Keine andere deutsche Stadt war derartig mit der Geschichte des Nationalsozialismus verbunden wie München. NSDAP, SA und SS wurden in der "Hauptstadt der Bewegung" gegründet, jährlich wurde am 9. November zwischen Bürgerbräukeller und Königsplatz ein pseudoreligiöser Blut- und Märtyrerkult als Wiederholung des "Marsches auf die Feldherrnhalle" zelebriert (Foto). Viele Orte und Bauten in München sind eng mit der Geschichte des Nationalsozialismus verknüpft, was heute zum Teil in Vergessenheit geraten ist.
In der Pinakothek der Moderne ist bis zum 28. Mai 2006 "Ort und Erinnerung" zu sehen. Die gut aufbereitete Ausstellung sucht nach Spuren aus der NS-Zeit in der Stadt. 100 verschiedene Orte werden vorgestellt – darunter das Hotel Vierjahreszeiten, in dem gegen den „Todfeind Juda“ gewettert wurde oder der heutige Sitz des Sparkassenverbandes Bayern am Karolinenplatz, wo früher Adolf Hitler ein und ausging. Auch Orte des Widerstands gegen die NS-Herrschaft kommen vor: z.B. der Sitz der Jesuiten in der Kaulbachstraße.
Pinakothek der Moderne
"Ort und Erinnerung"
21.2.-28.5.2006
Barerstr. 40
80333 München
Weblink: www.pinakothek.de/pinakothek-der-moderne