Amor und Aschenbrödel
Aschenbrödel gilt als eines der bekanntesten Märchen Deutschlands und wurde vom Maler Moritz von Schwind als eine romantische Bildergeschichte gestaltet: das schöne blonde Aschenbrödel und seine bösen, hässlichen Stiefschwestern. Dazu gab es auch noch eine politische Erklärung des Künstlers: "Der alte Esel ( d.h. der Vater von Aschenbrödel) ist ein Deutscher", der durch seine zweite Ehe mit einer Südländerin die Stellung des edlen deutschen Mädchens bedroht, doch höhere Kräfte sorgen für Gerechtigkeit. Dieses imposante Gemälde war auch für das 1942 in Linz geplante Führer-Museum vorgesehen als Verherrlichung des deutschen Wesens.
Doch nicht nur die 1812 erschienenen Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm haben die Romantiker inspiriert, sie greifen immer wieder auf die antiken mythologischen Gestalten zurück: Dido und Aeneas, Zeus als weißer Stier mit Europa auf dem Rücken, Amazonen, Satyrn, Nymphen und Faune.
Ein ganzer Bilderzyklus von Edmund Friedrich Kanoldt widmet sich „Amor und Psyche“ (1881). In heroischen Landschaften mit zerklüfteten Felsen, dunklen Baumgruppen und wilden Meeresstränden nehmen die Menschen nur einen unbedeutenden Platz ein. Amor, der charmante Gott der Liebe, verliebt sich selbst und hat damit einige Probleme: seine Angebetete, die Nymphe Psyche, wird von seiner eifersüchtigen Mutter Venus nicht akzeptiert. Erst als Psyche für die eitle Venus aus der Unterwelt eine Schönheitssalbe holt, kehrt der Friede ein. Eine schöne Seele allein genügte also schon damals nicht.
M wie Mythen, Märchen, ...
Bis 06.01. 2013 in der neuen Pinakothek, Studiengalerie Saal C