War es eine Kunstaktion des Gärtnerplatztheaters? Ein Happening im Rahmen der Kaprow-Ausstellung im Haus der Kunst? Oder ein Junggesellinnenabschied? Wer am Freitag Abend um kurz nach halb zehn Uhr auf dem Gärtnerplatz auf seine Verabredung wartete, bekam Außergewöhnliches mit.
Plötzlich erschienen sechs junge Männer in Strumpfhosen und Jacken gekleidet, blieben vor den Stufen des Theaters stehen, wo etwa zwanzig junge Frauen warteten. Diese trugen allesamt die Maske einer blonden Frau.
Plötzlich warfen die Männer ihre Jacken ab und standen in Ballettdress da. Sogar Haarspangen trugen sie. Leise ertönten die Klänge zu Schwanensee aus einem CD-Rekorder. Grazil bewegten sich die Männer zu der Musik: Sie drehten sich und hüpften. Die Show endete mit einer atemberaubenden Hebefigur. Zahlreiche Passanten blieben stehen und feuerten die Tänzer an. Nach einer Zugabe verschwanden sie wieder in der Nacht.
Nachforschungen haben ergeben, dass es bereits der zweite Auftritt der Männerballetttruppe war. Den ersten kann man auf YouTube bewundern.
Statt Haarspangen tragen, hätten sie doch lieber ihre Brusthaare rasieren sollen. Der "Sterbende Schwan" sieht ansehnlicher aus. TK