Hans Söllner, Mehmet und Dr. Beckstein

Hans Söllner steht mal wieder vor Gericht. Das ist nichts Neues; denn Söllner – so heißt es in der Süddeutschen Zeitung von Montag –

"ist immer wieder mal verurteilt worden, sei es, weil er Marihuana konsumiert und das auch zugibt, sei es, weil sich Politiker oder andere Staatsorgane durch seine Liedtexte beleidigt fühlten."

Derzeit ist er erneut wegen des Liedes "Mei Angst" aus dem Jahr 2001 vor dem Münchner Landgericht geladen. Nach Verurteilung und Freispruch geht der Fall nun in die vierte Runde. "Früher hams Hitler ghoaßn oder Himmler/wisst's es no, heit hoaßn's Beckstein und Haider/früher warn's de Juden, heit de Türken/des kimmt ja echt aufs selbe raus" – so heißt die kritische Passage aus dem Song. Beckstein hatte daraufhin Anzeige wegen Beleidigung erstattet.

Für Aufsehen hat jetzt die Zeugenaussage eines Münchner Rechtsanwalts im Rahmen des Gerichtsverfahrens gesorgt.

Diese - so die SZ - "legt den Schluss nahe, dass der bayerische Innenminister Günther Beckstein und der frühere Münchner Kreisverwaltungsreferent Hans-Peter Uhl im Wahlkampf 1998 gezielt Druck auf die Justiz ausgeübt haben, um die öffentliche Empörung über jugendliche ausländische Straftäter zu schüren."

Am 19. Januar 2006 wird das Urteil gegen Söllner erwartet. Wie der Fall Beckstein weiter gehen wird, ist noch ungewiss. Muenchenblogger bleibt dran.

Kommentare

Helgoländer Vorbote am Do., 19.01.2006 - 17:03

Beckstein mag kein Hitler sein

Zu einer Geldstrafe von 900 Euro hat das Landgericht München den bayerischen Rastafari und Liedermacher Hans Söllner verurteilt. Söllner hatte im Lied %u201EMei Angst%u201C seiner Reggae-Band Bayaman`Sissdem den bayrischen Innenminister Günther Bec...