erst aus einem fahrenden Auto und dann zwei Mal um sein Gefährt. Die nächsten Minuten war er angeblich völlig sprachlos - der Band zufolge drückt diese Anekdote am besten aus, wie groß die Freude bei jedem einzelnen Bandmitglied über den damals bevorstehenden Gig war.

Muenchenblogger: Und was wäre noch einer?

Pipedream: Vor Less Than Jake aufzutreten. Und auf jeden Fall vor Reel Big Fish und den Toasters. Oder auf einem Festival, da hätten wir auch gar nix dagegen.

Zur Zeit des Interviews lief noch die Bewerberphase für die Open Stage-Teilnehmer auf dem diesjährigen Freuqency-Festival. Pipedream bewarb sich und hatte innerhalb kürzester Zeit weitaus mehr postive Stimmen zu vermelden als andere Bands. Auf ihrer Homepage wurden sie beschuldigt, selbst das Abstimmungsergebnis zu manipulieren. Im Interview können sie über diesen Vowurf allerdings nur schmunzeln und fragen sich, wer ihnen diese vielen Stimmen gegeben hat. Sie wissen es bis heute immer noch nicht.

Muenchenblogger: Ihr habt ja nicht wirklich so viele Konzerte gespielt in letzter Zeit. Wieso?

Pipedream: Schau uns an. Es ist ein wenig schwierig, weil wir inzwischen nicht mehr alle in Altötting wohnen und außerdem ja auch arbeiten. Eigentlich warten wir immer darauf, dass uns jemand fragt. Also, ruft uns an!

Muenchenblogger: Schwierige Aufgabe: Nennt uns bitte den besten Song aller Zeiten.

Pipedream: Das ist schwer. Jeder von uns acht hat jetzt mindestens zehn beste Songs aller Zeiten im Kopf. Aber doch: Mighty Mighty Bosstones "Hope I never lose my wallet" und Roland Kaiser "Santa Maria".

Muenchenblogger: Und welche Band hat Euch in den letzten paar Jahren am meisten beeinflusst?

Pipedream: Das ist einfacher. Die Mighty Mighty Bosstones und Millencolin. Und die Toasters. Dafür, dass wir eigentlich alle wenig Ska hören, machen wir aber schon auch ziemlich guten Ska.

Muenchenblogger: Denkt Ihr, Ska ist noch zeitgemäß?

Pipedream: Ska ist immer zeitgemäß. Vielleicht sogar mehr denn je. Das sieht man zum Beispiel auch an den neuen spanischsprachigen Bands wie La Vela Puerca, bei denen wir als Vorband gespielt haben.

Muenchenblogger bedankt sich bei allen acht Bandmitgliedern mit einem "Danke. Super!" sehr herzlich für die Zeit, die ganz Pipedream für das Interview übrig hatte, und wünscht weiterhin viel Erfolg als exzellente (Anheizer-) Band. Wer nun Blut geleckt hat, sollte sich unbedingt die Hörproben auf der Homepage der Band zu Gemüte führen. Es lohnt sich sehr.

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