Lyrics können genauso einen literarischen Wert haben wie Lyrik: Das beweist "bewegungsfreiheit", die monatliche Veranstaltungsreihe im Literaturhaus München, am Donnerstag, den 20. Oktober 2005:
Frank Spilker, Sänger der grandiosen Hamburger Band Die Sterne, und Bandkollege Kristof Schreuf lesen, singen und legen auf. Michael Sailer darf vor Beginn mit seinen Kolumnen aus der taz Vorband spielen.
Eine Auswahl der besten Lyrics der Hamburger Band gibt es schon vorab zur Einstimmung auf muenchenblogger:
"Warst Du nicht fett und rosig. Warst Du nicht glücklich, bis auf die Beschwerlichkeiten. Mit den anderen Kindern streiten. Mit Papa und Mama. Wo fing das an und wann? Was hat dich irritiert? Was hat dich bloß so ruiniert?"
"Waren wir Helden? Oder waren wir krank? Oder beides? Oder noch schlimmer, sind wirs noch immer? Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten. Wir fanden uns ganz schön bedeutend."
"Du erinnerst dich ja hoffentlich, wovon du geredet hast, fragte ein Idiotin der Bar, während er für einen Freund simultan übersetzte. Ich sagte dazu alles klar und - ich scheiß auf deutsche Texte."
"Wir kommen durcheinander mit verschiedenen Signalen. Wenn uns
was zu krass wird, dann wollen wir das nicht haben. Wir sind viele und wir sind zu zweit. Wir sind big in Berlin tonight."
"Wir sitzen auf der Treppe, um uns Geschichten zu erzählen. Wenn ich noch ne gute Lüge hätte, würde ich mich nicht länger quälen. Denn von allen Gedanken schätze ich doch am meisten, die interessanten."
"bewegungsfreiheit"
Ein Abend mit Frank Spilker, Kristof Schreuf und Michael Sailer
Donnerstag, den 20. Oktober 2005
Beginn: 21 Uhr
Foyer
Eintritt: 8 Euro/ 6 Euro
Literaturhaus München
Salvatorplatz 1
80333 München