The Final Frontier
"Metal-Fans Bayerns, vereinigt euch" war gestern die Devise in der randvoll ausverkauften Olympiahalle, denn es ist schon eine ganze Weile her, dass sich die stilprägenden Helden des britischen Heavy Metal zuletzt in München haben blicken lassen.
Mit "Satellite 15... The Final Frontier" und "Eldorado" präsentierte die Band zunächst zwei Songs der neuen Platte, bevor mit "2 Minutes to Midnight" der erste Klassiker ausgepackt wurde, bei dem naturgemäß so richtig die Post abging.
Sänger Bruce Dickinson, dem man das mittlerweile fortgeschrittene Alter weniger ansieht als seinen langmähnigen Bandkollegen, jagte wie ein Derwisch über die mit viel Science-Fiction-Klimbim dekorierte Bühne und sorgte für eine energiegeladene Show.
Einziger Wermutstropfen für Nostalgiker ist höchstens die Tatsache, dass sich Dickinson mit seiner Kurzhaar-Frisur und zeitgemäßeren Klamotten schon seit längerem vom klassischen buntgescheckten Stretchhosen-Outfit (kombiniert mit überdimensionierten weißen Sneakers) verabschiedet hat. Doch dies nur als kleine modische Randnotiz.
Was folgte, war ein Querschnitt aus der über drei Jahrzehnte währenden Bandkarriere, Metal-Perlen wie "The Trooper", "The Evil That Men Do" oder "Fear of the Dark" durften da natürlich nicht fehlen. Seinen Höhepunkt erreichte das Konzert schließlich mit der fulminanten Zugabe, die mit "The Number of the Beast", "Hallowed Be Thy Name" und "Running Free" die Herzen der mitgrölenden Maiden-Fans höher schlagen ließ.
Und so endete ein Konzert, das alles hatte, was man von einer grandiosen Metal-Performance erwarten durfte: Schweißtreibende Rhythmen, inbrünstig vorgetragene Gitarrensoli, Metal-Posen in allen erdenklichen Variationen und natürlich: Eddie.
Das Bandmaskottchen absolvierte seinen obligatorischen Bühnenauftritt diesmal als drei Meter hohes, grün-gepanzertes Alien-Monster und durfte sich kurzzeitig als Aushilfsgitarrist betätigen.
Zufrieden verließen die Fans nach dem Konzert die Olympiahalle, auch wenn sich so mancher noch den ein oder anderen Klassiker mehr gewünscht hätte. Aber wie heißt es so schön am Ende eines jeden Iron-Maiden-Konzerts: Always look on the bright side of life.