München-Fakten (2)

Über den Wirt, der keine FJS-Münzen nimmt, und Kinobesucher, die Strapse tragen

1,3 Millionen Einwohner, eine Fläche von 310 Quadratkilometern: Kein Wunder, dass man nicht alles über die Stadt weiß. Unsere kuriosen München-Fakten füllen Wissenslücken.

1. Das Trambahnhäusl war eine Kneipe mit Volksküche, untergebracht in einem stillgelegten Trambahnhäuschen in der Rosenheimer Straße 238, das bis in die Neunziger Punks und Alternative anlockte. Der Betreiber verkaufte Bier für eine Mark und "Reis mit Scheiß" für zwei Mark - allerdings durfte nicht mit Zwei-Mark-Stücken mit dem Portrait von Franz Josef Strauß gezahlt werden. Seit 2010 hat das Trambahnhäusl wieder geöffnet, FJS ist weiterhin nicht gerne gesehen.

2. 1980 wechselte Rudi Völler zum Erstligisten TSV 1860 München. In der ersten Saison gelangen ihm neun Tore, doch der TSV 1860 stieg in die 2. Bundesliga ab. In der zweiten Saison wurde Völler mit 37 Toren Torschützenkönig - doch der Wiederaufstieg wurde 1981/82 um einen Punkt verpasst.

3. Der Münchner Grant ist legendär - die Bedienungen im Biergarten sind ein wenig unfreundlicher als anderswo und die Taxifahrer schimpfen ein wenig heftiger. Der Autor Thomas Grasberger hat nun ein Buch über dieses Phänomen geschrieben. "Grant - Der Blues des Südens" erscheint am 27. April beim Verlag Diederichs.

4. 8. April 1912, Ostermontag, hätte es in der Dienerstraße beinahe einen Stau gegeben. Zig Menschen waren nicht von der Stelle zu bewegen. Der Grund: Ein Musiker spielte auf dem Posthorn, eine festliche Stimmung legte sich über den Straßenzug, die die Menschen an diesem Feiertag in den Bann zog. Und weil immer mehr Münchner verharrten, hörte der Mann gar nicht mehr auf zu spielen - so ist es zumindest in der Stadtchronik überliefert.

5. In Nordschwabing gibt es eine Kneipe, da kommt der Schnaps mit der Eisenbahn. Im Pilsdoktor in der Leopoldstraße 124 führt eine Modelleisenbahn über den Köpfen der Gäste am Rand entlang durch den Raum. Immer wenn ein Gast einen Schnaps bestellt, stellt der Wirt diesen in die Bahn, gibt Gas, solange bis die Bahn vor dem Gast steht. Dieser muss sich dann nur erheben und das Glas aus der Bahn nehmen.

6. 104.737 Einwohner hat der größte Stadtbezirk Münchens - und der heißt Ramersdorf-Perlach.

7. Die Museum Lichtspiele am Isartor werden oft von Fans des Musicals The Rocky Horror Picture Show aufgesucht - oft in entsprechender Verkleidung mit Strapsen. Denn hier befindet sich der Film seit dem 24. Juni 1977 regelmäßig im Programm - Rekord! Ein Saal des Kinos wurde sogar extra nach der Kulisse des Films eingerichtet.

8. 13,7 Kilometer schlängelt sich die Isar durch München und ist damit der längste Wasserlauf der Stadt. Auf immerhin 12 Kilometer kommt der Pasing-Nymphenburg-Biedersteiner Kanal, auf 11 Kilometer der Schwabinger Bach und auf 9,3 Kilometer die Würm.

9. Am 22. April 1937 - vor 75 Jahren - wurde laut Stadtchronik in Schwabing eine "Frauenmilch-Sammelstelle" eröffnet, die erste in Bayern. Die Milch sollte Kindern unterernährter Mütter zugute kommen.

10. Die Bayerische Staatsbibliothek ist die größte Bücherei in München: 9.660.000 Medien kann man in der Stabi studieren und ausleihen. Im Jahr 2010 gab es 2.022.000 Entleihungen zu verzeichnen.

Lest hier Folge 1: Hughs Kuss am Bahnhof, der Pumucklbrunnen und die Dirndl-Praxis

Kommentare

BUNDESPOPEL am Di., 17.04.2012 - 18:40

Nach dem Besuch der Stabi zum Pilsdoktor in der Leopold.
Eine charmante Agenda !

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