Arcade Fire im Zenith

Leiden im Vorort

Arcade Fire ist das Wunder am Sonntagabend nicht gelungen: Die raffinierte Musik hat, wie zu befürchten war, an der Akustik im Zenith gelitten.
Leiden im Vorort

Die Musik von Arcade Fire ist bombastisch, orchestral, manche finden sakral. Als folkigen Indie-Rock kann man sie beschreiben, hören muss man sie selbst. Nur sollte man dies nicht im Zenith machen. Die Akustik beim Auftritt der kanadischen Band am Sonntagabend war mal wieder alles andere als erfreulich.

Im hinteren Bereich soff die Musik einmal mehr gnadenlos ab, nur im vorderen Teil entfaltete sich die wahre Schönheit der Songs wenigstens ein bisschen.

Dennoch ist das Konzert im Zenith seit langem ausverkauft gewesen. Und die Besucher feiern jeden Ton der Band, jede Geste des Sängers Win Butler wird bejubelt, bei jedem Trommeleinsatz der anderen Bandmitglieder mitgeklatscht.

Arcade Fire beginnen mit "Ready to start". Auch die Songs, die folgen, ziehen in den Bann: das punkige "Month of May", das folkige "Wake Up" oder das discohafte "We Used To Wait". Acht Musiker stehen auf der Bühne. Sie spielen Gitarre, Piano, Akkordeon, Xylophon, trommeln oder geigen.

Die meisten Lieder stammen von dem neuen Album "The Suburbs" - dem dritten Album, das Arcade Fire in ihrer achtjährigen Bandgeschichte veröffentlicht haben. Das Thema: Es geht um die Jugend in der Vorstadt, die geprägt ist durch Langeweile, verpasste Chancen und manchmal durch Glück.

Und so gibt es doch noch eine Erklärung, warum die akustisch raffinierten Arcade Fire im Zenith spielen müssen. Die Konzerthalle liegt in Freimann, einem Vorort von München. Auf dem Weg von der U-Bahn in die Konzerthalle findet man genau die Szenerie aus dem Album vor: Betonbauten, ein trostloser Spielplatz, riesige Parkplätze.

Kommentare

barcelonita am Mo., 29.11.2010 - 20:53

Meine Reden! Dass die Akustik im Zenith furchtbar ist hat sich gestern mal wieder bewahrheitet. Sehr schade für dieses tolle Konzert! Ich war ständig am rumlaufen um den "besten akustischen Platz" zu finden. Am besten wars dann doch mittendrin ziemlich weit vorn. Arcade Fire – unglaublich, wie immer! Aber eins ist sicher: Zenith never again!

Neuen Kommentar hinzufügen
Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.