Straßenumbenennung

Katharina von Bora statt Hans Meiser

Die Meiserstraße in München ist umbenannt worden und heißt nun Katharina-von-Bora-Straße. Die neuen Namensschilder werden demnächst aufgestellt.

Mit den Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste und der Linken hat der Stadtrat gestern die Neubenennung der Meiserstraße in Katharina-von-Bora-Straße beschlossen. Die Umbenennung wurde beschlossen, da das Verhalten des Bischofs Hans Meiser im Dritten Reich umstritten war.

In der amtlichen Namenserläuterung heißt es:

"Katharina von Bora, geboren am 29. Januar 1499 in Lippendorf, gestorben am 20. Dezember 1552 in Torgau. Die Zeit von 1510 bis 1523 verbrachte sie im Kloster Marienthron in Nimbschen. Seit 1525 war sie mit Martin Luther verheiratet. Sie wagte die Flucht aus dem Kloster und wurde als Ehefrau Martin Luthers Mittelpunkt evangelischen Lebens."

Das Baureferat wird die neuen Straßenschilder in den nächsten Wochen aufstellen. Die Katharina-von-Bora-Straße liegt in der Maxvorstadt, in ihrer Verlängerung wird sie zur Arcisstraße.

Kommentare

Andreas Strobl am Fr., 14.11.2008 - 09:55

Die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist ein unablässige Notwendigkeit. Wir müssen jetzt in München weiter denken und als Anregung möchte ich daher in den Raum stellen, die Kardinal-Faulhaber-Straße ebenfalls umzubenennen. Kardinal Faulhabers Stellungnahmen gegen die Demokratie und für "seinen Führer" sind meines Erachtens ebenso verabscheuenswürdig, wie die antisemitischen Äußerungen Hans Meisers. Eines Menschens dieser Denkweise sollte die Stadt München keine Plattform bieten. das einfachste wäre sicherlich, auf den althergebrachten Namen der Straße zurückzugreifen: Promenadestraße. Oder man verlegt die Kurt-Eisner-Straße an diesen würdigeren Ort.

Manfred Becker am Sa., 14.01.2012 - 22:53

Nach dieser Logik müssten sofort alle Martin-Luther-Straßen umbenannt werden. Oder sind die judenfeindlichen Zitate Luthers in der 1542 in Jena erschienenen Hetzschrift "Von den Juden und ihre Lügen" alles Fälschungen?:
z.B. …“dass man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke“ oder
...“ dass man den Juden verbietet, sich frei auf den Straßen zu bewegen“ oder …
…“man nehme ihnen alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold“ oder
…“dass man auch ihre Häuser zerbreche und zerstöre“ usw. usw.
Sind dies nicht alles klare Anweisungen für Hitlers Tun? Warum dann diese scheinheilige Umbennung der Meiserstr.?

Neuen Kommentar hinzufügen
Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.