Frohe Prozession

Geistesfreiheit statt Geistliche

Der Bund für Geistesfreiheit organisiert ein Kontrastprogramm zum Kirchentag. Teile der Stadt werden zur religionsfreien Zone erklärt - und auf einer frohen Prozession wird über Gott und die Welt diskutiert.

"Der Bund für Geistesfreiheit ist eine Weltanschauungsgemeinschaft, die sich an den Grundsätzen der Aufklärung und des Humanismus orientiert. Daher stehen unsere Überzeugungen in Gegensatz zu dogmatischen Religionen und Ideologien, die sich im Besitz einer absoluten Wahrheit wähnen."

Von Mittwoch an fallen hunderttausende Christen in München ein, um gemeinsam zu beten, zu diskutieren und zu feiern. Einer will ihnen die Riesenparty vermiesen: der Bund für Geistesfreiheit.

Denn der BFG kritisiert die Doppelmoral und Verstaubtheit der Kirche. Deswegen werden einige Veranstaltungen als Gegenprogramm zum Kirchentag organisiert.

Teile Münchens werden zur religionsfreien Zone erklärt - wie auch schon am Karfreitag (muenchenblogger berichtete). An Christi Himmelfahrt (13. Mai) findet eine Frohe Prozession statt, die vom Geschwister-Scholl-Platz über den Altstadtring bis zum Gärtnerplatz führt. Start ist um 13 Uhr. Ein musikalischer Abschluss mit froher Verkündung ist gegen 16 Uhr auf dem Gärtnerplatz geplant.

Auch während der anderen Kirchentag-Tage sind Aktionen geplant. Weitere Infos zu den Terminen gibt es hier.

Kommentare

huslige am Di., 11.05.2010 - 15:24

Frei nach Blue Eyes:
"...if you swear that there's no truth and who cares
How come you say it like you're right?..."

Thorsten am Mi., 12.05.2010 - 12:47

Amen!

Andi am Mi., 12.05.2010 - 16:20

Definiere "echter Atheist".

Solange sich die Kirche für ihren beweisfremden Dogmenapparat und alle daraus folgenden Kindereien (...) vom Steuerzahler bezahlen lässt, sich dann überall einmischt, rationalen Diskurs in der Gesellschaft verhindert, wo es nur geht, und anschließend auch noch universellen Respekt und Wegducken einfordert, ist nichts egal.

Trennung von Kirche und Staat, Baby. Ansonsten kann jeder glauben, was er will.

Juli am Mi., 12.05.2010 - 16:40

Andi hat sooo Recht: Ich war evangelisch und bin vor Jahren aus der Kirche ausgetreten - was mich aber nicht davor bewahrt, die Pension des unsäglichen katholischen Mixa mitfinanzieren zu müssen, da sie (siehe FRERK) aus den normalen (staatlichen) Steuergeldern gezahlt wird. Es gibt kein Entkommen, und daran MUSS sich etwas ändern!

Mapaed am Do., 13.05.2010 - 01:33

Solange es Mitbürger gibt die froh sind wenn ihnen gesagt wird was sie denken sollen, wer oder was für bestimmte Dinge verantwortlich ist (in diesem Falle "Gott") und was sie deshalb tun sollen - solange wird es die Institutionen "Kirche" in den verschiedenen Ausprägungen geben.
Da diese "Erklärungshoheit" natürlich auch mit Macht über diese Mitbürger verbunden ist - welche Veranlassung hätten denn die Kirchen daran etwas zu ändern? Sie würden sich doch nur selbst schaden.
Dass die Kirchen mit einer moralischen Überlegenheit "werben" - "wir halten auch die andere Wange hin" und in der Realität eher im Zweifel gerne mal zuerst zuschlagen ... das ist eine der fast schon zynischen Diskrepanzen zwischen "Botschaft" und "gelebter Struktur" ...
Aber wer diese Perspektive und Wahrnehmung nicht hat - der kann in der Kirche doch wunderbar leben und glücklich mit sich selbst und der Situation sein.

Aus dieser Perspektive bekommt die Bezeichnung der Gläubigen als "die Schäfchen Gottes" eine ganz neue Bedeutung - ebenso wie die der Amtsträger der Kirchen als "Hirten" ...
Wer "geführt" werden will ...

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