"Etrusker" in der Antikensammlung

Der Zauber der Chimäre

In der Antikensammlung am Königsplatz werden nach 70 Jahren die außergewöhnlich reichen Bestände der etruskischen Kunstsammlung gezeigt. Fast alle Exponate ließ Ludwig I. nach München bringen, nur einige Objekte wurden von anderen Museen ausgeliehen.

Eine Nachbildung der Bronzechimäre von Arezzo schwebt auf einem hohen Sockel über den Stufen des Museums und lockt die Besucher an, die Vasen, Kopfgefäße, die mit Reliefs geschmückten Urnen und den Gold- und Eisenschmuck zu bewundern.

Lange Zeit glaubte man, dass die Etrusker ein verschwundenes Volk seien, doch neuere Forschungen haben bewiesen, dass sie „Überlebenskünstler“ waren. Ursprünglich betrieben sie Landwirtschaft und Viehzucht, aber auch Handel mit den Römern, den Griechen und den Orientalen. Dabei lernten sie viel von den anderen Kulturen und imitierten deren Künste sehr geschickt. Schnell erkannten sie, dass sie gegen die Römer keine Chance hatten, und sie assimilierten sich: sie wurden römische Bürger durch Heirat, verkauften ihnen ihre Ländereien und zogen nach Rom, um dort als Priester und Orakelkundige zu wirken und somit auch einen gewissen politischen Einfluss zu behalten.

Ihre Religion war sehr auf den Tod ausgerichtet, deshalb wurde in der Ausstellung eine begehbare Grabkammer nachgebildet: farbenfrohe Wandmalereien mit Trinkgelagen inmitten von Wein- und Olivengärten, dazu Pferde und Reiter und glänzender Goldschmuck.

Mit Hilfe eines Mediaguide kann man sich über die einzelnen Exponate genau informieren und in die geheimnisvolle Welt der Etrusker eintauchen.

Die Etrusker. Von Villanova bis Rom
Staatliche Antikensammlung München
Sonderausstellung 16.Juli 2015 bis 17. Juli 2016
Täglich außer Montag 10 bis 17 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr

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