"MobMov, was soll das denn sein?" - fragt sich jetzt vielleicht der ein oder andere. Die Erklärung des Wortes ist so simpel wie spekatulär: Mobile Movie, ein mobiles Kino. Mit einem Beamer im Autokofferraum werden kurze Filmchen an Fassaden, Gebäude oder Leinwände projiziert. Alles geht, alles ist erlaubt. Nur eine Regel gibt es: sich nicht erwischen lassen.
Wer gestern abend in der Stadt unterwegs war und die Augen offenhielt, der hat sie vielleicht auch gesehen: zwei kleine rote Autos, die völlig selbstverständlich beispielsweise auf den Sendlinger Torplatz, den Odeonsplatz oder auf die Parkinsel vor dem Wittelsbacher Brunnen fuhren. Dort sprangen dann vier Leute aus den in München omnipräsenten Kleinwägen mit den runden Lichtern und die Show ging los: Ein zwanzig Sekunden langer Spot wurde mehrmals auf eine Leinwand, die Feldherrenhalle oder das Sendlinger Tor projiziert. Zu sehen war eine graphische Darstellung einer Sechs-Gang-Schaltung (ja, sechs!) und zu hören das Motorengeräusch dieser Schaltung. Einfach, aber extrem effektvoll. "Was Neues! In München!" schienen die Passanten zu denken.
Was sonst nur in bestimmten, immer sonnigen Regionen der USA bisher veranstaltet wurde, hat schließlich auch Deutschland erobert. Und wieder wird München seinem exquisten Ruf gerecht: Berlin, Köln und Hamburg können einpacken, denn immerhin war der Kick-Off der nationalen MobMov-Bewegung gestern bei uns in der Stadt!
Kommentare
Mäßig lustig: ja. Aber was
Mäßig lustig: ja. Aber was daran "mutig" oder "revolutionär" ist, wird mir wohl leider für immer verborgen bleiben... Welcher Gefahr setzen sich die "mutigen" Werber denn aus? Dass sich der Mini trotzdem nicht besser verkauft als der Smart? Dass ein Typ vom KVR ihre Genehmigung sehen will? Oder sind diese tolldreisten Menschen sogar *ohne* Genehmigung unterwegs? Oh woooooow...
Langfristig kann ich auf Werbespots im öffentlichen Raum jedenfalls sehr gut verzichten, ob sie jetzt durch "Guerilla Marketing" oder durch irgendwelche anderen Nasen ausgeführt wird, ist mir wurscht. Ne, wirklich :-)
Hm, smart ist ein gutes
Hm, smart ist ein gutes Stichwort.
Nichts gegen MINI, München oder auch die ideehabende Agentur, aber wer sich in der Branche auskennt, der weiß, das smart bereits während der IAA 2002 in Frankfurt a.M. mit 3 smart raodstern durch die Frankfurter Innenstadt fuhr und mit aufmontierten Beamern die Stadt beleuchtete. Es wurden Imagefilme und das Produkt selbst gezeigt.
Ich selbst finde die Form der Werbung super, sehe das immer wieder gerne. Aber diesmal ist München leider nicht Erster.
Trotzdem, weiter so!
Kann mich mal jemand,
Kann mich mal jemand, vielleicht die Autorin, aufklären, wo München in punkto Hipper-Quatsch überhaupt jemals erster war??
Häuser besetzten? Hörspiele? Night-Dinner? Stadtstrand? Flashmob? Nicht wirklich oder??
Ach ja: Werbung ist lästig, manchmal sogar böse. Und wird auch nicht besser, wenn die Kreativtrolls dafür den öffentlichen Raum benutzen, ne beschmutzen.
Arschlustig! Überraschend, dass Werbung wohl manchmal mutiger ist als Kunst. Man muss es nur tun, oder?