MeinProf.de: Münchner Dozenten wehren sich gegen Bewertungsportal

Bild Meinprof Bewertung Evaluierung ProfessorJeder Student kennt die Evaluierungsbögen, die am Ende eines Seminars verteilt werden, doch kaum jemand erfährt, was letztendlich bei der ganzen Sache eigentlich herauskommt.

Mit der zunehmenden Beliebtheit von Online-Bewertungsportalen wird die bislang interne Evaluierung immer stärker zu einer öffentlichen Angelegenheit. Doch während sich Staubsauger, Grafikkarten und Zitronenpressen relativ problemlos bewerten lassen, fällt die Leistungsbeurteilung von Hochschullehrern datenschutzrechtlich bedenklich aus.

Seit mehreren Wochen schwelt ein Streit zwischen rund 30 Dozenten der FH München und den Betreibern des Online-Bewertungsportals MeinProf.de. Der Hintergrund: Die Münchner Professoren fühlen sich durch die boomende Online-Evaluierung in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt und haben rechtliche Schritte angedroht.

Bei dem Konflikt zwischen Meinungsfreiheit und Datenschutz könnten die Hochschullehrer Recht bekommen: Der Berliner Beauftragte für Datenschutz beurteilte die Bewertung von Hochschuldozenten bei MeinProf.de in der vorliegenden Form als unzulässig.

Die Macher von MeinProf.de wollen sich davon nicht abschrecken lassen und haben Verbesserungen des Bewertungssystems angekündigt. Professoren sollen eine bestimmte Anzahl an Passwörtern erhalten, die sie an ihre Studenten verteilen können. Auf diese Weise würden Fremdbewertungen von Studenten verhindert, die noch keine Lehrveranstaltung des betreffenden Hochschullehrers besucht haben.

Mehr zum Thema:
- Interview mit einem MeinProf.de-Macher auf jetzt.de
- Meldung zum Streit auf merkur-online.de

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