Rauchverbot (I) - Die neue Einsamkeit der Biere

Vier Wochen Rauchverbot, Zeit für ein erstes Fazit. Muenchenblogger beleuchtet verschiedene Aspekte im alltäglichen Umgang mit der Anti-Qualm-Verordnung.

Willybecher

Gut besuchte Kneipen sind als solche meist schon von weitem an einer Traube von etwa 15 bis 20 Menschen zu erkennen, die sich zwecks Erleichterung des Nikotinentzugs ins Freie begeben haben. Geräuschlos geht dies meistens nicht vonstatten und damit sich nicht allzuviel Bierseligkeit auf dem Gehsteig ausbreitet, gilt in den meisten Kneipen: "Die Getränke bleiben drinnen."

Jennerwein

Doch nur ungern gibt der erfahrene Kneipengänger sein Getränk aus der Hand - gerade zu fortgeschrittener Stunde lauern zahlreiche Gefahren, denen die ungeschützte Erfrischung ausgesetzt ist. Für notorische Bierklauer und andere kleinkriminelle Kneipenelemente brechen paradiesische Zeiten an.

Rauchergruppen bleibt deshalb oft gar nichts anderes übrig, als abwechselnd einen Wachposten in der Kneipe zu stationieren, der mit Adleraugen über die vorübergehend verlassenen Gläser wacht. Angst und Misstrauen ziehen in die Kneipe ein, einst Ort und Sinnbild bierseliger Verbrüderung. Es wird kalt in Deutschlands Kneipen - da hilft auch kein Heizpilz.

Kommentare

Anschi am Di., 29.01.2008 - 23:24

Seit dem Rauchverbot macht das weggehen echt weniger spass - die Geselligkeit hat leider ganz schön einbüssen müssen

mercury666 am Di., 29.01.2008 - 23:37

Sorry, sehe ich ganz anders. Ich bin froh, dass ich jetzt von Restaurant zu Kneipe zu Club ziehen kann und endlich ist Schluß mit der für mich nervigen Raucherei.

Jetzt ist das Rauchverbot 4 Wochen alt und es ist überall genauso voll wie vorher, von leeren Kneipen keine Spur, ganz im Gegenteil, in vorher ziemlich verrauchten Läden ist sogar mehr los und man sichtet wieder Familien mit Kindern - gut so. Und was das Problem der Rauchergruppen angeht, die rausgehen und ihr Bier stehen lassen müssen: So ist das nun mal. Es gehen doch nie alle auf einmal raus und wollen rauchen, wenn man zu mehreren unterwegs ist. Und wenn mal nur zwei Raucher zusammen weg sind, dann kann man ja auch mal warten bis man weiterzieht und raucht dann eine. Ich denke fast niemand hat damit ein Problem.

Mein Gefühl ist: Das Rauchverbot hat bisher nur Vorteile und ich habe auch noch niemanden bisher kennengelernt, der sich abends über das neue Rauchverbot aufgeregt hat, weil er/sie sich jetzt keine anzünden kann.

Sylva am Mi., 30.01.2008 - 15:34

Ich gebe mercury666 recht, ich hab auch noch nichts davon gemerkt, dass die Kneipen leerer geworden wären. Von Donnerstag bis Samstag Abend ist es voll wie immer.

Das Weggehen macht mir in rauchfreien Kneipen viel mehr Spaß als vorher: keine lästigen Gerüche an mir und an meiner Kleidung, kein aufgezwungenes Passivrauchen mehr.

Letztendlich muss sich jeder Raucher persönlich die Fragen stellen: wieviel ist mir meine Sucht wert? Bleibe ich deswegen wirklich zuhause? Stell ich mich wirklich bei jedem Wind und Wetter vor eine Kneipe? Verlasse ich deswegen die gesellige Runde, in der ich mich gerade noch sehr gut unterhalten habe?

Für mich klingt das wie das Gegenteil von Freiheit.

Andy am Mi., 30.01.2008 - 21:20

In Bayern unmöglich, aber in den übrigen Bundesländern denkbar. Man schenkt draußen ein Heizpils aus. Viel besser als ein Heizpilz. Ist auch umweltfreundlicher.

cozi am Mi., 20.02.2008 - 21:30

bitte, was haben eltern mit kindern abends in kneipen verloren?!

in speiserestaurants - gut, da lass ich mir das rauchverbot eingehen. aber in einfach kneipen hätte man durchaus eine zweiraumregelung (nichtraucher/raucher) treffen können.

es ist ein völlig übertriebener schwachsinn - und scheinheilig obendrein. denn verdienen möchte unser lieber staat nach wie vor kräftig an der tabaksteuer, und er wird es auch weiterhin tun.

campari am So., 15.02.2009 - 12:59

Glücklicherweise wird das rauchfreie Ausgehen jetzt ermöglicht.

Nichtraucher wollen sich nicht länger vergiften lassen. Es gibt zahlreiche seriöse Veröffentlichungen über die giftigen Inhalte von Zigartetten- und Zigarrenrauch. Ich betrachte Rauchen als Körperverletzung, da ich in geschlossenen Räumen gezwungen bin, diesen Rauch zu inhalieren.

Warum nimmt man die Raucher in Schutz und nicht den Nichtraucher? Alles eine Marketingstrategie der Tabakindustrie.
Ein Raucher ist dumm, da er auch noch eine Stange Geld dafür bezahlt, dass er sich vergiftet.

Von mir aus könnte man Rauchen generell verbieten, denn es ist überflüssig und verursacht sehr hohe Gesundheitskosten.

Thorsten am So., 15.02.2009 - 21:29

Niemand zwingt Dich, Lokalitäten zu besuchen in denen geraucht wird.

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