Äpfel und Bomben
Die Künstler der arabischen Welt halten mit ihren expressiven Werken die politische Realität fest: den religiösen Fanatismus, dem sich niemand entziehen kann, die Grausamkeit der Folterknechte, die Kinder als unwissende Bombenträger.
Zwei Bilder wirken besonders eindringlich: eine Frau mit verbundenen Augen, der man in einer Scheinexekution eine Spielzeugpistole an den Kopf hält, das Ganze aber vor einem pinkfarbenen Hintergrund und mit Rosen umrahmt. Das zweite Bild, vom zurzeit berühmtesten arabischen Künstler Khaldi, zeigt einen jungen Mann neben seinem Auto, im Hintergrund allerdings explodieren die Bomben.
Eine richtige Idylle dagegen kann man nebenan genießen. Fotos von einem gepfropften Apfelbaum mit zweierlei Früchten, die zarten Äste mit kleinen Äpfeln auf farbigem Pantone-Papier, das Zell-Skelett einer Herkulesstaude vor einer weiten Grün-Landschaft und die so ästhetische wie interessante HD-Projektion "I believe they live upon air": Wandelnde Blätter, die aber Insekten sind, ein Naturphänomen, das bereits Magellan 1520 zusammen mit dem venezianischen Forscher Pigafetta entdeckte. In der Videoinstallation kann man die zarten Bewegungen dieser sogenannten wandelnden Blätter anhand eines floristischen Meisterwerks beobachten.
Die beiden Künstler, Philip Gaißer und Niklas Hausser, haben beide an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studiert und zeigen wirklich sehenswerte Objekte, Stillleben, die durch ihre Einfachheit wirken.
Die Jasmin-Revolutionen des Orients neben der abgehobenen Schönheit des Okzidents – eine Kurzbeschreibung unserer Welt.
Jasmin. Orientalischer Sommer ( bis 7. September bei KNUST ),
One Tree. Two Colours ( bis 23. Juli bei JO VAN DE LOO ).