Kampf um die Sonne

Gut, aber nicht überwältigend - so kann man das Konzert von Placebo am Donnerstagabend in der Olympiahalle zusammenfassen. Der Bass wummert, die Gitarrenriffe peitschen. Dazu ertönt die einzigartige Stimme von Brian Molko. Dieser trägt enge schwarze Hose, eine weitausgeschnittene schwarze Weste und hat seine Augen mit schwarzem Kajal untermalt.
Brian Molko hat sogar ein bisschen deutsch gelernt - und das mehr als das obligatorische "Danke". Molko sagt: "Jetzt zwei Minuten Pause mit Rock'n'Roll, jetzt Rock & Schwul".
Einmal wird eine männliche Ballerina auf der Videoleinwand eingeblendet, die statt einem Röckchen einen Riesenpenis aus Plüsch umgebunden hat. Es werden alte Songs wie "Every You, Every Me" gespielt, aber auch zahlreiche der neuen Platte "Battle for the Sun".
Die Show stimmt, keine Frage. Aber statt Überraschungen bekommen die Zuschauer das erwartbare Placebo-Programm. Sich neu zu erfinden, haben Placebo versäumt. Die Placebo-Wirkung lässt nach.
Kommentare
Hallo Lars, Lisa hat
Hallo Lars,
Lisa hat vermutlich obigen Artikel auch geschrieben, ebenso wie den in der SZ. Wenn du hier mit liest, werden dir solche Parallelen nicht nur beim Text sondern auch bei den Bildern auffallen.
.. ganz prima von der SZ abgeschrieben. "die Placebo-Wirkung lässt nach" sogar eins zu eins. Respekt.
mit konzerten scheint's ja mittlerweile wie in der Finanzwelt zu sein, immer mehr, mehr, mehr. einfach nur gut zu sein reicht nicht, es muss schon eine steigerung sein, unter 3% rendite (von was eigentlich?) geht man da nicht mehr hin..
macht ruhig so weiter, und bald kommen nur noch U2 und Tina Turner (dann 78..) nach München, da weiss man dann auch, dass man begeistert zu sein hat.
Ich war übrigens in der Arena, und ich fand's ein super Konzert. Brian solllte man allerdings einen besseren Visagisten empfehlen, vor allem, wenn er sich so "teuer beleuchten" lässt. Die, die da waren, wissen, was ich meine.
gruss,
-lars.
PS: "teuer beleuchten" := Zitat Udo Lindenberg