Ab Anfang Februar

Alkoholverbot in der U-Bahn

Von Anfang Februar an gilt in der U-Bahn ein Alkoholverbot. Allerdings gibt es darüber noch Streit und Unklarheit, wer das Verbot kontrollieren wird.

Gegen Abend steigen sie in die U-Bahn: Jugendliche mit Bierflaschen, Gruppen, die eine Plastikflasche mit Wodka-Tonic kreisen lassen. Doch das soll bald vorbei sein.

Die Münchner Verkehrsbetriebe wollen ab Februar Alkohol im Untergrund verbieten. Das Konsumverbot soll zunächst in den Sperrgeschossen und auf Bahnsteigen, später einmal auch in den Zügen, gültig sein.

Allerdings wurde bei der Entscheidung der Stadtrat nicht herangezogen. Es ist noch unklar, wie dieser entscheidet, wenn das Alkoholverbot auf der Tagesordnung zur Sprache kommt - und ob er überhaupt ein Mitbestimmungsrecht hat. Die MVG will mit dem Verbot die Sicherheit auf den Bahnhöfen und in den Zügen verbessern.

Schilder sollen demnächst auf das Alkoholverbot hinweisen. Strenge Kontrollen solle es aber nicht geben, so die MVG zur SZ. Das Alkoholverbot in der Münchner U-Bahn könnte also eine ähnlich paradoxe Verordnung werden wie das Rauchverbot in den Kneipen.

Fotos: FloSch / Wikipedia, Walt Dornhell / Wikipedia

Kommentare

charly am Mo., 02.02.2009 - 12:45

Cool, wie wärs mal mit einem Alkoholverbot auf der Wiesn?

blödkrates am Mo., 02.02.2009 - 14:59

Verbieten wir am besten gleich ganz den Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit, alles was nicht im kommerziellen Rahmen passiert ist von vornherein suspekt.

Dackelwanderun… am Mo., 02.02.2009 - 16:29

"Strenge Kontrollen solle es aber nicht geben, so die MVG zur SZ."

Stellt man halt sein Bier weg, wenn die Rotkäppchen durchlaufen. Abgesehen davon feiert man normal eh keine Gelage in der U-Bahn.
Eine Frechheit ist es allerdings trotzdem!

maestro am Mo., 02.02.2009 - 16:32

Einfach nur dumm dieses Verbot. Wenn Besoffene in der Ubahn randalieren haben sie nicht unbedingt ein bier in der Hand.
Wäre sogar besser wenn sie es in der Hand hätten, denn dann hätten sie was zu tun und kommen nicht auf dumme Gedanken.

Zico am Mo., 02.02.2009 - 17:54

Solln'se lieber Bier in der U-Bahn verkaufen und dafür die Streifenkarte billiger machen. Idioten.

Laudi am Mo., 02.02.2009 - 18:44

wieder ein verbot mehr...
denkt mal drüber nach wenn wir später alt sind und unseren kindern erzählen was man früher alles durfte und was es alles gab...verrückt.
Damals hab ich mir für 3 Mark eine Schachtel Zigaretten gekauft und bin dann mit meinen Freunden für 1 Mark in der Ubahn gefahren und hab dort Bier getrunken bevor wir in nen Club sind wo wir rauchen durften. crazy shit.

mao am Mo., 02.02.2009 - 19:05

und es ist noch gar nicht lange her, da war man ein asozialer wenn man mit einer bierflasche in der hand rumlief.

Servus am Mo., 02.02.2009 - 19:38

Und demnächst die 0,5 promille Grenze fürs Bahnfahren !

Haben die Leute eigentlich nichts anderes zu tun als sich ständig solche Dämlichkeiten auszudenken ?

Johannes am Mo., 02.02.2009 - 21:04

Zwischenfrage: Was ist mit den Kiosken? Die befinden sich meistens in "Zwischengeschossen" und sind sicher nicht begeistert ihre Stammkundschaft zu verlieren. Auch z.B. im Stachus zwischen 20 Leberkäsständen wäre das ein absurdes Unterfangen das verbieten zu wollen...

Naja, hier in Frankreich ist es in der ÖFFENTLICHKEIT ALLGEMEIN verboten, eine Flasche in der Hand zu HALTEN. Auch wenns ein zugekorktes Mitbringsel ist - das kostet Strafe, wenns nicht in einer Tüte ist. Wartets nur ab, das kommt auch noch nach München (sinnloses setzt sich in der Politik gerne durch!) ;-)

Mapaed am Mo., 02.02.2009 - 22:24

Wer hat das Verbot denn eigentlich erlassen? Die MVG oder der Stadtrat?
Da musste wohl jemand einen "Aktivitätsnachweis" erbringen. Ganz apart ist ja die Aussage "wir kontrollieren das nicht explizit".
Autsch. Die Sicherheit wird doch nur dann erhöht wenn ein Kontrolldruck herrscht.
Klar, so einige besoffene Kiddies fangen an zu randalieren und pöbeln rum. Aber dann muss man die Randale und das Pöbeln verhindern. Und nicht jeder besoffene Migrant hat sich den Alkohol in der U-Bahn zugeführt. Die Albanerhalle lässt grüßen.
Die MVG macht Placebopolitik. Man meint den Sack (die Randalierer und Pöbler) und schlägt den Esel (die Mehrzahl der zwar trinkenden aber friedlichen U-Bahnfahrer).
Alkohol enthemmt. Das ist klar.
Aber die "Deppen" stoppt man nicht durch ein eh nicht kontrolliertes Alkoholverbot. Damit bessert man höchstens die Kasse der MVG auf.
Der Verstoss gegen das Alkoholverbot kostet ja sicherlich a bisserl was...

Benj am Di., 03.02.2009 - 07:14

wie geil... sauf ich eben davor, draussen oder sonst wo, fahr die rolltreppe runter und hau dann einen um oder fahr dann besoffen bahn. was hat das verbot dann gebracht? das ist reine image-politur!
lächerlich!
das bier, münchens kulturgut... also ich werd mich
wohl nicht mit sowas rumschlagen. ich trink gemütlich mein bier, wo's mir passt.
'laudi' hats am schönsten gesagt, ich zitiere:
"wieder ein verbot mehr...
denkt mal drüber nach wenn wir später alt sind und unseren kindern erzählen was man früher alles durfte und was es alles gab...verrückt.
Damals hab ich mir für 3 Mark eine Schachtel Zigaretten gekauft und bin dann mit meinen Freunden für 1 Mark in der Ubahn gefahren und hab dort Bier getrunken bevor wir in nen Club sind wo wir rauchen durften. crazy shit."

Ema am Di., 03.02.2009 - 09:57

Toll!! Hunde dürfen aber doch in die U-Bahn einsteigen.... was stört mehr???

Zico am Di., 03.02.2009 - 16:31

"Rentner von Jugendlichen zusammengeschlagen, weil er sie draufhinwies, dass in der U-Bahn Bier trinken verboten ist..."

Laudi am Di., 03.02.2009 - 18:18

Jugendliche von Renter gegen S-Bahn geschubst weil....ja, warum eigentlich? ach,so halt.

Thorsten am Mi., 04.02.2009 - 21:20

Ich fühl mich von Leuten belästigt die in der U-Bahn Döner essen. Und von Leuten die lauten Techno hören mit ihrem I-Pod. Außerdem von Sachsen die einen komischen Dialekt sprechen in der U-Bahn, Rentnern mit Gehwagen und Frauen mit Kinderwagen die übermäßig viel Platz brauchen. Leute die körperlich arbeiten und dann verschwitzt nach Feierabend nach Hause fahren mag ich auch nicht. An wen kann ich mich wenden? Das sollte man alles verbieten in der U-Bahn!!!

BUNDESPOPEL am Do., 05.02.2009 - 10:50

Ich fühle mich belästigt in der U-Bahn, wenn auf den Sitz, wo ich Platz nehmen möchte, gerade einer hingeschissen hat.

Tatsächlich passiert in Berlin.

München kommt noch ?

Turan am Fr., 06.02.2009 - 12:18

Wer während einer maximal 30-minütigen U-Bahn-Fahrt nicht auf Alkohol verzichten kann, sollte schleunigst zum Arzt, denn er hat ein Problem.

Immerhin kann man durch die neue Regel Süffel aus dem Untergrund holen, bevor sie Fahrgäste belästigen.

Bei harmlosen Bierflaschenbesitzern glaube ich, dass die unausgesprochene Regel gilt: wo kein Kläger ist, ist kein Richter.

arno dazu am Sa., 07.02.2009 - 02:32

ok, pauschal wird erstmal alles verboten und dann wird nach dem barometer entschieden welche verbote geahndet werden.

das ist genau das problem! die gesellschaft lebt in angst und denkt durch banale verbote die probleme einfach woanders hinzukehren.

ich wäre für ein pauschales spaßverbot in der öffentlichkeit!
einmal lachen 10 euro, kinder 5,

ok, ein prosit mitanand, ich freu mich auf die wiesn, vielcht schaff ich es mich dermaßen zulaufen zu lassen dass ich die bahn richtig vollreier, oder vieleicht is das bis dahin auch verboten, mal sehn.

falls eines morgens die blumen auf dem gärtnerplatz platgemäht sind weis ich schon wer sich nach dieser arbeit ein feines bierchen im liegen gönnt.

genau, biertrinken an der isar ist auch nicht gut, die armen eichhörnchen finden ihre nüsse nicht mehr.

aber wo kein kläger da kein richter, also machts doch was ihr wollts

Stefan am Mo., 23.02.2009 - 04:05

nur leider ging die Entscheidung anders aus als erwartet:

http://www.rathaus-muenchen.de/2009/02/10/stadtrat-stimmt-fuer-ein-alkoholverbot-bei-der-munchner-mvg/

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