Messerschmidt und Dornier stören Vorortidylle in Garching

Samstag nachmittag, Sonnenschein. Vorortidylle in Garching. Die Bewohner feiern ein Fest, zahlreiche Gäste sind gekommen - darunter sogar OB Christian Ude. Zwei neue U-Bahnstationen hat der 16.000-Einwohner-Ort bekommen. Nicht nur die Garchinger freuen sich, sondern auch 10.000 Studenten der TU, die nun endlich nicht mehr Shuttlebus fahren müssen.

Doch der schöne Schein trügt. Unter die Feiernden haben sich ein paar Demonstranten gemischt. Sie protestieren gegen die Tafeln in der neuen Endstation Garching Forschungszentrum. Dort sind Tafeln für die Flugzeugbauer Willy Messerschmitt und Claude Dornier angebracht - neben Tafeln für Wissenschaftler wie Albert Einstein, Rudolf Diesel oder Max Planck.

Die Demonstranten kritisieren die Ehrung für Messerschmitt und Dornier, weil diese Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in ihren Fabriken arbeiten ließen und die Kriegsproduktion des nationalsozialistischen Regimes unterstützten.

Kommentare

KJL am Di., 17.10.2006 - 09:52

Da befinden sich die zwei doch in guter Gesellschaft - schließlich hätte es ohne Einstein keine Atombombe gegeben...