"Munich Redux: Germany’s Hot Spot of the Moment"
So begann die Lobeshymne der amerikanischen Zeitung "New York Times" am 29. Januar 2006:
"There's a bar in Munich's newly hip Glockenbach district that doesn't need a doorman. Hanging down over the doorway is an epiglottis of thick red curtain that's security enough for the X-cess Cafe on Jahnstrasse."
Am 13. April 2008 legt die NYT nach:
"At the trendy vegan restaurant Saf im Zerwirk, nothing washes down the lasagna layered with cashew ricotta quite like a tarragon and tonic. The staff infuses the gin for this organic highball in-house with pear and citrus as well as tarragon."
Wieder folgen mehr als hundert Zeilen über das coole, trendige, lebenswerte München. Das Zerwirk, die nette Kneipe Maroto, das legendäre Fraunhofer Schoppenstüberl, das alte Nymphenburger Schloss. Viel mehr als Weißwurst und Bier. Einfach: the place to be. Wie wahr!
Erfreulich, dass sich der Kommentar der NYT mit den Vorstellungen von Frau Sonnabend über München deckt. Auch, dass ihr der Artikel Gelegenheit zum erhabenen Gefühl gegenüber Berlin gibt.
Das Schicksal Berlins ist eben auch ein anderes. Noch nach dem Krieg weitere Verluste von solcher Dimension, in die sich Frau Sonnabend anfangen könnte hineinzudenken, wenn sie sich vorstellt, dass Siemens-München nach Berlin zurückzieht.
Die Freude sei ihr gegönnt, allerdings habe ich den Zusatz, dass das alte Berlin als Weltstadt immerhin landesweit anziehend war - was ich jedenfalls vom heutigen München nicht behaupten würde.