Aktuelle Umfrage: Erwin oder Günther?

Der eine ist Niederbayer, der andere Franke. Der eine ist katholisch, der andere Protestant. Beide haben nur ein Ziel: Den Chefsessel in der Bayerischen Staatskanzlei.

Während Noch-Ministerpräsident Edmund Stoiber schon Berliner Luft schnuppert und sich mit dem Zustandekommen einer großen Koalition herumplagt, ist an der Isar der Machtkampf um den Posten des Landesvaters nun vollends entbrannt. Sowohl Innenminister Günther Beckstein als auch Staatskanzleichef Erwin Huber haben ihren Machtanspruch deutlich gemacht.

Nur für einen gibt es wohl kein Zurück mehr: Edmund Stoiber kann sich ein Scheitern der Berliner Koalitionsverhandlungen keinesfalls leisten, zu dünn ist für ihn die Luft in den bayerischen Schaltzentralen der Macht geworden. Teile der CSU-Fraktion haben ihn bereits offen zum Rücktritt aufgefordert.

Im Landtag scheint derzeit Beckstein - wenn auch knapp - die Nase vorn zu haben, doch das Rennen ist noch nicht gelaufen. Bei den Lesern von sueddeutsche.de liegt der Innenminister deutlicher vor Huber. In der aktuellen Umfrage schneidet auch Landtagspräsident Alois Glück ganz passabel ab. Weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen landen hingegen CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann (den wohl niemand kennt) und Stoibers Kettenhund Markus Söder (dessen Nominierung für die Umfrage eher als Scherz der Redaktion gedeutet werden darf).

+++Update+++

Inzwischen konnte sich Stoiber zumindest soweit durchsetzen, dass die Entscheidung über seine Nachfolge erst nach Ende der Koalitionsverhandlungen getroffen wird. Sollte er wirklich gezwungen sein, dieses Hintertürchen zurück in die Staatskanzlei im November nutzen zu müssen, dürften in der CSU einige Gesichter lang werden - am längsten wohl die vom Erwin, vom Günther und natürlich vom Ede selbst.

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