Ein Abend im irischen Himmel: The Frames im Ampere

Fast ausverkauft muss es gewesen sein, das Ampere am Mittwoch, den 31. Januar. Jung und alt, Iren und Nichtiren - alle warten sie gebannt auf The Frames, die irischen Berühmtheiten, die angeblich in ihrem Heimatland jede Halle zum Beben bringen. (Fotos vom Auftritt gibt es in unserer Bildergalerie)

Foto The Frames München, Ampere

So ganz konnte ich mir das nicht vorstellen, da ich sie bisher noch nie live gesehen hatte, aber ich sollte an diesem Abend vom Gegenteil überzeugt werden. Spätestens nach "Falling Slowly" aus ihrem derzeitigem Album "The Cost" haben sie mich in ihren Bann gezogen, allen voran der Bilderbuch-Ire Glen Hansard, der sogar mit Kaugummi wundervolle Töne von sich geben kann und auf Gitarren spielt, die aufgrund ihres abgenutzten Zustands schon Geschichten erzählen und bereits einen Platz im Museum verdient hätten.

Aber was macht den Klang der Frames so einzigartig? Es ist die magische Kombination aus E-Geige, Bass, Schlagzeug und Gitarren mit einer unglaublichen Lautleisedynamik und Melodien, die nicht mehr aus dem Kopf weichen wollen. Erinnert stellenweise an Radiohead.

Das Publikum durfte miterleben, wie nahe den Frames ihre eigene Musik geht und wurde eingelanden auf eine Reise, der wohl kein Zuschauer widerstehen konnte. Es wurde mit geschlossenen Augen getanzt und jeder Klang aufgesaugt. Eine unglaubliche Spannung, die nicht nachlassen wollte.

Foto The Frames München, Ampere

Zwischendurch gab es ab und zu Geheimnisse über die Verhaltensweisen der männlichen irischen Spezies, Hintergründe zu Liedern, die Berichterstattung über ein einschneidendes Konzerterlebnis damals in Hamburg und einen nachempfundenen Adelholzener Werbespot auf der Bühne.

Nach zwei Stunden und unzähligen Zugaben, zu denen auch jeder gewillte Konzertgänger seinen aktiven Mitsumm-oder-Singbeitrag liefern durfte, verließen sie kaputt aber glücklich über das eben Geschaffene die Bühne.

Hoffen wir, dass sie München bald wieder besuchen, denn die CDs können diese einzigartige Stimmung kaum einfangen.

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