Ausstellung Gegenkunst in der Pinakothek

Führerkunst und verfemte Kunst

Die Ausstellung Gegenkunst in der Pinakothek der Moderne stellt die angepasste NS-Kunst und die „entartete“ Kunst der Hitlerzeit gegenüber. Es sind nur wenige Werke zu sehen, die sind jedoch interessant besprochen.

1937 war ein Schicksalsjahr für die deutschen Kunstschaffenden, denn es fanden in München zwei Ausstellungen statt, die alle zeitgenössischen Bilder und Skulpturen in zwei Kategorien einteilten: die von Hitler akzeptierten und geförderten Darstellungen und die von ihm verfemte und dann auch verbotene Kunst. Die Ausstellung Gegenkunst in der Pinakothek der Moderne stellt nun die angepasste NS-Kunst und die „entartete“ Kunst der Hitlerzeit gegenüber.

Neben anderen Werken werden zwei Triptychen gegenübergestellt: „ Die vier Elemente“ (vor 1937) von Adolf Ziegler, von seinen Gegnern auch spöttisch „Meister des deutschen Schamhaars“ genannt, auf dem vier nackte junge Frauen, die absolut dem arischen Schönheitsideal entsprechen, die Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft symbolisieren. Adolf Ziegler war Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste und ließ 1937 mehr als 22 000 Werke als „entartet“ beschlagnahmen. Ihm gegenüber das Triptychon „Versuchung des hl. Antonius“ (1936/37) von Max Beckmann, auf dem mit sehr expressiven Farben und Formen die Versuchungen und Grausamkeiten gemalt wurden, die wohl auch auf das deutsche Volk zukommen würden. Der Maler und seine Frau verließen 1937 Deutschland und emigrierten nach Paris und später nach Amsterdam. Max Beckmann starb 1950 in New York.

Die Plastik „ Der Aufstieg“ (1929) von Otto Freundlich könnte mit ihrer Ausdruckskraft auch von Picasso stammen. Dieser jüdische Bildhauer wurde 1942 im KZ Lublin-Maidanek ermordet.
Die kleine Ausstellung zeigt zwar wenig Exponate, es wird aber jedes einzelne im historischen Kontext ausführlich besprochen.

GEGENKUNST
Pinakothek der Moderne
20.5.15 bis 31.1.16

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