Von Sulzbach bis Tel Aviv - Bayerische Staatsbibliothek

Bücher von Displaced Persons

In der Staatsbibliothek werden noch bis 10. Juli die hebräischen Neuerwerbungen aus 50 Jahren gezeigt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Publikationen, die nach 1945 in den Lagern der Amerikanischen Zone, also in Bayern, entstanden sind.

Bereits während des 1. Weltkriegs gab es den amerikanischen Wohlfahrtsverband „Joint“, der die Veröffentlichung jüdischer Schriften förderte. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden die Überlebenden der Schoah, die „DPs“ (Displaced Persons) in Lagern oder anderen Örtlichkeiten untergebracht, in denen sehr schnell ein kulturelles und geistiges Leben stattfand.

Sehr eindrucksvoll ist der gesamte Babylonische Talmud, den zwei Rabbiner im DP-Krankenhaus St. Ottilien ( in der Nähe von Landsberg a. L.) nachdruckten, oder aber ein einfaches Rechenbuch für den Schulunterricht in den Lagern.

Es werden natürlich auch wunderbare alte Handschriften gezeigt und ein sehr ungewöhnliches Faksimile aus einer Synagoge in China.

Der bayerische Ort Sulzbach war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert ein bedeutender Druckort für jiddische Bücher, nach 1920 entwickelte sich Tel Aviv zum Zentrum der Publikationsindustrie.

Von Sulzbach bis Tel Aviv, Hebräische Neuerwerbungen aus 50 Jahren, Bayerische Staatsbibliothek, bis 10. Juli 2015, Mo-Fr 10-18 Uhr, Eintritt frei, mehr Infos hier.

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