Ab IQ 100: P1 will die Intelligenzia

Foto Champagner-GläserAn einem noch geheimen Tag im April wird Oli Kahn wohl nicht an den Türstehern vom P1 vorbeikommen. Wer dagegen schon immer mal ins P1 wollte, erhält nun eine neue Chance.

Im Internet kann man auf der Seite www.abiq100.de einen Test ausfüllen. Ist das Ergebnis so gut und der IQ wird als über 100 gewertet, kann man - auch wenn man keine teure Rolex besitzt - einmal Münchens Nobeldisco live erleben. Der genaue Tag wird einem jedoch erst einige Tage vor dem Termin per Email mitgeteilt. Bestehen nämlich viele den Test, wird es ein Freitag sein, haben jedoch nur wenige einen IQ von über 100, steigt die Party an einem Donnerstag.

Die Fragen des Tests lauten zum Beispiel: "Wie viele Stunden und Minuten sind 18 600 Sekunden?", "Heute ist Mittwoch. Welcher Tag ist in 4 Tagen seit gestern?" oder "Setzen Sie die fehlende Zahl ein: 4, 5, 8, 17,...".

Liegt der IQ des Users unter 100, heißt es auf der Seite lapidar: "Vielleicht klappt's im nächsten Leben". Vielleicht verpasst man so aber auch rein überhaupt nichts.

Kommentare

cohu am Mi., 11.04.2007 - 14:51

"Setzen Sie die fehlende Zahl ein: 4, 5, 8, 17,..."
Also, diese Zahlenfolgentests hab ich noch nie verstanden.. Warum sollte die Reihe, statt der doofen Dreier-Additionsregel, nicht der Regel folgen "reihe beliebige Zahlen aneinander"? Oder der Regel, dass nach 17 immer 32 kommt, unabhängig von den anderen Zahlen? Oder der, dass nach den ersten 4 Zahlen stets eine 44 kommt? Woher weiß man denn dann, welche Regel die "richtige" ist (nämlich die, die an die der Fragesteller gerade denkt)? Ich halte das für ein nichttriviales Problem!
Also ich seh schon, nix P1-Party für Cohu...hab den Test erst gar nicht probiert.

David am Mi., 11.04.2007 - 15:02

Das dürfte Oli Kahn nicht abhalten. Der Kerl ist alles andere als blöd, und schlauer als der Durchschnitt (IQ 100 ist als Durchschnitt der Bevölkerung definiert) wohl allemal. Kahn hat Abitur (und ich finde jetzt zwar keine Quelle, aber bilde mir ein mal gelesen zu haben, dass er eine 1 vorm Komma hatte), hat angefangen Wirtschaftswissenschaften zu studieren und wird wohl aller Vorraussicht nach mal Manager vom FCB. Ein anderes Beispiel wäre passender gewesen.

Die wirkliche Frage ist wohl eher: Wenn die bei einer IQ Grenze von 100 eine massive Veränderung der Zusammensetzung des Publikums erwarten, was läuft denn dann bitte an normalen Abenden im P1 rum?!?

PS: Scheiße, schon wieder an der Rechenaufgabe gescheitert.

DerDude am Mi., 11.04.2007 - 21:23

Man sollte lieber - p1 nicht geeignet - mal ein Kultur und Interessenstest machen. Damit man nicht mehr so oft langweilige Leute trifft, die sich abseits des Mainstreams für nix interessieren, seit der Schule höchstens Dan Brown gelesen haben und auch sonst einem nicht plausibel erklären können, wie sie die Zeit des Tages, außer mit Fernsehen, so rumbekommen.

Andreas Brandmaier am Mi., 11.04.2007 - 21:31

Ein sehr richtiger Gedanke, cohu.

Gesucht ist also eine Folge x0=4, x1=5, x2=8, x3=17. Natürlich gibt es unendlich viele Möglichkeiten da eine Funktion hineinzulegen oder sich Berechnungsvorschriften zu überlegen. Jetzt kommt aber Ockhams Rassiermesser (http://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser) ins Spiel. Ockham hat sinngemäß gesagt: Hat man mehrere Theorien die einen Sachverhalt erklären, soll man die einfachste bevorzugen.
Es geht also nicht darum irgendeine Lösung zu finden (das wäre nämlich prinzipiell jede beliebige Zahl), sondern eine die konsistent und einfach ist. Natürlich ist "Einfachheit" ein schwer messbares Kriterium. Es gibt mathematische Ansätze in der künstlichen Intelligenz, die genau diese "Einfachheit" formalisieren, um Maschinen das menschliche Denken nahezubringen. Aber das führt hier zu weit. Definieren wir Einfachheit als Kürze der Beschreibung. Dann ist folgende Lösung befriedigend (für einen Mathematiker ;-) : "x(i+1) = x(i) + 3^i".
Also ist x4 = 44

Aber:

Mit einem IQ von über 100 sollte man doch merken, dass man im P1 eh nix verloren hat ... :-D

felix am Mi., 11.04.2007 - 22:04

Danke David für die Bemerkung.

Eine Veranstaltung mit "Die schlauste Party" zu bewerben und dann alles reinzulassen, was einen IQ > 100 hat... lächerlich.
Abgesehen davon, daß von solchen Parties wohl eh nicht viel zu halten ist, aber wenn nur > 140 reingelassen würde wärs zumindest nicht von vornherein uninteressant.

Daß sie die Realnamen der Teilnehmer öffentlich auf ihre Seite setzen macht die Sache nur noch besser.

kendra am Mi., 11.04.2007 - 22:21

"Mit einem IQ von über 100 sollte man doch merken, dass man im P1 eh nix verloren hat ... :-D"

Dem kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen ;)

David am Mi., 11.04.2007 - 23:02

"Ockhams Rassiermesser" wurde im Zusammenhang mit Erklärungen von Sachverhalten als Kriterium vorgeschlagen. Was hat das mit dem Fortsetzen von numerischen Folgen zu tun?

cohu am Mi., 11.04.2007 - 23:08

@Andreas: Ja, der Ockham... bei dem ging es nun ja aber um Ontologie, nicht um doofe IQ-Tests. Der glaub ich bringt einen da wirklich nicht weiter, da muss ich David ausnahmsweise zustimmen.
Ich meine: erstens ist die Regel, dass es um die "einfachste" Lösung gehen soll, nur implizit gegeben (Leute, die solche Reihen schon öfter gelöst haben, kennen sie halt, andere nicht). Eigentlich sollten in einem IQ-Test aber alle Regeln (!) explizit gegeben sein, sonst sind die implizit Eingeweihten im Vorteil.
Zweitens, ich zitiere: "Aber das führt hier zu weit. Definieren wir Einfachheit als Kürze der Beschreibung." - ts, der Spruch kann ja wohl nur von einem Mathematiker kommen! Das Problem ist nicht-trivial, das war ja gerade mein Punkt, weil "Einfachheit", die wir als Anhaltspunkt für die Projezierbarkeit von Prädikaten verstehen, nicht semantisch (etwa durch die Beweislänge oder sowas) bestimmt ist. Was wäre denn mit einem äquivalenten Ausdruck für die Regel, der länger ist, wäre der dann falsch? Oder nur ein bisserl fälscher? Damit haben wir auch mit der "Einfachheit" überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, welche der unendlich vielen Regeln richtig ist. Versteh nicht wie einem die AI da helfen soll.
Und ich komm, im Gegensatz zu Oli Kahn, immer noch nicht ins P1.

cohu am Mi., 11.04.2007 - 23:39

Wäh, ich meinte natürlich, dass Einfachheit nicht *syntaktisch* bestimmbar ist. Jetzt hab ich's mir endgültig versaut, die IQ-Sache!

@ Felix: Was die Realnamen-Veröffentlichung angeht: super für zukünftige Arbeitgeber!

Andreas Brandmaier am Do., 12.04.2007 - 10:04

"ich meinte natürlich, dass Einfachheit nicht *syntaktisch* bestimmbar ist"

Der Einwand ist berechtigt: Du kannst argumentieren, dass in einem (wie auch immer gearteten) schlechten Beschreibungsmodell eine eigentlich einfache Lösung sehr kompliziert aussieht. Man kennt nun aus der theoretischen Informatik die Kolmogorvkomplexität. Diese misst die Information, die in einer Bitsequenz (also die binäre Darstellung von Informationen) steckt. Damit versucht man sich von dem Problem zu lösen. Wenn das jetzt wirklich noch interessiert, dem empfehle ich entsprechende Vorlesungen der theoretischen Informatik ;-)

"Was wäre denn mit einem äquivalenten Ausdruck für die Regel, der länger ist, wäre der dann falsch?"
Wie ich gesagt habe, der Ausdruck ist zwar konsistent, also nicht falsch, aber die einfachere Lösung sollte bevorzugt werden (Ockham :-).

"Versteh nicht wie einem die AI da helfen soll."
Die kann ja hoffentlich irgendwann den Test für dich lösen, damit du dich nicht so darüber ärgern mußt. :-)

cohu am Do., 12.04.2007 - 11:07

Ja, aber mein intelligenter Roboter muss mich dann ins P1 mitnehmen, sonst hab ich nix davon! :-)

David am Do., 12.04.2007 - 12:29

Aber Ockham hat mit der Sache doch einfach gar nix zu tun. Den kann man auf Erklärungen von Beobachtungen anwenden, aber diese blöde Reihe ist doch was grundsätzlich anderes.

cohu am Do., 12.04.2007 - 12:40

"Beliebige Zahl" wäre, wenn man mal, rein aus Nettigkeit!, von der Frage, ob Einfachheit definierbar ist, absieht (und Ockham aus dem Spiel lässt) doch auf jeden Fall die einfachste Regel.
(Käme Cohu auch sehr entgegen, da sie nicht rechnen kann)

Daniel Laun am Mo., 16.04.2007 - 17:42

Ich habe diesen Test auch gemacht bin leider nur auf 98 gekommnen und könnte nicht mit :( aber bei der 1.Frage wie lautet denn die Fortsetzung?
Ich hätte gesagt 18 weil am Anfang 4 dan 5 und 17 dann 18 wieso die 8 drin ist weiß ich nicht nehme an weil es die Quadrat Zahl von 4 ist aber dann wäre die nächste Zahl (nach der 18 wenn es stimmt) 64
Hoffe jemand kann mir mit einer einfachen Erklärung die Antwort sagen

susu am Do., 19.04.2007 - 19:14

was geht is das jetzt alles gewesen?

ich glaub kaum das so ein fucking test mich ins p1 bringt^^

kann mir jemand sagen ob da jetzt was dran is oder nicht?

Blinky am Fr., 20.04.2007 - 12:52

Haha! Sämtliche Aufgaben aus dem Intelligenztest sind aus dem Internet abgeschrieben.

Vermutlich von dieser Seite:
Hauptschule Mülheim-Kärlich.

Dort finden sich übrigens auch die Lösungen zu den Aufgaben..

Helene am Mo., 03.11.2008 - 19:09

hab schon öfter nen IQ Test gemacht und ich glaub, der P1 Test bescheinigt einem einfach einen ganz besonders hohen IQ (meiner ist ansonsten immer recht normal gewesen), um die Leute zu Bauchpinseln.

Bauernfängerei???

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