Absolutes Rauchverbot in Bayerns Kneipen

Die SZ gab gestern unter der Überschrift Das Ende des Zweiten Wohnzimmers einigen Wirten das Wort, die dabei die Bandbreite zwischen Akzeptanz, Resignation und Protest recht gut ausfüllten.

Vielleicht bin ich, der ich die Tage bis zum Rauchverbot-Start am 01.01.08 schon in freudiger Erwartung herunterzähle, ja nicht ganz alleine mit der Annahme, dass es eine nicht geringe Anzahl von Leuten gibt, die sicherlich öfter (und lieber) mal im Zweiten Wohnzimmer vorbeischauen würden, wenn danach s'Gwand und d'Haar nicht so würzig durchgeräuchert wären?

Ich bin da zwiegespalten.

Ich bin Gelegenheitsraucher, ich rauch 4 Wochen gar keine und dann, wenn ich mal ein paar Bier hab oder beim Fußball, bin zieh ich ne ganze Schachtel durch.
Bin also nicht wirklich abhängig vom Nikotin und irgendwie dann doch (zumindest psychisch).

Daher würd ich auch gerne weiterhin beim Bier eine rauchen, dennoch hab ich im Ausland (Italien, Irland, Norwegen), die Erfahrung gemacht, dass es ohne Zigaretten in der Kneipe auch geht. Und es gar nicht so unangenehm ist, ganz im Gegenteil. Wie Tobi bereits geschrieben hat, es ist sogar sehr angegehm wenn Haut, Haar und Kleidung nicht riechen wie ein Aschenbecher.

Bin gespannt wie die Sache in Deutschland gehandhabt und akzeptiert wird.

Also zum Rauchverbot,

ich sage in Restaurant und Speiselokalen sollte es gelten.

Aber bei Festen z.B: Oktoberfest ohne ähnliche ist das doch gar nicht umsetzbar oder wird jeder am Eingang dann gefilzt ob er
Tabakwaren dabei hat ?.

Ich bin mir sicher das Sie das Gesetz nochmal überarbeiten werden.

Ich bin Nichtraucher und mich stört es in der Kneipe nicht wenn einer neben mir raucht im Speiselokal muss es nicht sein und da kann auch ein jeder Smoker warten oder vor die Türe gehen.

Gruss Hans.

Neue Variante: man kann auch, wie Cohu, der Meinung sein, dass ein allgemeines Rauchverbot sehr schwer zu rechtfertigen ist und den Staat die Vorgänge in Privaträumen ganz allgemein nichts anzugehen haben. Und sich gleichzeitig auf die Zeit nach Silvester freuen. So gelenkig ist der menschliche Geist :-)

Hm, ich kann die Argumentation mit der Wiesn durchaus nachvollziehen.

Ich denke aber, die Idee dahinter ist, dass der soziale Druck die Raucher dazu bewegen soll, sich erst gar keine anzuzünden.

Die "Kontrolle" der Einhaltung (auf Seiten der Gäste) erfolgt demnach nicht, wie viele vielleicht annehmen, durch Dritte (Wirte, Ordnungsamt, Polizei, Stasi, ...) sondern durch die anderen Besucher, die es einfach nicht hinnehmen, dass sich jemand über das Verbot hinwegsetzt.

Soweit zumindest die Theorie...

Ich glaub, dass sich ziemlich viele veranstaltungen vor die tür verlagern werden wenn das gesetz in kraft tritt.

Auf der wiesn gibts angeblich KEIN Rauchverbot, es gilt nur für lokale volksfeste, aber sag mir mal einer wie man des auf der wiesn kontrollieren soll? die securitys haben schon genug mit bsoffenen zu tun um auch noch auf raucher achten zu können...

Ich frage mich halt, wie das einer Kneipe wie dem Johannis Café und anderen kleinen Läden funktionieren soll, wo sich zu bestimmten Zeiten 80 Prozent Raucher aufhalten.

Auf der Wiesn wird vielleicht der eine oder andere Maßkrug mehr zweckentfremdet werden, um dem (nicht)rauchenden Nachbarn eine überzubraten.

Endlich! Ich bin sicher viele meiden verrauchte Kneipen und freuen sich schon darauf, auch wieder ausgehen zu können. Z.B. Das Anti in der Jahnstraße fand ich immer gut, aber man braucht leider eine Gasmaske ...

Wir Menschen ohen Rauchsucht (Nichtraucher klingt immer so, als wäre der Raucher der Normalfall) haben lange genug ertragen und den Mund gehalten, jetzt müssen eben die Raucher mal Rücksicht nehmen.

Der Spruch mit der eingeschränkten Freiheit nervt mich gewaltig, denn wo bleibt meine Freiheit auszugehen, ohne vollgestunken zu werden!?

Und von wegen, dann sollte auch noch der Alkohol verboten werden und und und: Das kann jeder selbst entscheiden, da er dabei die Mitmenschen nicht belästigt und vergiftet ...

Die meisten Raucher sind da leider sehr intolerant und denken nur an ihre Sucht. Aber das liegt nun mal auch am Problem der Sucht. Entzug macht nun mal keinen Spass.

totaler schwachsinn! unsere freiheiten werden in letzter zeit immer weiter eingeschränkt. ich sag nur schäuble. unser treusorgender, bemutternder staat mischt sich heimlich und leise mehr und mehr in unser privatleben und versucht uns soweit wie möglich zu kontrollieren. ein schwachsinniges gesetz nach dem anderen wird verabschiedet, anstatt mal die wichtigen probleme in die hand zu nehmen.

fakt ist, dass durch dieses gesetz viele kneipenwirte in bedrängnis kommen werden und schliessen müssen. die vielfalt wird verloren gehen. und ihr ach so geschundenen nichtraucher werdet trotzdem stinkend heim gehen. wenn nicht nach rauch, dann halt nach schweiß. wen stören schon die 5 alkis, die sich unten in der pilsbar eine nach der anderen zu ihrem bier anzünden? die sollen doch auch ihren spass haben und irgendwann isses dann halt vorbei.
warum können nicht raucherkneipen und "kneipen für menschen ohne rauchsucht" nebeneinander existieren. somit wären alle bedient und jeder könnte sich aussuchen, wohin er geht. es geht ja echt nicht um restaurants, von mir aus sollen die rauchfrei sein, aber in kneipen und diskos ist es vollkommener schwachsinn. so macht uns der staat stück für stück zu unmündigen bürgern. wieso habt ihr menschen ohne rauchsucht denn nicht schon längst eure rauchfreien kneipen? wenn ihr gerne nicht stinkt, dann wären die doch gesteckt voll und eure freunde würden vielleicht auch aufhören, um endlich bei euch im club mit dabei zu sein. und bei gutem angebot würden sich dort bestimmt auch mal raucher blicken lassen, die vielleicht dann rausgehen auf ne zigarette. und wenn da in der süddeutschen steht, einer hätts mal probiert und wär pleite gegangen, dann tuts mir leid, aber dann hat vielleicht auch das restliche angebot nicht gestimmt, seid doch mal kreativ!

aber is eh egal! ich brauch keine weiteren verbote, ich will selbst entscheiden dürfen, was ich mach und was nicht und brauch keinen staat dazu! lasst doch die leute selbst entscheiden!

und nun willkommen in der zukunft:

www.usatoday.com/news/health/2006-11-27-smoking-bans_x.htm

wo bleibt da bitte die selbst-ver-ant-wort-ung!

In dem Artikel (übrigens etwa ein Jahr alt) steht, dass in den USA für Pflegefamilien gesetzliche Vorschriften existieren, die das Rauchen im Umfeld der Kinder untersagen, etwa im Haus oder wenn die Kinder im Auto mitfahren.

Also: Wird im Auto geraucht, wenn Kinder (unter 12 Jahren) mit drin sitzen, kosts 25 Dollar Strafe. - Wer selbst-ver-ant-wort-lich (wenn nicht aus Liebe zu seinen Kindern) darauf verzichtet, zahlt keine Strafe.

Wenn das die Zukunft ist, dann Willkommen!, Zukunft.

Wer seine Kinder vollraucht, ist ein unverantwortliches Arschloch. Aber das hat den Staat nichts anzugehen. Was soll man machen, wenn der Süchtling trotzdem weiterraucht? Ihm die Pflegekinder wegnehmen und in ein staatliches, rauchfreies Heim stecken? Und soll man es auch unter Strafe stellen (und das durchsetzen), wenn er die Kinder vor den Fernseher setzt? Oder ihnen gezuckerten Tee zum einschlafen gibt, so dass sie Karies kriegen? Braucht man da nicht auch endlich ein strafbewehrtes *Gesetz* gegen??? "Land of the Free" ist wohl auch schon lange her.

Analog finde ich vollgerauchte Restaurants widerlich. Aber wenn ich in meinen (!) Privaträumen (!) eine Kneipe für Raucher einrichten will, dann hat mir das niemand zu verbieten. Und komme mir jetzt niemand mit der armen Solidargemeinschaft, die profitiert nämlich noch vom frühzeitigen Ableben der Raucher.

Ich frage mich nur, wieso ich als Erwachsener ein Recht auf eine rauchfreie Umgebung habe (am Arbeitsplatz, in öffentlichen Gebäuden, im ÖPNV, bald in Gaststätten, etc.), ein (Pflege-)Kind aber auf Teufel komm raus der Verantwortung Dritter ausgesetzt bleiben soll. - Wo bleibt denn da der Schutz derjenigen, die sich selbst nicht schützen können?

Du hast Recht, es bleibt die Frage, wo man in Fällen der persönlichen Freiheit die Grenze ziehen soll. Genau an diesen Stellen wird es ja immer haarig, man bedenke die Diskussion um gewalttätige Videospiele und dergleichen.

Klar, da kann man keine kategorische Grenze ziehen. Ich meine, körperliche Züchtigung der Kinder o.ä. will ja selbst ich niemandem erlauben :-)
Die "Schutzwürdigkeit" von Erwachsenen (und um die geht es in der deutschen Diskussion ja fast ausschließlich) ist aber nochmal ein andres Paar Stiefel. Was, wenn es z.B. einem Arbeitnehmer nichts ausmacht, in einer verrauchten Kneipe zu arbeiten, und er das bei entsprechender finanzieller Kompensation gerne in Kauf nähme? Muss man ihm diese Entscheidung abnehmen? Und warum wird dann Schichtarbeit nicht auch verboten - erwiesenermaßen Gift für die Gesundheit? Warum muss man die *Gäste* schützen - die sich ja in Gottes Namen gar nicht in eine verrauchte Kneipe setzen zu brauchen? Leuchtet mir alles nicht ein.

Aber auf rauchfreies Frühstücken im Puck freue ich mich schon heute :-)

Ich bin es langsam leid, daß diese cohu ständig die Kommentare schreibt die ich schreiben will.
fauch.